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Blutentnahmen für Gerinnungsuntersuchungen

Blutentnahmen für Gerinnungsuntersuchungen sollten möglichst atraumatisch entnommen werden, um eine Gerinnungsaktivierung zu vermeiden. Das wird durch eine ungestaute oder nur unmittelbar vor dem Einstich ganz kurz gestaute Abnahme erreicht. Werden mehrere Röhrchen entnommen, sollten zunächst Serum- oder andere Röhrchen gefüllt werden, bei denen eine Gerinnungsaktivierung nicht relevant ist.

Als Antikoagulans wird in der Regel Citrat verwendet, das 1/10 des Gesamtvolumens in den grünen Sarstedt-Monovetten ausmacht. Dieses 9:1 Mischungsverhältnis ist außerordentlich wichtig. Daher sind Bestimmungen aus unterfüllten Monovetten nicht verwertbar.

Anmerkung:  die empfohlenen Untersuchungen richten sich nach den Möglichkeiten, die am Klinikum routinemäßig angeboten werden. Umfassendere Untersuchungen (z.B. freie Protein S-Aktivität und Protein S-Antigen) sind, davon unbeachtet, ggf. zur weiteren Diagnostik sinnvoll.

Welche Anforderungsscheine und Monovetten brauche ich?

3 kleine grüne Monovetten, 1 große orange Li-Hep.-Monovette, 3 kleine rote EDTA-Monovette (eine davon auf Eis für Homozystein). Alle Monovetten sollen rasch mit der Rohrpostanlage an das Zentrallabor geschickt werden. Wenn nicht anders angegeben, sind alle Parameter auf dem Routine I-Schein anzufordern.

Was wird untersucht (siehe auch Hinweise unten)?

Globalparameter  

  • Quick/INR (bei Marcumarpatienten INR statt Quick!),
  • aPTT,
  • Fibrinogen,
  • D-Dimer,
  • [APC-Ratio (siehe 1, 4)]
  • Lupus-Antikoagulans (Routine II)

Einzelfaktoren (siehe 2)

  • Faktor II (siehe auch 3),
  • Faktor VIII

Genpolymorphismen (Routine II, siehe 4)

  • Faktor V Leiden,
  • Prothrombin (F II) G20210A,

Inhibitoren (siehe 2) 

  • Antithrombin (AT),
  • Protein C und S (siehe 3)

Sonstige Parameter 

  • CRP,
  • kleines Blutbild,
  • Anti-Cardiolipin IgG und IgM (Routine II)
  • Anti-beta2-Glykoprotein IgG und IgM (siehe 5)
  1. In Einzelfällen auch positiv, wenn eine Faktor V Leiden Genvariante nicht nachweisbar ist.
  2. Bestimmung bis zu 3 Monate nach ausgedehnterer Thrombose/Lungenarterienembolie nicht sinnvoll.
  3. Unter oraler Antikoagulation (z.B. unter Marcumar, DOACs) nicht verwertbar. Sollte deshalb frühestens nach 4 Wochen nach Marcumarpause bestimmt werden.
  4. Ist eine genetische Diagnostik nicht gewünscht, kann man sich mit der Bestimmung der APC-Ratio (Faktor V Leiden) und der Faktor II-Aktivität (Prothrombin G20210A) behelfen.
  5. Serum, handschriftlich auf Routine II-Schein vermerken.

Welche Anforderungsscheine und Monovetten brauche ich?

3 kleine grüne Citrat-Monovetten, 2 große grüne Citrat-Monovetten, 1 kleine hellblaue Citrat-Monovette (3,8 ml "PFA-Röhrchen"). Alle Monovetten sollen rasch mit der Rohrpostanlage an das Zentrallabor geschickt werden. Wenn nicht anders angegeben, sind alle Parameter auf dem Routine I-Schein anzufordern.

Was wird zunächst untersucht (siehe auch Hinweise unten)?

Globalparameter 

  • Quick,
  • aPTT,
  • Fibrinogen,
  • TZ,
  • Thrombelastogramm bei V.a. Hyperfibrinolyse (Routine II)

Einzelfaktoren

  • Faktor VII bei isolierter Quick-Erniedrigung,
  • Faktor VIII,
  • Faktor IX,
  • Faktor XIII,
  • vW-Faktor,
  • vW-Faktoraktivität (ersetzt Ristocetin-Cofaktor) (Routine II)

Plättchenfunktion (Routine II) (siehe 1)

  • in vitro Blutungszeit (PFA)
  • induzierte Plättchenaggregation

Sonstige Parameter 

  • Blutbild inkl. Beurteilung der Plättchengröße
  1. Die Plättchenfunktionstests erfordern mind. 100 Plättchen/nl.