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Gynäkologische und Peripartale Psychologie - Forschung

Herzlich willkommen auf der Forschungsseite der Arbeitsgruppe Gynäkologische und Peripartale Psychologie (AG GynPeP).

Unter Berücksichtigung psychosozialer Aspekte (wie Ängstlichkeit und Depressivität, aber auch Resilienz und Selbstwirksamkeit) sowie psychobiologischer Korrelate (wie Cortisol, Oxytocin, Herzratenvariabilität) führen wir Studien zu verschiedenen gynäkologischen und peripartalen Themen unter Miteinbeziehung der Partnerschaft durch.

Im Folgenden finden Sie sowohl aktuelle als auch abgeschlossene Studien, Publikationen zu den einzelnen Studien, Studienaufrufe und Kontaktmöglichkeiten zu Studienmitarbeiter*innen.

Laufende Studien

Forschung zu (unerfülltem) Kinderwunsch

Etwa ein Viertel aller Geburten nach assistierter Reproduktion (ART) in Deutschland sind Mehrlingsgeburten (Deutsches IVF-Register 2020). Mit Mehrlingsschwangerschaften und -geburten sind eine Reihe von Risiken für die Schwangere und die (zukünftigen) Kinder verknüpft.
Ziel dieser Studie ist es, die Einstellungen zu Einlings- vs. Zwillingsschwangerschaften und ggf. Embryotransfer nach verlängerter Kultur (Vor- und Nachteile) bei Paaren in assistierter Reproduktion in einer universitären Kinderwunschambulanz auf dem Hintergrund ihrer Vorinformationen, ihrer Behandlungsvorerfahrungen, bereits vorhandenen Kindern, ihrer Risikobereitschaft, ihres Alters und ihres Bildungsniveaus deskriptiv zu erfassen. Es werden beide Partner mittels eines selbsterstellten Fragebogens befragt.
Die Datenerhebung in Form einer quantitativen Querschnittsstudie erfolgt an allen teilnehmenden Paaren der Kinderwunschambulanz der Universitäts-Frauenklinik Heidelberg, die sich vor bzw. in einer IVF- bzw. ICSI-Behandlung befinden im Zeitraum zwischen 15. Juli 2022 bis 31. Dezember 2023.

Wir erforschen auch das Wissen der Allgemeinbevölkerung in Bezug auf das Thema Fruchtbarkeit, „künstliche Befruchtung“ und Mehrlingsschwangerschaften/-geburten. Wir freuen uns über eine rege Teilnahme von Allen an der Thematik Interessierten, unabhängig  von Alter, Geschlecht, aktuellem Kinderwunsch, Bildungsstand, Herkunft und sexueller Identität. Diese Online-Umfrage ist komplett anonym und es lassen sich keinerlei Rückschlüsse auf Sie als Person ziehen, sie ist bis Februar 2024 freigeschaltet.
Vielen Dank für Ihre Teilnahme! Gillian Kugler und Prof. Dr. Tewes Wischmann
               > hier geht es zur Umfrage <

Registrierung: DRKS00029620

Laufzeit: 2022-2024

Förderung: intramural

Leitung: Ariane Germeyer, Verena Holschbach, Tewes Wischmann (Doktorandin: Gillian Kugler)

Kontakt: Tewes Wischmann

Publikation: n/a

Eltern-Kind-Forschung

STRESSERLEBEN UND KINDLICHE ENTWICKLUNG WÄHREND DER COVID-19 PANDEMIE

Die Schwangerschaft und die erste Zeit mit dem Baby sind oft ein von Glücksgefühlen begleiteter Lebensabschnitt. Jedoch kann diese Zeit auch viele Herausforderungen mit
sich bringen. Besondere Umstände wie die COVID-19 Pandemie, können zusätzliche Stressfaktoren im Übergang zur Elternschaft sein und das psychische Wohlergehen junger Familien beeinflussen.


