Evaluation des bioaktiven Glases 45S5-BG als universelle Behandlungsoption für Knochentumore und Identifizierung der Mediatoren der Tumorzellspezifität
Die Effektivität der bestehenden Therapien für Knochentumore und die damit verbundene Prognose für den Patienten konnte in den letzten Jahrzehnten leider nur geringfügig verbessert werden. Deshalb werden dringend neue therapeutische Strategien benötigt, die herkömmliche Therapien ersetzen oder ergänzen können. Zudem führen das Tumorwachstum und die notwendigen chirurgischen Eingriffe häufig zur Entstehung von Knochendefekten, die ebenfalls behandelt werden müssen. In früheren Studien konnten wir zeigen, dass das bioaktive Glas 45S5-BG, das bereits klinisch vor allem zur Behandlung von Knochendefekten eingesetzt wird, eine starke zytotoxische Wirkung auf die neoplastischen Zellen des Riesenzelltumors des Knochens vermittelt, wobei nicht neoplastische mesenchymale Stromazellen nicht negativ im Wachstum beeinflusst werden.
Selektive, zytotoxische Effekte von bioaktivem Glas auf neoplastische Zellen des Riesenzelltumors. (vitale Zellen = grün; tote Zellen = rot) ( siehe auch Pressemitteilung "Deutsche Krebshilfe").
Da die osteogenen Eigenschaften bioaktiver Gläser gut beschrieben sind, weisen unsere Daten darauf hin, dass der Einsatz von bioaktiven Gläsern einen vielversprechenden Ansatz zur gleichzeitigen Reduktion von Tumorrezidiven und der Behandlung von Knochendefekten darstellt.
Ziel dieser Studie ist es zu analysieren, ob bioaktive Gläser neben der Therapie des Riesenzelltumors auch eine Option für die Behandlung anderer Knochentumore wie dem Osteosarkom und dem Chondrosarkom darstellen. Zur Beantwortung dieser Frage werden vielfältige in vitro Analysen mit Hilfe molekularbiologischer, immunhistochemischer, biochemischer und mikroskopischer Techniken durchgeführt. Im Chorionallanthoismembran (CAM)-Assay wird das Tumorwachstum auf befruchteten Hühnereiern untersucht, um eine in vivo Situation zu simulieren und Tierversuche zu ersetzen bzw. zu reduzieren.
Diese Studie wird von der “Deutschen Krebshilfe” gefördert.