DZIF Gewebebank
Gewebebank des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung am Pathologischen Institut
Gewebe für die Infektionsforschung
Weltweit sind Infektionen trotz des erfolgreichen Einsatzes von Antibiotika und Impfstoffen immer noch für eine große Anzahl von Todesfällen verantwortlich. Chronische und armuts-assoziierte Infektionen, wie auch neu auftretende und virale Infektionen gehören deshalb zu den zentralen Herausforderungen der heutigen biomedizinischen Forschung. Mit neuen integrativen und interdisziplinären Ansätzen in der Translationalen- und Grundlagenforschung wird versucht, Infektionen noch erfolgreicher zu bekämpfen.
Aus diesem Grund hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Jahre 2011 das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) gegründet. Für eine vernetzte, translationale deutschlandweite Infektionsforschung ist der Zugang zu umfangreich charakterisierten Patientenkollektiven und deren Proben innerhalb einer guten Infrastruktur notwendig.
Die DZIF Gewebebank am Pathologischen Institut Heidelberg koordiniert die Verwendung humaner Gewebeproben für wissenschaftliche Zwecke, sodass unter Berücksichtigung aller geltenden ethischen, rechtlichen und gesamtgesellschaftlicher Vorgaben und eines umfassenden Qualitätsmanagements eine gleichbleibend hochwertige Gewebequalität, unter anderem durch die histopathologische Begutachtung der Gewebe von ausgewiesenen Experten, gewährleistet wird. Die DZIF Gewebebank arbeitet dabei nach der Biobankenorm DIN EN ISO 20387, was die Deutsche Akkreditierungsstelle (DAkkS) in einem umfangreichen Akkreditierungsverfahren bestätigt hat. Die Individualrechte der Patienten bleiben gewahrt und der Datenschutz gesichert.
Am Standort Heidelberg hat die DZIF Gewebebank Zugang zu dem pathologischen Archiv des Universitätsklinikums Heidelberg, indem mehr als 600.000 paraffin-fixierte Gewebeproben lagern und die zur Erstellung von retrospektiven infektions-spezifischen Kollektiven genutzt werden können.Zusätzlich hat die DZIF Gewebebank die Verwaltung des COVID-19 Autopsieregisters und die Bioproben aus dem durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst geförderte Projekt zur obduktionsbasierten COVID-19 Forschung inne. Individuelle Kollektive werden den Forschungsbereichen des DZIF (Thematic Translational Units, TTUs) angepasst und bei Bedarf auf Anfrage zusammengestellt.
Darüber hinaus hat die DZIF Gewebebank als Teil der Translationalen Infrastruktur Bioressourcen, Biodaten und digitale Gesundheit (TI BBD) beste Vernetzungen zu weiteren Biobankstrukturen innerhalb der DZIF, sowie zu einer umfangreichen Dateninfrastruktur mit digitalen Werkzeugen für medizinische und/oder Analyse-Daten. Die Services und Schulungen der TI BBD stehen dabei jedem DZIF Forscher zur Verfügung.
Die DZIF Gewebebank ist als Teilbiobank der BioMaterialBank Heidelberg (BMBH), ein Zusammenschluss von Biobanken am Universitätsklinikum Heidelberg, bestens am Standort vernetzt. Daneben ist die DZIF Gewebebank im Rahmen der DZG AG Biobanken und auch durch die nationale Biobanken Organisation (GBA) überregional verbunden.
ZIELE
Ziel und Zweck der DZIF Gewebebank ist das Sammeln, Charakterisieren, Registrieren, Archivieren und Aufbereiten von Gewebe und Gewebsextrakten in hoher Qualität für wissenschaftliche Untersuchungen im Rahmen der Infektionsforschung. Die DZIF Gewebebank unterstützt biomedizinische, wissenschaftliche Projekte des DZIF und der Medizinischen Fakultät Heidelberg, der Universität Heidelberg und aller sonstigen Einrichtungen, die zur DZIF Gewebebank beitragen.