Methodik
Im Folgenden möchten wir Ihnen ausgewählte apparative Untersuchungen vorstellen, die bei uns im Rahmen der Studien durchgeführt werden. Es werden nicht automatisch alle der vorgestellten Untersuchungen bei allen Studienteilnehmern durchgeführt, einige sind bestimmten Studien vorbehalten, andere sind bei Studienteilnahme optional. Darüber hinaus wird natürlich auch eine nicht-apparative körperliche Untersuchung durchgeführt.
Lungenfunktionsprüfung mittels Bodyplethysmographie
Es gibt zunehmend Hinweise dafür, dass durch chronische Entzündungsprozesse der Diabetes mellitus ein Risikofaktor für die Entstehung einer Lungenfibrose (vermehrte Bindegewebsablagerung) zu sein scheint. Die Bodyplethysmographie ist eine klinische Routineuntersuchung, mit deren Hilfe man das Volumen der Lungen sowie den Luftstrom über die Atemwege und den Gasaustausch über die Lunge bestimmen kann. Hiermit können sowohl obstruktive Atemwegserkrankungen wie Asthma oder COPD diagnostiziert werden, als auch restriktive Lungenerkrankungen wie beispielsweise eine Lungenfibrose.
Quantitative sensorische Testung
Diese Untersuchung umfasst verschiedene Methoden, um die Funktion der Nerven genauer bestimmen zu können und dient der Erfassung und Charakterisierung der Diabetischen Nervenschädigung (Diabetische Polyneuropathie). Erfasst werden Kälte- und Wärmeempfinden mittels einer Thermode, Druckempfinden, Vibrationsempfinden mittels einer Stimmgabel, Schmerzempfinden mittels sogenannter Pin-Pricks sowie Berührungsempfinden mittels von Frey-Haaren.
MRT-Untersuchung der Nerven
Wir bieten ausgewählten Personen die Durchführung eines MRT (Magnetresonanztomographie) an, in dem die Nerven der Beine hochauflösend dargestellt werden können. Dies dient der genaueren Untersuchung und Charakterisierung Diabetischer Nervenschäden (Diabetische Polyneuropathie).
Euglykämischer hyperinsulinämischer Clamp sowie Intravenöser Glucosetoleranztest
Dies ist eine Untersuchung, welche dazu dient, die Fähigkeit der Bauchspeicheldrüse zur Insulinfreisetzung sowie das Ansprechen des Körpers auf Insulin zu testen. Zu Beginn einer Typ 2 Diabeteserkrankung tritt typischerweise eine vermehrte Insulinfreisetzung bei gleichzeitiger Insulinresistenz auf. Dies bedeutet, dass die Muskulatur, das Fettgewebe und die Leber nicht mehr ausreichend auf das von der Bauchspeicheldrüse freigesetzte Insulin reagieren können und somit nicht ausreichend Zucker in die Zellen aufgenommen werden kann, was zu einer Steigerung des Blutzuckers führt und wiederum zu einer weiteren Steigerung der Insulinfreisetzung. Während dieser Untersuchung wird zunächst eine Zuckerlösung über die Vene verabreicht und der Blutzuckerverlauf beobachtet. Dies dient der Testung der Insulinfreisetzung. Anschließend wird Insulin über die Vene verabreicht und mittels einer gleichzeitigen Zuckerinfusion der Blutzucker im Normalbereich (90 mg/dl) gehalten. Aus den verabreichten Mengen dieser Substanzen lässt sich dann die Insulinresistenz errechnen.
Ultraschalluntersuchungen
Es werden Ultraschalluntersuchungen der Halsschlagadern, der Nieren mit Durchblutung, sowie der Bauchschlagader durchgeführt. Diese Ultraschalluntersuchungen dienen überwiegend dem Nachweis von Gefäßverkalkungen (Arteriosklerose).
Funduskopie
Um Veränderungen am Augenhintergrund festzustellen, die mit Diabetes im Zusammenhang stehen (Diabetische Retinopathie), wird dieser fotografiert und die Bilder in Zusammenarbeit mit den Kollegen der Universitäts-Augenklinik Heidelberg (Prof. Auffahrth) interpretiert. Hierzu ist es nicht notwendig, die Pupillen weit zu tropfen, sodass Sie im Anschluss an diese Untersuchung problemlos Autofahren können. Da hierbei aber nur die zentralen Bereiche des Augenhintergrundes eingesehen werden können, ersetzt diese Untersuchung nicht die empfohlene jährliche Augenarztkontrolle bei Diabetikern.
Ausführliche Laboruntersuchungen von Blut und Urin
Sie erhalten im Rahmen der Studienuntersuchungen ausführliche Laboruntersuchungen, die unter Anderem ihre Zuckerstoffwechsellage, Nierenfunktion, Leberwerte, Schilddrüsenwerte, Entzündungsparameter sowie Ihr Blutbild beinhalten. Zudem werden eine Urinuntersuchung auf Eiweißausscheidung sowie ein Urinstatus durchgeführt.
AGE-Messung
Advanced glycation end products, kurz AGEs genannt, sind durch Zucker veränderte Eiweißmoleküle. Man geht derzeit davon aus, dass diese veränderten Eiweißmoleküle die Entstehung diabetischer Folgeschäden begünstigen. Wir können den Anteil dieser veränderten Moleküle in der Haut mittels eines nicht-invasiven, risikofreien Fluoreszenzverfahrens, also mit Licht, messen.
Weitere klinische Routineuntersuchungen
Es wird ein EKG geschrieben. Zudem wird die Variabilität der Herzfrequenz in Abhängigkeit der Atmung und beim Lagewechsel von Liegen zum Stehen geprüft (eine Störung weist auf eine Diabetische kardiale autonome Neuropathie, also eine Schädigung der Versorgung des Herzens hin). Über eine sogenannte Bioimpedanzmessung (BIA) wird der Anteil der Fettmasse anhand der Gesamtkörpermasse ermittelt. Mittels gleichzeitiger Blutdruckmessung an Armen und Beinen wird der Knöchel-Arm-Index (ABI) bestimmt, um nach Durchblutungsstörungen der Beine zu suchen.
Bitte kontaktieren Sie uns, wenn Sie Fragen zur Studienteilnahme oder zu den Studienuntersuchungen haben