Zentrum Familiärer Darmkrebs
Molekularbiologischer Hintergrund des HNPCC-Syndroms
Ursächlich für das HNPCC-Syndrom sind Mutationen sogenannter mismatch repair-Gene (im Wesentlichen MLH1, MSH2, MSH6 und PMS2), die für die Reparatur bestimmter DNA-Schäden verantwortlich sind, welche bei der Teilung von Körperzellen auftreten. Eine solche Mutation liegt bei HNPCC-Anlageträgern in allen Körperzellen vor. Da jedes Gen in der Zelle durch zwei Kopien (Allele) repräsentiert ist, wird die normale Funktion der DNA-Reparatur vom nicht mutierten Allel aufrechterhalten. Wird durch ein zufälliges Mutationsereignis das zweite Allel in einer bestimmten Zelle ausgeschaltet, kann es zur Anhäufung von DNA-Schäden kommen, die sekundär weitere wichtige Gene inaktivieren, so dass sich ein Tumor bilden kann.
Die molekulargenetische Untersuchung stützt sich auf
- Immunhistochemie,
- Mikrosatelliten- und
- Mutationsanalyse.
Immunhistochemische Untersuchung
Der immunhistochemische Nachweis der Proteine MLH1, MSH2, MSH6 und PMS2 gibt einen Hinweis darauf, ob die entsprechenden Proteine in den Tumorzellen weiterhin gebildet werden.
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Mikrosatellitenanalyse
Mit Hilfe der sogenannten Mikrosatellitenanalyse lassen sich DNA-Schäden, die durch den Ausfall eines mismatch repair-Proteins an bestimmten Stellen des Genoms entstanden sind, nachweisen. Es zeigen sich in betroffenen Tumorzellen charakteristische Längenveränderungen, die eindeutig auf einen Defekt des mismatch repair-Systems hinweisen.
![](/fileadmin/_processed_/c/d/csm_fragmentanalyse_9f565ef48b.jpg)
Mutationsanalyse
Haben Immunhistochemie und Mikrosatellitenanalyse einen Hinweis auf das Vorliegen eines HNPCC-Syndroms gegeben, erfolgt die Mutationsanalyse der oben erwähnten Gene.
![](/fileadmin/_processed_/5/5/csm_seq_f6cf697058.jpg)
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