EVALUIERUNG NEUER THERAPIESTRATEGIEN FÜR KNOCHENTUMORE
Knochentumore
Knochentumore stellen eine seltene und heterogene Gruppe von Neoplasien dar, die so unterschiedliche Tumortypen wie das hochmaligne Osteosarkom, das knorpelproduzierende Chondrosarkom und den semimalignen, aber lokal aggressiven Riesenzelltumor des Knochens umfassen. Neben den unterschiedlichen biologischen Aspekten dieser Tumore spiegelt sich ihre Diversität auch in der unterschiedlichen Lokalisation, den verfügbaren Behandlungsmöglichkeiten und der Prognose wider.
Das Osteosarkom, der häufigste primär bösartige Knochentumor, tritt hauptsächlich bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 10 bis 20 Jahren auf, während das Chondrosarkom und der Riesenzelltumor des Knochens häufiger bei Erwachsenen im Alter von 40 bis 70 Jahren, bzw. 20 bis 45 Jahren diagnostiziert werden.
Die aktuelle Therapie des Osteosarkoms basiert hauptsächlich auf neoadjuvanten und adjuvanten Chemotherapieprotokollen unter Verwendung verschiedener DNA-schädigender Wirkstoffe. Im Gegensatz dazu stellt die chirurgische Entfernung, aufgrund einer häufig beobachteten Chemoresistenz, oft die einzige Behandlungsoption für das Chondrosarkom dar. Bei den semimalignen Riesenzelltumoren des Knochens ist die intraläsionale Resektion des Tumors die Standardtherapie, die jedoch je nach Operationstechnik und Einsatz verschiedener Adjuvantien mit einer sehr hohen Rezidivrate von 20–65 % einhergeht.
Leider konnten in den letzten Jahrzehnten keine signifikanten Verbesserungen des Therapieerfolgs bei Knochentumoren erzielt werden. Daher werden dringend neue therapeutische Strategien benötigt, welche die herkömmlichen Therapien ersetzen oder ergänzen können. Neben der Abtötung der Tumorzellen muss bei diesen Strategien auch die Behandlung von Knochendefekten, die infolge des Tumorwachstums sowie durch die chirurgischen Eingriffe im Rahmen der Therapie entstehen können, berücksichtigt werden.
In verschiedenen Projekten zu Knochentumoren möchte unsere Arbeitsgruppe diese Fragestellungen mit dem zentralen Ziel angehen, neue und effektivere Behandlungsoptionen zu finden.