Ziel und Ablauf der Studie

Die SCHWAN-Studie untersucht, wie sich das subjektive Stresserleben und die körperliche Stressreaktion (erfasst über Speichelproben) im Übergang zur Elternschaft auf die
Paar- und Eltern-Kind-Beziehung sowie die Kindesentwicklung auswirken können. Die Studie umfasst vier Termine von der Schwangerschaft bis zum Ende des ersten Lebensjahres des Kindes. An den ersten zwei Terminen nehmen die Teilnehmenden online von zu Hause teil. Wenn das Kind 9 bzw. 12 Monate alt ist, laden wir die Teilnehmenden und ihr Kind vor Ort an einen unserer beiden Studienstandorte, nach Heidelberg oder München, ein.

Interesse teilzunehmen?

  • Sie sind mind. 18 Jahre alt
  • Sie sind mind. in der 26. Schwangerschaftswoche und erwarten keine Mehrlinge
  • Die Teilnahme Ihres*r Partners*in (Onlinefragebogen) ist erwünscht, aber keine Voraussetzung

Bei Interesse und Fragen erreichen Sie uns per E-Mail:
schwan.psych(at)med.uni-heidelberg.de oder telefonisch unter 06221 56 37006

Oder starten Sie die Studie direkt unter:
https://ww2.unipark.de/uc/schwan-studie/

Wir freuen uns von Ihnen zu hören!

Prof. B. Ditzen & Dr. N. Nonnenmacher, Universitätsklinikum Heidelberg
Prof. A.-L. Zietlow, TU Dresden
Prof. C. Reck, LMU München

Laufzeit: 2020 bis 2024

Förderung: DFG seit 2022 

Leitung: Prof. Dr. Beate Ditzen, Dr. Nora Nonnenmacher, Prof. Dr. Corinna Reck (LMU München), Prof. Dr. Anna-Lena Zietlow (TU Dresden)

Kontakt: Standort Heidelberg: Linda Stürmlinger

Publikationen: noch keine

Die Geburt eines Kindes stellt für viele (werdende) Eltern ein prägendes biographisches Lebensereignis dar und ist für jede Familie ein individuelles Erlebnis, das von den Eltern sehr unterschiedlich wahrgenommen wird. Ob eine Geburt als eher positiv, eher negativ oder gar als traumatisch empfunden wird, hängt nicht nur mit objektiven (medizinischen) Geburtsmaßen zusammen, sondern maßgeblich auch mit psychologischen Faktoren, wie Ängsten während der Geburt, Kontrollerleben, erlebte soziale Unterstützung und vorherige Erwartungen. Mittlerweile konnte in verschiedenen Studien gezeigt werden, dass das subjektive Geburtserleben eine wichtige Rolle für eine Vielzahl psychologischer Faktoren bei der Eltern nach der Geburt spielt, beispielsweise für das Wohlbefinden, die gesundheitsbezogene Lebensqualität, den subjektiven Gesundheitszustand und das Auftreten von postpartalen Depressionen. 

Ziele der Studie: 

Diese Studie hat zum Ziel, zu untersuchen, wie Eltern die Geburt ihres Kindes erlebten, ob belastende Erfahrungen gemacht wurden und wie mit diesen umgegangen wurde. Zudem wollen wir erfassen, welche Unterstützungsangebote von den Eltern als besonders hilfreich wahrgenommen wurden, um hieraus Schlüsse für künftige Präventions- und Interventionsangebote ableiten zu können.

Neben dem subjektiven, individuellen Erleben der Geburt wenden wir uns der Frage zu, ob belastende Geburtserfahrungen die Anpassung im Wochenbett erschweren und welche Auswirkungen dies auf die Beziehung der Eltern zu ihrem Kind hat. Auch hier steht die Frage im Mittelpunkt, welche Unterstützungsmaßnahmen betroffene Eltern sich wünschen und welche als hilfreich wahrgenommen wurden. 

Wir interessieren uns besonders für die Sichtweise der Väter, da diese bisher in der Forschung zu diesem Thema nur wenig Aufmerksamkeit bekommen haben.

Das durch diese Studie gewonnene Wissen soll dazu beitragen, Präventions- und Interventionsansätze zu entwickeln. 

Ablauf der Studie: 

Die Erhebung findet am Institut für Medizinische Psychologie des Universitätsklinikums Heidelberg statt – hierzu laden wir Sie als Eltern herzlich zu einem gemeinsamen Termin ein. Der Termin wird etwa ein- bis eineinhalb Stunden dauern.  Zudem erhalten Sie von uns ein Fragebogen-Set, welches Sie bequem zu Hause ausfüllen können. 

