Newsroom Events Medizin am Abend 2013 2. Vom richtigen Umgang…

„Vom richtigen Umgang mit Alkohol: Was schadet, was nutzt?“

Bei der zweiten Vorlesung am 12. Juni 2013 erklärt der renommierte Alkoholforscher Professor Dr. Helmut Seitz die Risiken und Chancen des Alkoholkonsums

Er gehört zum Leben und Lebensgenuss – aber nur in Maßen. Mancher muss besonders sorgfältig damit umgehen oder ihn ganz meiden. Im zweiten Vortrag der Reihe „Medizin am Abend“ ging es um den Alkohol, der sich vom Genussmittel zum Suchtmittel wandeln kann.

Professor Dr. Helmut Seitz, Ärztlicher Direktor des Krankenhaus Salem und international bekannter Alkoholforscher, hat über die ganze Spannbreite der Wirkungen berichtet, die der Alkohol entfalten kann - von den Schäden durch übermäßigen Konsum bis hin zum medizinischen Nutzen, den ein wohldosierter Genuss alkoholischer Getränke durchaus haben kann.

Alkohol kann nicht nur abhängig machen und die Leber schädigen, sondern ist auch ein Risikofaktor für mehrere Krebserkrankungen und beschleunigt die Alterung. „Neue Erkenntnisse gibt es vor allem dafür, dass auch Dickdarmkrebs und Brustkrebs durch übermäßigen Alkohol gefördert werden“, so Professor Seitz. Rund vier Prozent aller Krebserkrankungen sind auf chronischen Alkoholkonsum zurückzuführen.

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Grobe Blutalkoholberechnung

Wie kann ich ungefähr meinen Blutalkoholspiegel nach Alkoholkonsum berechnen:

  1. Berechnung der zugeführten Alkoholmenge in ml: 250 ml Wein x 0,13 (13 %) Alkohol = 33 ml
  2. Berechnung der zugeführten Alkoholmenge in g: 33 ml  x 0,8 = 26,4 g, (ca. 27 g)
  3. Zugeführte Menge Alkohol in g pro kg Körpergewicht - bei 60kg: 27:60 = 0,45 g/kg
  4. 4Sicherheitsmarge 20 % dazurechnen: 0,45 + 0,09 = 0,54

Das ist bereits zuviel: Die Blutalkoholkonzentration beträgt über 0,5 Promille!
(Faktoren wie Alter, Körperwasser (Sport), Hormone, Essen, etc. beeinflussen die Berechnung)

Empfehlungen

Absolute Abstinenz:

  • am Arbeitsplatz, im Umgang mit Maschinen.
  • in der Schwangerschaft zur Verhinderung einer Alkoholembryopathie.
  • in der Stillphase zur Vermeidung alkoholtoxischer Effekte auf den Säugling.
  • bei Einnahme bestimmter Medikamente.
  • bei chronischer Hepatitis C oder einer Leberzirrhose.
  • bei Alkoholkrankheit

Alkohol sollte nur gelegentlich getrunken werden:

  • bei Erkrankungen des Zentralen oder des Peripheren Nervensystems
  • bei psychiatrischen Erkrankungen
  • bei bestimmten Stoffwechselerkrankungen
  • bei Erkrankungen der Leber, des Pankreas, des Herzmuskels, des Gastrointestinaltraktes

Wenn Alkohol getrunken wird, sollte(n)

  • an mindestens zwei Tagen in der Woche kein Alkohol getrunken werden.
  • hauptsächlich zum Essen getrunken werden.
  • eine Alkoholmenge von 12 g bei Frauen (1/8 l Wein) und 24 g bei Männern (1/4 l Wein) nicht überschritten werden.

Besonders Jugendliche und junge Erwachsene, aber auch alte Menschen (über 80 Jahre) sollten möglichst wenig Alkohol trinken.

Menschen über 60 Jahre mit mehr als einem Risikofaktor für die koronare Herzerkrankung (Bluthochdruck ausgenommen, da Alkohol den Blutdruck erhöht) oder durchgemachtem Herzinfarkt können von kleinen Mengen Alkohol (1 Glas täglich) bezüglich ihrer Herzerkrankung profitieren, wenn andere Alkohol bedingten Erkrankungen ausgeschlossen sind.

Impressionen

International anerkannt: Alkohol-Forscher Prof. Helmut Seitz.
International anerkannt: Alkohol-Forscher Prof. Helmut Seitz.
Prof. Guido Adler begrüßt zum zweiten Abend der Reihe.
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Ingrid Thoms-Hoffmann von der Rhein-Neckar-Zeitung.
Ingrid Thoms-Hoffmann von der Rhein-Neckar-Zeitung.
Schon Teenager fangen an zu trinken, so Prof. Seitz.
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Große Resonanz: Der Hörsaal der Kopfklinik war gut gefüllt.
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"Alkohol ist ein Lösungsmittel. Es löst nur keine Probleme!"
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Schon die alten Ägypter warnten vor dem Alkohol.
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270 Milliarden Euro Kosten durch Alkoholismus - europaweit.
270 Milliarden Euro Kosten durch Alkoholismus - europaweit.
Alte Studienkollegen: Prof. Adler und Prof. Seitz.
Alte Studienkollegen: Prof. Adler und Prof. Seitz.

Termin

Mittwoch, 12. Juni 2013, 19 Uhr
Hörsaal Kopfklinik
Eintritt frei.

Referent

Prof. Dr. med. Helmut K. Seitz
Ärztlicher Direktor Krankenhaus Salem