WILLKOMMEN BEI NEW_LIVES

Im Rahmen des Neugeborenen-Screenings werden in Deutschland seit den 1960er Jahren nahezu alle Neugeborenen auf eine Reihe seltener, aber schwerer Erkrankungen getestet, da eine frühe Diagnose und rechtzeitige Behandlung den Verlauf und die Prognose dieser Erkrankungen deutlich verbessert. Vielen jungen Patient:innen konnte so geholfen werden. Der Erfolg dieses Vorsorgeprogramms verdankt sich auch dem Umstand, dass es immer wieder um neue Analysemethoden und Zielkrankheiten erweitert wurde. Das Heranreifen neuer genomischer Technologien bietet nun die Chance, das Neugeborenen-Screening erneut und auf besonders signifikante Weise zu erweitern. Zugleich sind hiermit erhebliche Herausforderungen medizinischer, ethischer, rechtlicher und gesellschaftlicher Art verbunden.

Ist ein genomisches Neugeborenen-Screening (gNBS) eine sinnvolle Option für Deutschland? Wie lassen sich die gesundheitlichen Chancen nutzen, die die neuen Technologien eröffnen, und gleichzeitig mögliche Risiken für alle Beteiligten minimieren? Diesen Fragen widmet sich das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Verbundprojekt "NEW_LIVES: Genomic NEWborn Screening Programs - Legal Implications, Value, Ethics and Society", das gemeinsam von Forscher:innen des Universitätsklinikums Heidelberg und der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg sowie der Universität Mannheim und in enger Abstimmung mit Vertreter:innen von Patient:innenverbänden durchgeführt wird.

Auf den folgenden Seiten dürfen wir Sie über die wesentlichen Chancen und Herausforderungen eines möglichen gNBS-Programms und die Arbeit unserer fünf Teilprojekte informieren.

NEW_LIVES Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Tagung "Towards Genomic Newborn Screening in Germany" im März 2024 im Internationalen Wissenschaftsforum Heidelberg (IWH)

NEW_LIVES Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Tagung "Towards Genomic Newborn Screening in Germany" im März 2024 im Internationalen Wissenschaftsforum Heidelberg (IWH).

Prof. Dr. Dr. Eva Winkler, Verbundsprecherin NEW_LIVES

Ziele des Projekts

  • Formulierung akzeptabler Kriterien für die Auswahl von Zielkrankheiten
  • Analyse der Anforderungen an den familiären Aufklärungs- und Einwilligungsprozess
  • Rechtliche Einschätzungen zu Fragen der längerfristigen Datenspeicherung und Datennachnutzung
  • Entwicklung von normativen Richtlinien und Best-Practice-Empfehlungen für ein gNBS-Programm in Deutschland

Aktuelle Nachrichten

  • Öffentlicher Vortrag: Pioneering Genetic Newborn Screening: The SCREEN4CARE Project

    16.12.2024

    Öffentlicher NEW_LIVES Vortrag von Prof. Dr. Janbernd Kirschner (Freiburg/SCREEN4CARE).

    SCREEN4CARE is an Innovative Medicines Initiative project funded by the European Union, aiming to accelerate the diagnosis of rare diseases through two central pillars: genetic newborn screening and digital technologies. The genetic newborn screening seeks to supplement existing newborn screening programs by incorporating advanced genetic technologies. For inclusion in the screening, we selected genetic diseases based on six key criteria: treatability, clinical validity, age of onset, disease severity, penetrance, and genetic feasibility. This selection process involved an automated scoring system followed by expert review. The final set of 245 genes will be presented. Additionally, the concept of screening for a broader set of diseases considered ACTionable will be discussed. The TREATpanel will be tested in approximately 20,000 newborns, contributing to the growing body of evidence for the implementation of next-generation sequencing (NGS) in newborn screening programs.

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  • NEW_LIVES auf der Jahrestagung der Akademie für Ethik in der Medizin (AEM)

    27.09.2024

    Das Teilprojekt Ethik war in Tübingen mit einem Poster von Karla Alex et al zum Recht Neugeborener auf genomisches Nichtwissen und einem Vortrag von Dr. Sascha Settegast zu "Medicalization Risks in Genomic Newborn Screening" vertreten.

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