Hintergrund
Nach der internationalen Vergleichsstudie „Health Care’s Climate Footprint“ von Health Care Without Harm (HCWH) ist der Gesundheitssektor für ca. 57 Millionen Tonnen CO2e pro Jahr verantwortlich. Bei ca. 0,71 Tonnen CO2e pro Einwohner:in und Jahr entspricht dies 6,3 % der Treibhausgasemissionen Deutschlands im Jahr 2017. Auf Prozesse in Deutschland entfallen dabei 35 Millionen Tonnen CO2e oder 62%. Der Beitrag des Gesundheitssektors entspricht somit in etwa dem Doppelten des medial sehr präsenten Flugverkehrs. Die pro-Kopf-Emissionen des Gesundheitssektors in Deutschland sind im internationalen Vergleich hoch und liegen um 45% über dem Durchschnittswert der EU-28 von 0,49 Tonnen CO2e pro Jahr.
Bei einer mehrstufigen Literatur- und Internetrecherche konnten für Deutschland lediglich 62 Krankenhäuser und zwei Klinikunternehmen identifiziert werden, die ihre Treibhausgasemissionen erfassen und veröffentlichen, was ca. 12% aller Krankenhäusern in Deutschland entspricht. Keines der Krankenhäuser oder Klinikunternehmen erfasste Scope 3-Emissionen, obgleich zwei Drittel der Emissionen des deutschen Gesundheitssektors Scope 3 zugeschrieben werden. Dies begründet den Ansatz von KliOL, erstmalig die Treibhausgasemissionen eines deutschen Krankenhauses aus Scope 1 bis 3 zu erfassen, um Klimaschutzmaßnahmen optimieren zu können. (Definition der Scopes: siehe Projektablauf)