Kurzzeittherapie bei selbstschädigenden und riskanten Verhaltensweisen im Jugendalter
Projektleitung
Dr. med. Michael Kaess, Prof. Dr. med. Romuald Brunner, Prof. Dr. med. Franz Resch
Projektkoordination
Dipl.-Psych. Gloria Fischer-Waldschmidt
MitarbeiterInnen
Dipl.-Psych. Peter Parzer, B. Sc .Psych. Alexandra Hofner, Dipl.-Psych. Johanna Emich, Dipl.-Psych. Anna Fuchs
KooperationspartnerInnen
Dr. Lucy Taylor & Dr. Ulrike Schmidt (Institute of Psychiatry, King's College London, UK)
Projektbeschreibung
Aktuelle Daten aus Heidelberg und dem Rhein-Neckar Kreis zeigen, dass mehr als 20% aller Jugendlichen bereits selbstverletzendes Verhalten berichten. 4% zeigen dies sogar wiederholt, was nicht selten zu einer Chronifizierung führt, häufig mit anderen selbstschädigenden und riskanten Verhaltensweisen einhergeht und für die Jugendlichen somit eine ernsthafte Entwicklungsgefährdung darstellt. Selbst repetitive Formen selbstverletzenden Verhaltens führen nur selten (ca. 10%) zu einer Vorstellung der Jugendlichen bei professionellen Einrichtungen. Eine neue verhaltenstherapeutische Kurzzeittherapie für selbstverletzendes Verhalten und assoziierte selbstschädigende und riskante Verhaltensweisen, welche am King’s College in London entwickelt und speziell für Jugendliche adaptiert wurde, soll nun erstmals in Deutschland angewendet und auf ihre Wirksamkeit hin überprüft werden. Hierfür sollen Jugendliche im Alter von 12-17 Jahren aus Heidelberg und dem Rhein-Neckar Kreis, die in den letzten sechs Monaten regelmäßiges selbstverletzendes Verhaltens zeigten, in eine randomisiert kontrollierte Therapiestudie eingeschlossen werden. Die Jugendlichen sollen zu drei Messzeitpunkten (vor Behandlung, direkt nach Behandlung und 6 Monate nach Behandlung) eine umfassende Diagnostik mit Hilfe von strukturierten Interviews und Fragebögen erhalten. Erklärtes Ziel der Studie ist es zu überprüfen, ob durch die Therapie eine signifikante Verringerung (bzw. Vollremission) in der Häufigkeit von selbstverletzendem Verhalten in der Therapiegruppe im Vergleich zu einer Kontrollgruppe, die „Treatment As Usual“ erhält, bewirkt werden kann. Auch sollen sekundär eine Verbesserung des Wohlbefindens und des Selbstwertes sowie die Verringerung der Depressivität Ziel der vorliegenden Studie sein. Um die Ursachen und Mitbedingungen dieses noch nicht allzu weit erforschten Störungsbildes zu untersuchen, soll überprüft werden, ob das Vorliegen komorbider Störungen oder belastender Kindheitserfahrungen als prognostische Faktoren für den Verlauf und die Therapieresponse zu gelten haben.
Förderung
Dietmar Hopp Stiftung
Projektlaufzeit
01.07.2012 - 30.06.2015
Nähere Informationen
Dipl.-Psych. Gloria Fischer-Waldschmidt
Tel.: 06221/56-36937
E-Mail: Gloria.Fischer-Waldschmidt(at)med.uni-heidelberg.de