Rettungsdienste
Der Rettungsdienst spielt eine Schlüsselrolle für die akute Schlaganfallversorgung. Für die folgenden Kernelemente ist der Rettungsdienst unerlässlich:
- eine möglichst genaue klinische Verdachtsdiagnose und Schweregradfeststellung eines Schlaganfalls vor Ort;
- eine optimale Selektion des Zielkrankenhauses für akute Schlaganfallpatienten;
- eine ausreichende Kapazität und Logistik für eine schnelle Zuverlegung in das Behandlungszentrum, aber auch für die Zurückverlegung nach erfolgter Therapie.
Zuweisungskonzept
Im Rahmen von FAST soll das FAST-SOP Zuweisungskonzept Rettungsdienst für akute Schlaganfallpatienten angewendet werden. Diese SOP (Standardised Operating Procedure, Standardvorgehensweise) regelt die Zuweisungskonzepte für akute Schlaganfallpatienten im Rahmen von Primäreinsätzen des Rettungsdienstes im Versorgungsbereich des Schlaganfallkonsortiums Rhein-Neckar (FAST). Ziel ist, die Behandlungsabläufe zu strukturieren und optimieren und damit schneller, effektiver und sicherer zu machen. Die Anzahl der benötigten Sekundärtransporte soll durch eine optimierte Zuweisung im Rahmen der Primäreinsätze reduziert werden. Weiterhin benötigte akute Sekundärtransporte sollen mit der gleichen Priorität durchgeführt werden wie Primäreinsätze.
Die folgenden Dokumente können Sie hier herunterladen oder unter FAST.RN(at)med.uni-heidelberg.de beantragen:
Welches Zentrum soll angefahren werden?
Die Entscheidung zur Auswahl des Zentrums obliegt dem Rettungsdienst bzw. der notärztlichen Expertise. Der folgende Algorithmus kann bei der Entscheidungsfindung helfen:
Im Rahmen des FAST-Netzwerks sind Kliniken mit Thrombolysemöglichkeit und Thrombektomiemöglichkeit (Interventionszentren), Zentren mit reiner Thrombolysemöglichkeit (Partnerzentren) und Zentren ohne akute Schlaganfallerstversorgung (Kooperationszentren) organisiert. Kooperationszentren sollen nie für eine akute Schlaganfallversorgung angefahren werden. Grundsätzlich soll eine Vorabinformation der Klinik digital oder per Telefon erfolgen, damit die notwendigen Patienteneckdaten vor Ankunft bereits bekannt sind.
Des Weiteren sind die folgenden Aspekte zu beachten:
- Patienten mit (Verdachts)-Diagnose „Akuter Schlaganfall“ sollen als Notfalleinsatz mit Sondersignal behandelt werden. Als Zeitgrenze für den Begriff „akut“ wird 24 Stunden oder eine unsichere Symptomdauer, die vermutlich unter 24 Std. beträgt, definiert.
- Bei vigilanzgestörten Patienten, und solchen mit akutem ärztlichem Behandlungsbedarf (z.B. hypertensive Krise, kritische Hypoglykämie) soll der Notarzt hinzugezogen werden. Der Notarzt entscheidet, ob auch eine ärztliche Transportbegleitung notwendig ist.
- Zeitverzögerungen (von mehr als 10 Minuten) sollten unbedingt vermieden werden, z.B. durch Rendezvous-Systeme. Dies umfasst insbesondere den Transportbeginn vor Eintreffen des Notarztes.
- Bei Patienten mit schwerem neurologischen Defizit (vermutet durch Leitstellendisponent bzw. rückgemeldet durch Rettungsdienst/HvO) soll möglichst unmittelbar die notwendige Verlegung in das nächstgelegene neurovaskuläre Interventionszentrum im Rahmen von FAST (Zentrum mit aktueller Thrombektomie-Kapazität) einkalkuliert und z.B. durch frühe Disposition eines RTHs die Transportzeit verkürzt werden.
- Das Rettungsdienstpersonal erhebt essentielle Informationen für die innerklinische Behandlung auf dem strukturieren Notfallprotokoll für Schlaganfallpatienten.
- Der Rettungsdienst erhebt und dokumentiert den neurologischen Status bei Erstkontakt mittels einer für den Rettungsdienst modifizierten Skala (sNIHSS-EMS). Für die Dokumentation und Vorabübermittelung essenzieller Informationen stehen elektronische Protokolle zur Verfügung.
Adressen und Notfallnummern
Akute Schlaganfalltransporte sollten von den Rettungsdiensten bei den Interventions- und Partnerzentren unter den folgenden Nummern telefonisch angekündigt werden.
Bei akutem Schlaganfallverdacht ist der Rettungsdienst verpflichtet, ein Krankenhaus mit einer Stroke Unit anzufahren. Kooperationszentren sollen daher bei akuten Schlafanfällen im Rahmen der Notfallversorgung nicht angefahren werden, da sie über keine Stroke Unit verfügen.
Übersicht Notfall- und Pfortennummern
Interventionszentren (Thrombolyse, Thrombektomie, Stroke Unit)
Ort, Klinik | Neuro | Pforte |
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Heidelberg, Uniklinik INF 400 (Kopfklinik), Heidelberg | 06221 56 39600 | 06221 56 6999 |
Heilbronn, Klinikum am Gesundbrunnen Am Gesundbrunnen 20–26, 74078 Heilbronn | 07131 49 29700 / 29299 | 07131 49 0 |
Karlsbad-Langensteinbach Guttmannstraße 1, Karlsbad | 07202 61 7300 | 07202 61 0 |
Ludwigshafen, Städtisches Klinikum Bremserstraße 79, Ludwigshafen | 0621 503 4004 / 4006 | 0621 503 0 |
Mannheim, Uniklinik Theodor-Kutzer-Ufer 1-3, Mannheim | 0170 5700 295 | 0621 383 4472 |
Rastatt, Kreiskrankenhaus Engelstraße 39, 76437 Rastatt | 07222 389 15777 | 07222 389 0 |
Schwäbisch Hall, Diakonie-Klinikum Diakoniestraße 10, 74523 Schwäbisch Hall | 0791 753 46 98 | 0791 753 0 |
Partnerzentren (Thrombolyse, Stroke Unit)
Ort, Klinik | Neuro | Pforte |
---|---|---|
Bad Kreuznach, St. Marienwörth Mühlenstraße 39, Bad Kreuznach | 0671 372 4222 | 0671 372 0 |
Bruchsal, Fürst-Stirum-Klinik Gutleutstraße 1–14, 76646 Bruchsal | 07251 708 57 440 | 07251 708 0 |
Erbach, Kreiskrankenhaus Albert-Schweitzer-Straße 10-20, Erbach | 06062 797071 | 06062 79 0 |
Groß-Umstadt, Kreisklinik Krankenhausstraße 11, Groß-Umstadt | 06078 79 3200 | 0 60 78 79 0 |
Heppenheim, KKH (Bergstraße) Viernheimer Straße 2, Heppenheim | 06252 701 92 444 | 06252 701 0 |
Öhringen, Hohenloher Krankenhaus Kastellstraße 5, 74613 Öhringen | 07941 692 8011 / 8572 | 07941 692 0 |
Mosbach, Neckar-Odenwald-Kliniken Knopfweg 1, Mosbach | 06261 838166 | 06261 83 0 |
Pforzheim, HELIOS Klinikum Kanzlerstraße 2-6, Pforzheim | 07231 9693551 | 07231 969 0 |
Sinsheim, GRN Alte Waibstadter Straße 2, Sinsheim | 07261 66 17 111 | 07261 66 0 |