Interesse teilzunehmen? Für die Studie suchen wir Mütter und Väter, die: 

  • vor Kurzem (vor bis zu 6 Monaten) ein Kind geboren und die Geburt belastend erlebt haben
  • mind. 18 Jahre alt sind
  • mit dem Kind Deutsch sprechen 

Bei Interesse und Fragen erreichen Sie uns per E-Mail:
BELA.PMED(at)med.uni-heidelberg.de oder telefonisch unter 06221 56 34438

Wir freuen uns von Ihnen zu hören!

Dr. N. Nonnenmacher, Britta Zipser und Prof. B. Ditzen 

Laufzeit: 2024

Förderung: Manfred Lautenschläger-Stiftung 

Leitung: Dr. Nora Nonnenmacher, Britta Zipser, Andrea Mayer, Prof. Dr. Beate Ditzen

Kontakt:  Andrea Mayer; Britta Zipser

Publikationen: noch keine

Flyer

Endometriose-Forschung

Endometriose ist eine komplexe Erkrankung, die 10-15% aller gebärfähigen Frauen betrifft. Chronische Schmerzen sind das Leitsymptom der Erkrankung. Soziale Faktoren, wie das Zusammenleben in einer Beziehung, beeinflussen die Schmerzverarbeitung und den Grad der Belastung durch die Erkrankung. 

ZIEL UND ABLAUF DER STUDIE 

Die Studie untersucht den Einfluss sozialer Interaktionen zwischen Endometriose-Patientinnen und ihrem Partner/ ihrer Partnerin auf die Verarbeitung von chronischen Unterbauchschmerzen. Dies geschieht mithilfe kurzer Alltagsbefragungen (EMA) (zweimal 7 Tage mit 3 Wochen Pause) und einer Mini-Paarintervention. Darüber hinaus untersuchen wir die Rolle des Hormons Oxytocin mithilfe von Speichelproben.

Die Studie wird mit 150 Euro/Person vergütet. 

INTERESSE TEILZUNEHMEN?

Wir suchen Frauen mit diagnostizierter Endometriose und deren Partner/in. Die Teilnahme ist möglich, wenn:

  • Sie als Paar teilnehmen
  • Sie zwischen 18 und 45 Jahre alt sind
  • die Beziehungsdauer länger als 6 Monate beträgt und Sie als Paar zusammenleben
  • die mit Endometriose diagnostizierte Person einen monatlichen Menstruationszyklus hat
  • keine zusätzlichen Diagnosen anderer chronischer Schmerzerkrankungen vorliegen
  • keine Schwangerschaft vorliegt
     

Bei Interesse und Fragen erreichen Sie uns per E-Mail: sip(at)med.uni-heidelberg.de

Wir freuen uns von Ihnen zu hören!

Universitätsklinikum Heidelberg
M.Sc. Zoe Wörner
Prof. B. Ditzen

Laufzeit:2024 bis 2026
Förderung:DFG. Es handelt sich um eine Studie des SFB1158
Registrierung:DRKS00031775
Leitung:Prof. Dr. Beate Ditzen
Kontakt:Zoe Wörner
Publikationen:noch keine

 

Forschung zu Hormonen und Psychologie

Abgeschlossene Studien

Endometriose-Forschung

Menstruationsschmerzen sind weit verbreitet: Die meisten Frauen erleben während Ihrer Menstruation zeitweise stärkere oder schwächere Schmerzen. Schätzungsweise 5 - 15% aller Frauen haben Endometriose, eine häufige gynäkologische Erkrankung, die oft mit Schmerzen verbunden ist. Die Studie untersucht Personen mit und ohne Endometriose und deren Partner_innen. Per fMRT und EMA sollen das Schmerzempfinden dieser Menschen in Abhängigkeit von Stress, Hormonlevel und sozialen Interaktionen untersucht werden. Dies geschieht in Zusammenarbeit mit der Abteilung für Gynäkologische Endokrinologie und Fertilitätsstörungen der Frauenklinik des Universitätsklinikums Heidelberg.

