SFB 1118 Reaktive Metabolite als Ursache diabetischer Folgeschäden
Diabetes Typ 1 und Diabetes Typ 2 werden über Blutzuckerwerte definiert und diagnostiziert. Bei beiden Erkrankungen trifft zu, dass der Blutzuckerwert präzise das Koma vorhersagt und seine Therapie zu 100% das Koma verhindert. Jedoch bei allen anderen Folgeschäden des Typ 1 und Typ 2 Diabetes sieht dies ganz anders aus, denn bei Typ 1 Diabetes erklären Diabetes Dauer plus HbA1c nur 11% der Spätkomplikationen (DCCT-Studie), beim Typ 2 Diabetes ist die Situation noch komplexer. Die UKPDS-Studie zeigte, dass die absolute Risikoreduktion der Nephropathie durch gute Blutzuckereinstellung nur 0,04% beträgt. Zudem zeigen mehrere Studien, dass HbA1c und Glucose nur sehr schlechte Prädiktoren von Spätschäden sind und dass eine aggressive Senkung des Blutzuckers sogar schädigen kann. Daher stellt sich dieser SFB als einziges Konsortium weltweit die Aufgabe, konsequent von der Funktionsstörung der Zelle und des Organschadens den Diabetes zu denken. Im Rahmen des Energiestoffwechsels entstehen intrazellulär reaktive Metaboliten insbesondere, reaktive Sauerstoffspezies und Dicarbonyle. Der SFB besteht aus drei Säulen, die eine untersucht, wie es zur vermehrten Bildung und Akkumulation von reaktiven Metaboliten kommt, die zweite, wie diese DNA und Proteine verändern, so dass Zellen in ihrer Funktion gestört werden, und die dritte Säule untersucht die enzymatisch kontrollierten Reaktionen, die die Bildung und Akkumulation der reaktiven Metabolite in Schach halten. Es ist unser Ziel, Remission bestehender diabetischer Spätschäden zu erzielen.
Laufzeit 10/2014 - 06/2023