HeiCuMed
Im Reformstudiengang HeiCuMed ist das Fach Gefäßchirurgie im Rahmen eines themenzentrierten Kursrotationsprogrammes mit 6 Modulen von je einer Woche Dauer vertreten.
Der Chirurgische Block besteht aus der Querschnittswoche und 6 fachbezogenen Modulen (Gefäßchirurgie und Endovaskuläre Chirurgie, Herzchirurgie, Visceralchirurgie, Anästhesie, Urologie, Thoraxchirurgie) sowie dem neuen Muskuloskelettalen Modul.
Außerdem gibt es fünf Querschnittsbereiche: Klinisch-Pathologische Konferenz, Notfallmedizin, Rehabilitation/Physikalische Medizin und Naturheilverfahren, Palliativmedizin und Schmerzmedizin. Der gesamte Block erstreckt sich über 14 Wochen.
In der ersten Woche (Querschnittswoche) wird ein kurzer Überblick über den gesamten Block Chirurgie vermittelt. Der Schwerpunkt in dieser Woche liegt allerdings auf den integrierten Querschnittbereichen. Danach folgen 11 Wochen mit Modulen in den unterschiedlichen operativen Fachbereichen und der Anästhesie. Der Querschnittsbereich (QB) Notfallmedizin wird jeweils im Anschluss an das Modul Anästhesie angeboten. Der QB Rehabilitation, Physikalische Medizin und Naturheilverfahren wird gesplittet. Der Teil Naturheilverfahren wird komplett in der Querschnittswoche vermittelt. Der Teil Rehabilitation, Physikalische Medizin, QB Klinisch-Pathologische Konferenz, QB Palliativmedizin und QB Schmerzmedizin läuft als longitudinale Veranstaltungsreihe durch das ganze Semester. Jede Disziplin hat ihren Lehrplan anhand von Leitsymptomen problemorientiert aufgebaut, wobei auf die Abstimmung der Lerninhalte Wert gelegt wurde.
Die Modulgruppen, die aus maximal 30 Studierenden bestehen durchlaufen die Fächer des „Operativen Fachgebiets“ in unterschiedlicher Reihenfolge, so dass der Unterricht in kleinen Gruppen gewährleistet ist.
Die Hauptvorlesung und der Lehrplan der Gefäßchirurgie und Endovaskulären Chirurgie sind anhand von Leitsymptomen („das kalte Bein“, „das geschwollene Bein“, „akutes Abdomen aus gefäßchirurgischer Sicht“, „Claudicatio des jungen Menschen“) problemorientiert aufgebaut.
Anhand der Themen der Leitsymptome werden die Unterrichtseinheiten teilweise interdisziplinär mit Vertretern aus der Radiologie durchgeführt. Die Modulgruppen werden in Seminaren oder im Kleingruppenunterricht von jeweils drei Ärzten betreut, so dass eine persönliche Beziehung zwischen Lehrenden und Lernenden aufgebaut werden kann. Der Kleingruppenunterricht und das aktive Erlernen wichtiger medizinischer Fertigkeiten in Praktika stehen im Zentrum der medizinischen Ausbildung im gefäßchirurgischen Fachgebiet. Hierzu gehören z.B: Interpretation von CT-Angiographie- und MR-Angiographie- Bildern, Durchführen von Duplexsonographien in der Ambulanz und „Bedside-Teaching“ am Patienten mit Erlernen von Untersuchungstechniken. Ferner haben die Studierenden die Möglichkeit passiv als Zuschauer oder aktiv am Op-Tisch an Operationen teilzunehmen.
Am Ende des Semesters, d.h. nach Beendigung des Blocks „Operatives Fachgebiet“ wird eine mündlich-praktische Prüfung (OSCE: Objective Structural Clinical Examination) durchgeführt, wobei die Studierenden einen praktischen Prüfungsparcour durchlaufen, der sich aus 13 Stationen zusammensetzt. An der gefäßchirurgischen Station werden vorrangig mündlich-praktische Prüfungsinhalte unter Einbeziehung von gefäßchirurgischer Bildgebung und eines Simulationspatienten abgefragt. Ergänzt wird diese mündlich-praktische Prüfung durch eine Multiple Choice Klausur, die das theoretische Wissen sicherstellt. Sie besteht aus Fragen, die sich aus allen chirurgischen Fachgebieten zusammensetzen, jedoch mindestens fünf gefäßchirurgische Fragen beinhaltet.
Ein erheblicher Stellenwert kommt im Rahmen des Reformstudiengangs HeiCuMed der Evaluation und Qualitätssicherung zu. Unter Berücksichtigung der studentischen Evaluationsergebnisse, der Prüfungsergebnisse und des Feed-backs der Dozenten wird kontinuierlich an der Optimierung des Curriculums gearbeitet, um die Qualität der Ausbildung zu sichern und dynamisch zu halten.