Laufzeit: 2019-2023
Förderung: DFG (SFB 1158)
Leitung: Prof. B. Ditzen
Kontakt: Dr. M. Eckstein, M. Schick, K. van Stein

Forschung zu unerfülltem Kinderwunsch

In dem Projekt werden infertilitätsbezogene Lebensqualität und persönliches Geschlechtsrollenverhalten infertiler Paare in Deutschland, in Ungarn und in Jordanien untersucht. Im Fokus des Projekts stehen mögliche gemeinsame und unterschiedliche psychosoziale Aspekte der Paare, die aus verschiedenen kulturellen Hintergründen stammen.

Laufzeit: 2012-2015
Förderung: Europäische Union und Republik Ungarn, teilweise durch den Europäischen Sozialfonds im Rahmen TÁMOP-4.2.4.A/2-11/1-2012-0001 ‘National Excellence Program’ (Stipendium für R. Sexty)
Leitung: Réka Sexty, Tewes Wischmann
Kontakt: Réka Sexty, Tewes Wischmann
Zwischenergebnisse: Ein kleinerer Unterschied als erwartet zeigte sich in der infertilitätsbezogenen Lebensqualität der Paare aus Deutschland, Ungarn und Jordanien, der kulturell begründet werden kann. Der Unterschied in den jeweiligen Studiengruppen war größer als der Unterschied zwischen den Studiengruppen aus denverschiedenen Ländern.  In den ungarischen und deutschen Studiengruppen scheint "kombiniertes" Geschlechtsrollenverhalten (Gebrauch von sowohl "expressiven" als auch "instrumentellen" Verhaltensweisen) mit höherer Lebensqualität zusammenzuhängen, verglichen mit "expressiven" und "neutralen" Verhaltensweisen.
Publikationen: Réka E. Sexty, Jehan Hamadneh, Sabine Rösner, Thomas Strowitzki, Beate Ditzen, Bettina Toth, Tewes Wischmann (2016): Cross-cultural comparison of fertility specific quality of life in German, Hungarian and Jordanian couples attending a fertility center. HQLO (in print).
Réka E. Cserepes, Antal Bugán, Tamás Kőrösi, Bettina Toth, Sabine Rösner, Thomas Strowitzki, Tewes Wischmann (2014): Infertility specific quality of life and gender role attitudes in German and Hungarian involuntary childless couples. Geburtshilfe Frauenheilkd. 74(11): 1009–1015.

Der Fragebogen „FertiQoL“ ist international entwickelt worden, um die emotionalen, kognitiv-körperlichen, paarbezogenen und sozialen Aspekte der fertilitätsspezifischen Lebensqualität zu erfassen. In dem Projekt wird der Fragebogen an einer Stichprobe (N=596) deutscher Paare bzw. Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch aus Heidelberg (N=452 Frauen und Männer), Lübeck (N=119 Frauen) und München (N=25 Frauen) getestet.
Registrierungsnummer: DRKS00014707

Laufzeit: 2011-2013
Förderung: intramural
Leitung: Réka Sexty, Tewes Wischmann
Kontakt: Tewes Wischmann
Zwischenergebnisse: Die Vier-Faktoren-Struktur der Standardisierungsstichprobe des Fragebogens FertiQoL wurde in unserer Analyse bestätigt, aber eine hohe Interkorrelation zweier Skalen wurde gefunden.
Publikationen: Réka E. Sexty, Georg Griesinger, Jana Kayser, Mariana Lallinger, Sabine Rösner, Thomas Strowitzki, Bettina Toth, Tewes Wischmann: Psychometric characteristics of the International FertiQoL questionnaire in a German sample of infertile women and men HQLO 16: 233

Qualitative und quantitative Untersuchung von Unerfülltem Kinderwunsch bei Männern im Zusammenhang mit Lebenszufriedenheit, Rollenkonstrukten und Kontrollüberzeugungen. Zudem  wurden die Dauer und Intensität des Behandlungsprozesses sowie Gründe für die Kinderlosigkeit in Bezug auf die Lebenszufriedenheit analysiert.

