Onkologie und Klinische Epidemiologie
Der onkologische Arbeitsschwerpunkt umfasst sowohl die grundlagenorientierte als auch die krankheits- und patientenorientierte Tumorforschung. Im Mittelpunkt der grundlagenorientierten Forschung stehen die molekularbiologische Analyse der Entstehung von Knochen- und Knorpeltumoren, die Identifizierung von Prognosefaktoren und Tumormarkern sowie die Entwicklung neuer Therapiestrategien. Die Untersuchungen von Apoptose-, Chemoresistenz- und Tumorangiogenesemechanismen stehen dabei im Vordergrund. Die anwendungsorientierten klinischen und klinisch-experimentellen Aktivitäten beinhalten Forschungen zur Lebensqualität bei Patienten mit Knochentumoren und zur Effektivität neuer Rekonstruktionsmöglichkeiten bei großen Knochen- und Gelenkdefekten. Wichtige Voraussetzung für die Verknüpfung von molekularbiologischer und klinischer Tumorforschung sind die in unserer Klinik etablierte Tumorgewebebank und das klinische Tumorregister.
Die Orthopädische Universitätsklinik Heidelberg ist Partner des Forschungsverbunds der Europäischen Union "EuroBoNeT", welcher seit Februar 2006 über fünf Jahre mit mehr als 13 Millionen Euro gefördert wird. Am EU-Forschungsverbund nehmen 21 Universitätskliniken und drei Firmen aus 12 europäischen Ländern teil. Die Federführung des Projekts liegt bei der Universität Leiden, Niederlande.
Bösartige Knochen- und Knorpeltumore sind zwar eher selten und machen weniger als ein Prozent aller Krebserkrankungen aus. Doch durch die Aufstellung einer virtuellen Tumorbank bietet EuroBoNeT die einmalige Chance, diese seltenen Tumore genauer untersuchen zu können und statistisch aussagekräftige Ergebnisse zu bekommen. Der klinisch epidemiologische Arbeitsschwerpunkt befasst sich mit klinisch relevanten Fragestellungen an definierten Populationen von Patienten oder Probanden der Orthopädischen Universitätsklinik und beinhaltet die Anwendung epidemiologischer Prinzipien und Verfahren in der praktischen klinischen Medizin. Wesentliche Anliegen sind die Beurteilung der Leistungsfähigkeit diagnostischer Methoden, die Evaluierung von Behandlungskonzepten, die Ermittlung prognostischer Faktoren sowie die Prävention in der klinischen Praxis.
Laufende Projekte
- Identifikation von Prognosefaktoren beim Osteosarkom mittels Laser-Mikrodissektion und quantitativer Genexpressionsanalyse
- Chondrosarkom
- Malignes fibröses Histiozytom der Weichteile und der Knochen
Ansprechpartner
Prof. Dr. med. Burkhard Lehner
Facharzt für Chirurgie, Unfallchirurgie, Orthopädie
Spezielle Orthopädische Chirurgie
Tumororthopäde
Zertifizierter Hauptoperateur am Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung (EPZmax)