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Orthetik

Zur Versorgung unserer Patienten stehen uns eine Vielzahl an Orthesenkonzepten zur Verfügung.

Die Variationen resultieren aus den unterschiedlichen Ansprüchen, die an das Hilfsmittel gestellt werden. Diese ergeben sich nicht nur aus der reinen „Indikation“ und Diagnose, wie konservative oder postoperative Versorgung, funktionelles Ziel, Alter, Voraussetzungen wie Gewicht und Hebelverhältnisse. Auch das Umfeld des Patienten und insbesondere der „kleinen Patienten“ wie z.B. Erzieher, Lehrer, Therapeuten, Pflege u.s.w. sind bei der Konzepterstellung mit einzubeziehen, da jeder, der Umgang mit dem Patienten hat, möglicherweise andere Prioritäten setzt als Eltern, Arzt und Techniker.

Deshalb ist es wichtig Versorgungen immer gemeinsam zu besprechen und zu entwickeln um mögliche Konflikte im Nachhinein zu verhindern. Nur so ist es möglich eine effiziente Versorgung und Therapie zu gewährleisten und dem Kostenträger ein fundiertes Konzept vorzustellen. Ferner wird eine ganzheitliche Betrachtung des Patienten möglich, da jeder beteiligte aus seinem Sichtfeld seine Kompetenz einbringen kann. Hierbei kann die Einteilung mittels GMFCS ebenfalls sehr nützlich sein.

Nach Hohmann-Uhlig sollten vom Orthopädietechniker folgende Aspekte in die Entscheidung für die passende Versorgung einbezogen werden:

Die passende Versorgung…?

  • Welchem Zweck dient die Orthese?
  • Welche Gelenke werden miteinbezogen?
  • Wie viel Kraftwird benötigt?
  • Auf welche Oberfläche wird eingewirkt?
  • Gegen welche Reaktion wird gearbeitet?
  • Welche Hebelwirkung kann genutzt werden?
  • Wie lange soll die Orthese verwendet werden?

Das Ziel ist es eine Orthese individuell auszuwählen bzw. herzustellen, die der Korrektur bzw. Prophylaxe von Fehlstellungen dient. Sie soll unphysiologische oder unerwünschte Bewegungen einschränken und/ oder schwache Muskelgruppen unterstützen. Wenn nötig kann man mit Orthesen auch Areale entlasten, Ruhigstellen oder eine vorhandene Verkürzung ausgleichen. Patienten mit sensomotorischen Defiziten möchten wir eine Verbesserung ihrer Körperwahrnehmung (vestibuläre und taktile Wahrnehmung) und gleichzeitig eine Stabilisierung und Unterstützung bieten und sie nur minimal in ihrer Bewegung einschränken. Man könnte noch weitergehen und sagen man versucht Bewegungen zu bahnen, die physiologisch nicht möglich sind. Ein Ziel ist natürlich auch immer eine passive Stabilisierung, die Aktivität fördert im Sinne einer Verbesserung der gesamten Körperhaltung und Koordination von Bewegungsabläufen

  • Die Patienten benötigen begleitend zu den Orthesen eine kontinuierliche Therapie, um den maximalen Nutzen zu erhalten.
  • Wichtig ist es Therapieziele von Beginn an festzulegen, d.h. ein Kriterium zu ermitteln, dass es erlaubt festzustellen, wie und wann das Ziel erreicht wird um vor allem den Patienten nicht zu enttäuschen aber auch den beteiligten Personen einen Leitfaden zu bieten. Eine genaue Zeitplanung gestaltet sich manchmal als schwierig da die funktionellen Fortschritte der Patienten gerade im neurologischen bzw. neuroorthopädischen Bereich von zu vielen Faktoren wie z.B. Frequenz der Therapie, weitere Förderung der Kinder, Konsequenz des Tragens der Hilfsmittel etc. abhängen.

Die Hilfsmittelversorgung stellt einen Teil des vorher definierten Gesamtkonzeptes dar und muss im Laufe der Versorgung bei Bedarf an die Entwicklung des Patienten angepasst werden.

Um den Alltag der Patienten und die Hilfsmittelversorgung ideal aufeinander abzustimmen versuchen wir bei der Konzeption der Versorgungen auf viele Phasen des Alltags einzugehen. Dies kann zu modularen Lösungen führen, die der jeweiligen Situation angepasst werden kann. So ist die Hilfsmittelversorgung speziell auf die Anforderung abgestimmt, beispielsweise:

  • die Nutzung des sprunggelenksübergreifenden Moduls für kurze Wege und zur Unterstützung bei der Therapie
  • die Ergänzung des Unterschenkelmoduls für längere Wege für mehr Sicherheit und Unterstützung

Die Modularität wird auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt. Die Gestaltung der Orthesenversorgungen selbstverständlich auch.

 

Sprunggelenksübergreifende Orthesen mit Innenschuh und Drehverschluss
Unterschenkelorthesen zur Postoperativen Versorgung
Unterschenkelorthese zur postoperativen Versorgung
Unterschenkelorthese mit Längenausgleich
Unterschenkelorthesen mit integrierter Sprunggelenksorthesen
Unterschenkelorthesen mit integrierter Sprunggelenksorthesen
Unterschenkelorthesen in Spiralbauweise mit integrierten Sprunggelenksorthesen
Oberschenkelorthese
Hüftübergreifende Orthese
Hüftübergreifende reziproke Gehorthese

Armorthetik

Wir versorgen von Fingerschienen bis hin zu schulterübergreifenden Orthesen jedes Krankheitsbild. Schlaffe Lähmungen, spastische Erscheinungsbilder, Fehlstellungen, arthrotische Veränderungen oder postoperative Ergebnisse werden in Absprache mit Ärzten und Therapeuten dem jeweiligen Therapieziel angepasst konstruiert und die erforderliche Kombination aus konservativen und modernen Werkstoffen gezielt eingesetzt, um das beste Ergebnis bei geringster Einschränkung des Patienten zu erzielen.

Es werden dabei stets auch die individuellen Wünsche des Patienten berücksichtigt, um durch eine hohe Akzeptanz den Therapieerfolg zu maximieren. Zeitgemäße Orthesen müssen nicht bei jedem Krankheitsbild starre, einschränkende Apparate sein, vielmehr ermöglichen moderne flexible Werkstoffe insbesondere bei neurologischen und muskulären Erkrankungen Hilfsmittel, welche dynamisch korrigieren können, gezielte Bewegungen jedoch nicht behindern.

Claudia Weichold

Leitung (Abteilung für Orthetik der unteren und oberen Extremität)

Schwerpunkt

Orthetik der unteren und oberen Extremität, Rumpforthetik


06221 56-26414

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