Laufzeit: 2013
Förderung: inramural
Leitung: Maren Schick, Tewes Wischmann
Kontakt: Tewes Wischmann
Publikationen:

Schick, M., Rösner, S., Toth, B., Strowitzki, T., & Wischmann, T. (2016). Exploring involuntary childlessness in men - A qualitative study assessing quality of life, role aspects and control beliefs in men’s perception of the fertility treatmen process. Human Fertility 19:32-42.
Schick, M., Rösner, S., Toth, B., Strowitzki, T., Jank, A., Kentenich, H., Thoene C., & Wischmann, T. (2016). Effects of medical causes, role concepts and treatment stages on quality of life in involuntary childless men. Andrologia 48: 937-942.

In Zusammenarbeit mit dem Staatsinstitut für Familienforschung an der Universität Bamberg und der Deutschen Gesellschaft für Kinderwunschberatung (BKiD) wurde eine Online-Evaluation der psychosozialen Kinderwunschberatung duchgeführt. An dieser anonymen Umfrage konnten alle Fachkräfte der psychosozialen Kinderwunschberatung und deren Klient/inn/en teilnehmen.

Laufzeit:

2016-2017

Leitung:

Birgit Mayer-Lewis, Petra Thorn, Tewes Wischmann

Kontakt:

Tewes Wischmann

Zwischenergebnisse:

Diese Online Umfrage war vom 1. April 2016 bis zum 31. März 2017 freigeschaltet. Die Auswertung erfolgt.

Publikationen:

 Thorn P, Wischmann T, Mayer-Lewis B: Evaluation of Infertility Counselling in Germany [submitted]

In dieser Studie soll in einem randomisierten kontrollierten Prä-Post-Design die Wirksamkeit einer Smartphone gestützten psychosozialen Intervention bei Frauen und Männern in Kinderwunschbehandlung überprüft werden. Hierzu werden zu zwei Zeitpunkten in vierwöchigem Abstand eine Interventions- und eine Vergleichsinterventionsgruppe von je n=60 Paaren in Kinderwunschbehandlung untersucht. Beide Gruppen erhalten in der vierzehntägigen Wartezeit zwischen Eizellpunktion und Schwangerschaftstest (bzw. Wiedereintritt der Monatsblutung) täglich per Smartphone entweder Techniken der positiven Ausrichtung, d. h. einen von dreizehn Aussagesätzen zur Induktion positiver Kognitionen bzw. Verhaltensweisen (Interventionsgruppe) oder kognitive Denksportaufgaben (Vergleichsinterventionsgruppe) übermittelt. Die Studie wird zusammen mit der Kinderwunschambulanz und mit der Forschungsstelle für Psychotherapie durchgeführt.
Registrierungsnummer: NCT03118219

Laufzeit: 2017-2018
Leitung: Maren Schick, Tewes Wischmann, Beate Ditzen, Ariane Germeyer und Steffi Bauer (Auswertung: Franziska Kremer)
Kontakt: Tewes Wischmann
Publikationen:

Bernd M, Schick M, Rösner S, Germeyer A, Strowitzki T, Moessner M, Bauer S, Ditzen B, Wischmann T (2020): Predictors for the Early Termination of a Psychological Intervention During Treatment with Assisted Reproductive Technologies. Geburtsh Frauenheilk 80(2), pp.190-199.

Schick M, Rösner R, Germeyer A, Moessner M, Bauer S, Ditzen B and Wischmann T (2019): Smartphone-supported Positive Adjustment Coping Intervention (PACI) for couples undergoing fertility treatment - A randomized controlled trial protocol. BMJ open;9:e025288.

Die Begleitung von Paaren mit wiederholten Spontanaborten (WSA) ist eine diagnostische und therapeutische Herausforderung, da nur wenige Ursachen für das Auftreten von WSA bekannt sind und bei etwa der Hälfte der Betroffenen kein Risikofaktor identifiziert werden kann. Der Leidensdruck der Paare ist hoch, was dazu führt, dass oftmals bereits nach einem Abort eine ausführliche Diagnostik und Behandlungsstrategie gefordert wird. In der Regel lösen WSA bei betroffenen Frauen und ihren Partnern Trauerprozesse aus, deren Intensität und zeitliche Abläufe individuell sehr verschieden sein können.

