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AtR!Sk-Bio

Sektion Translationale Psychobiologie

Studientitel

Neurobiogenetische Prädiktoren der Entwicklung und des Verlaufs Selbstschädigender und Riskanter Verhaltensweisen (SRV) bei Jugendlichen

Projektbeschreibung

Selbstschädigende und riskante Verhaltensweisen (SRV) treten häufig im Jugendalter auf und sind mit psychischen Problemen und der Entstehung von psychischen Erkrankungen assoziiert. Solche Verhaltensweisen früh zu erkennen und zu behandeln ist besonders wichtig, um einer Gefährdung der körperlichen und psychischen Entwicklung vorzubeugen. Für betroffene Jugendliche besteht in der Heidelberger Spezialambulanz für Risikoverhalten und Selbstschädigung (AtR!Sk) ein spezifisches Behandlungsangebot. Die Jugendlichen, die das Angebot von AtR!Sk in Anspruch nehmen, werden regelmäßig eingeladen, um an einer klinischen Einschätzung zum Verlauf von SRV und zum Therapieansprechen teilzunehmen. Die bisherigen Erhebungen im Rahmen der AtR!Sk-Begleitforschung orientieren sich an klassisch psychologischen Methoden (Fragebögen) und klinisch-psychiatrischen Interviews. Neurobiologische und genetische Verfahren haben in den vergangenen Jahren - auch in der psychosozialen Medizin - zunehmend an Bedeutung gewonnen. Die systematische Erhebung biologischer Marker hat bislang jedoch keinen Einzug in die klinische Praxis gehalten. Im Rahmen des Projekts wird deshalb allen Teilnehmern der AtR!Sk-Kohorte ein zusätzlicher Termin für die umfangreiche neurobiogenetische Diagnostik angeboten. Die hierbei erhobenen neurobiologischen und genetischen Marker sollen als Prädiktoren des Verlaufs von SRV sowie des Therapieansprechens im Zusammenspiel mit der psychologisch-psychiatrischen Diagnostik untersucht und analysiert werden. Im Rahmen der Studie wird deshalb ein breites Feld von potentiellen biologischen Markern abgedeckt. Dazu zählen genetische und epigenetische Marker, Immunparameter aber auch Neuropeptide, Hormone und Katecholamine. Weiterhin untersuchen wir in der neurobiologischen Diagnostik das autonome Nervensystem, die Schmerzsensitivität, die körpereigene Stressreaktion und die Aktivität des präfrontalen Kortex unter kognitiver Leistung. Darüber hinaus findet eine routinemäßige neuropsychologische Testung der Intelligenz- und Aufmerksamkeitsleistung statt. In Zusammenführung mit der psychiatrisch-psychologischen Diagnostik und der jährlichen Nacherhebung der Patienten verspricht das Projekt wichtige Hinweise auf die neurobiologischen Grundlagen der Entwicklung von SRV im Jugendalter. Zudem eröffnet das Projekt die Möglichkeit, klinische Verläufe von SRV besser vorherzusagen und Hochrisikogruppen früher und zuverlässiger zu identifizieren.

Projektleitung

  • Prof. Dr. med. Michael Kaess
  • PD Dr. Julian Koenig

Projektkoordination

M.Sc. Psych. Patrice Van der Venne

Mitarbeiter

  • M. Sc Saskia Höper

Förderung

Dietmar Hopp Stiftung

Projektlaufzeit

2016 - 2020

DE