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Rettungsdienste

Der Rettungsdienst spielt eine Schlüsselrolle für die akute Schlaganfallversorgung. Für die folgenden Kernelemente ist der Rettungsdienst unerlässlich:

  1. eine möglichst genaue klinische Verdachtsdiagnose und Schweregradfeststellung eines Schlaganfalls vor Ort;
  2. eine optimale Selektion des Zielkrankenhauses für akute Schlaganfallpatienten;
  3. eine ausreichende Kapazität und Logistik für eine schnelle Zuverlegung in das Behandlungszentrum, aber auch für die Zurückverlegung nach erfolgter Therapie.

 

Im Rahmen von FAST soll das FAST-SOP Zuweisungskonzept Rettungsdienst für akute Schlaganfallpatienten angewendet werden. Diese SOP (Standardised Operating Procedure, Standardvorgehensweise) regelt die Zuweisungskonzepte für akute Schlaganfallpatienten im Rahmen von Primäreinsätzen des Rettungsdienstes im Versorgungsbereich des Schlaganfallkonsortiums Rhein-Neckar (FAST). Ziel ist, die Behandlungsabläufe zu strukturieren und optimieren und damit schneller, effektiver und sicherer zu machen. Die Anzahl der benötigten Sekundärtransporte soll durch eine optimierte Zuweisung im Rahmen der Primäreinsätze reduziert werden. Weiterhin benötigte akute Sekundärtransporte sollen mit der gleichen Priorität durchgeführt werden wie Primäreinsätze.

Die folgenden Dokumente können Sie hier herunterladen oder unter FAST.RN(at)med.uni-heidelberg.de beantragen:

Die Entscheidung zur Auswahl des Zentrums obliegt dem Rettungsdienst bzw. der notärztlichen Expertise. Der folgende Algorithmus kann bei der Entscheidungsfindung helfen:

Im Rahmen des FAST-Netzwerks sind Kliniken mit Thrombolysemöglichkeit und Thrombektomiemöglichkeit (Interventionszentren), Zentren mit reiner Thrombolysemöglichkeit (Partnerzentren) und Zentren ohne akute Schlaganfallerstversorgung (Kooperationszentren) organisiert. Kooperationszentren sollen nie für eine akute Schlaganfallversorgung angefahren werden. Grundsätzlich soll eine Vorabinformation der Klinik digital oder per Telefon erfolgen, damit die notwendigen Patienteneckdaten vor Ankunft bereits bekannt sind.

Des Weiteren sind die folgenden Aspekte zu beachten:

  • Patienten mit (Verdachts)-Diagnose „Akuter Schlaganfall“ sollen als Notfalleinsatz mit Sondersignal behandelt werden. Als Zeitgrenze für den Begriff „akut“ wird 24 Stunden oder eine unsichere Symptomdauer, die vermutlich unter 24 Std. beträgt, definiert.
  • Bei vigilanzgestörten Patienten, und solchen mit akutem ärztlichem Behandlungsbedarf (z.B. hypertensive Krise, kritische Hypoglykämie) soll der Notarzt hinzugezogen werden. Der Notarzt entscheidet, ob auch eine ärztliche Transportbegleitung notwendig ist.
  • Zeitverzögerungen (von mehr als 10 Minuten) sollten unbedingt vermieden werden, z.B. durch Rendezvous-Systeme. Dies umfasst insbesondere den Transportbeginn vor Eintreffen des Notarztes.
  • Bei Patienten mit schwerem neurologischen Defizit (vermutet durch Leitstellendisponent bzw. rückgemeldet durch Rettungsdienst/HvO) soll möglichst unmittelbar die notwendige Verlegung in das nächstgelegene neurovaskuläre Interventionszentrum im Rahmen von FAST (Zentrum mit aktueller Thrombektomie-Kapazität) einkalkuliert und z.B. durch frühe Disposition eines RTHs die Transportzeit verkürzt werden.
  • Das Rettungsdienstpersonal erhebt essentielle Informationen für die innerklinische Behandlung auf dem strukturieren Notfallprotokoll für Schlaganfallpatienten.
  • Der Rettungsdienst erhebt und dokumentiert den neurologischen Status bei Erstkontakt mittels einer für den Rettungsdienst modifizierten Skala (sNIHSS-EMS). Für die Dokumentation und Vorabübermittelung essenzieller Informationen stehen elektronische Protokolle zur Verfügung.

Akute Schlaganfalltransporte sollten von den Rettungsdiensten bei den Interventions- und Partnerzentren unter den folgenden Nummern telefonisch angekündigt werden.

Bei akutem Schlaganfallverdacht ist der Rettungsdienst verpflichtet, ein Krankenhaus mit einer Stroke Unit anzufahren. Kooperationszentren sollen daher bei akuten Schlafanfällen im Rahmen der Notfallversorgung nicht angefahren werden, da sie über keine Stroke Unit verfügen.

Übersicht Notfall- und Pfortennummern

Interventionszentren (Thrombolyse, Thrombektomie, Stroke Unit) 

Ort, Klinik            NeuroPforte
Heidelberg, Uniklinik
INF 400 (Kopfklinik), Heidelberg
06221 56 3960006221 56 6999
Heilbronn, Klinikum am Gesundbrunnen
Am Gesundbrunnen 20–26, 74078 Heilbronn
07131 49 29700 / 2929907131 49 0
Karlsbad-Langensteinbach
Guttmannstraße 1, Karlsbad
07202 61 730007202 61 0
Ludwigshafen, Städtisches Klinikum
Bremserstraße 79, Ludwigshafen
0621 503 4004 / 40060621 503 0
Mannheim, Uniklinik
Theodor-Kutzer-Ufer 1-3, Mannheim  
0170 5700 2950621 383 4472
Rastatt, Kreiskrankenhaus
Engelstraße 39, 76437 Rastatt
07222 389 1577707222 389 0
Schwäbisch Hall, Diakonie-Klinikum
Diakoniestraße 10, 74523 Schwäbisch Hall
0791 753 46 980791 753 0

 

Partnerzentren (Thrombolyse, Stroke Unit)

Ort, Klinik         Neuro              Pforte              
Bad Kreuznach, St. Marienwörth
Mühlenstraße 39, Bad Kreuznach
0671 372 42220671 372 0
Bruchsal, Fürst-Stirum-Klinik
Gutleutstraße 1–14, 76646 Bruchsal
07251 708 57 44007251 708 0
Erbach, Kreiskrankenhaus
Albert-Schweitzer-Straße 10-20, Erbach
06062 79707106062 79 0
Groß-Umstadt, Kreisklinik
Krankenhausstraße 11, Groß-Umstadt
06078 79 32000 60 78 79 0
Heppenheim, KKH (Bergstraße)
Viernheimer Straße 2, Heppenheim
06252 701 92 44406252 701 0
Öhringen, Hohenloher Krankenhaus
Kastellstraße 5, 74613 Öhringen
07941 692 8011 / 857207941 692 0
Mosbach, Neckar-Odenwald-Kliniken
Knopfweg 1, Mosbach
06261 83816606261 83 0
Pforzheim, HELIOS Klinikum
Kanzlerstraße 2-6, Pforzheim
07231 969355107231 969 0
Sinsheim, GRN
Alte Waibstadter Straße 2, Sinsheim
07261 66 17 11107261 66 0