In dieser Studie sollen Risikofaktoren wie Ängstlichkeit, Depressivität und geringe soziale Unterstützung sowie dysfunktionale Copingstrategien bei Frauen mit WSA und ihren Partnern identifiziert werden. Zudem soll das Erleben von WSA und der Umgang damit bei den betroffenen Patientinnen und ihren Partnern genau erfasst werden. Ein weiterer wichtiger Aspekt der Behandlung ist auch die Zufriedenheit der Patientinnen (und ihrer Partner) mit dem gesamten Prozess sowohl der medizinischen Behandlung und dem psychologischen Beratungsangebot als auch der Unterstützung durch das soziale Umfeld und den/die Partner/in. Langfristig sollen aufgrund der erwarteten Ergebnisse dieser Studie die psychisch vulnerablen Patientinnen (und ihre Partner) gezielter einem auf die individuellen Bedürfnisse angepassten medizinischen und psychologischen Therapie- bzw. Beratungsangebot zugeführt werden können.

Es handelt sich um eine quantitative Fragebogen-Querschnittsstudie an Paaren. Es ist eine Stichprobe mit einer Gesamtgröße von n=100 Paaren vorgesehen.

 

Registrierungsnummer: DRKS: DRKS00014965

Laufzeit: 9/2018-10/2020
Förderung: intramural
Leitung: Ruben Kuon und Tewes Wischmann (mit Maren Schick, Pauline Voss, Emily Kuhlmann und Charlotte Jansen)
Kontakt: Ruben Kuon, Tewes Wischmann
Publikationen:

Jansen C, Kuhlmann E, Scharli P, Schick M, Ditzen B, Langer L, Strowitzki T, Kuon R-J, Wischmann T (2022): “A Sorrow shared …” – A qualitative content analysis of what couples with recurrent miscarriages expect from one another and their families and friends. Human Reproduction Open, Issue 3.
Kuhlmann E et al. (2023): The posttraumatic impact of recurrent pregnancy loss in both women and men. Geburtsh Frauenheilk 83 (1), pp. 88-96.
Voß P, Schick M, Langer L, Ainsworth A, Ditzen B, Strowitzki Th, Wischmann T, Kuon R-J (2020): Recurrent pregnancy loss: a shared stressor - couple-orientated psychological research findings.Fertil Steril 114 (6), 1288-1296.

Alltägliche Entscheidungssituationen bieten der handelnden Person meist zahlreiche Reaktionsmöglichkeiten. Bevor eine Entscheidung getroffen werden kann, muss deshalb zunächst eine überschaubare Menge an Optionen generiert werden. Aufgrund sich mehrender Befunde zu den affektiven, motivationalen und kognitiven Effekten des Menstruationszyklus untersuchen wir in diesem Projekt, ob (1) sich die Anzahl und die kreative und soziale Qualität der generierten Handlungsoptionen in alltäglichen Entscheidungsprozessen über den Menstruationszyklus hinweg verändert, und ob (2) diese Veränderungen bei allen Frauen und in unterschiedlichen Situationen zu beobachten sind.

Laufzeit: seit 2016
Leitung: Sophie Schweizer, Katja Schmalenberger, Beate Ditzen
Kontakt: Sophie Schweizer, Katja Schmalenberger

Zusammenfassung der Studie s. hier.

Beteiligte Zentren und Verantwortliche
  • D: Heidelberg (A. Germeyer/PI: T. Wischmann; Doktorand: P. Pätsch, Doktorandin: Carla Thanscheidt), Berlin (H. Kentenich)
  • A: Innsbruck (B. Toth/B. Sperner-Unterweger)
  • CH: St. Gallen (F. Häberlin/I. Siercks), Basel (S. Tschudin/V. Ehrbar)
Studienziel

Identifizierung von protektiven Faktoren (Selbstwirksamkeit) und Risikofaktoren (Ängstlichkeit, Depressivität, mangelnde soziale Unterstützung, negative Kognitionen) bei Frauen und Männern vor einer Kinderwunschbehandlung

Erhebungsintrumente

ScreenIVF-R, „Infertility Self-Efficacy Scale“, Soziodat (+ medizinische Daten aus Akten)

Erhebungszeitraum und Stichprobengröße

Mai 2018 bis Juli 2019, n > 500 Paare (mit Erstkontakt im jeweiligen Zentrum)

Registrierungsnummer

DRKS: 00014260

Literatur

Verhaak, C. M., A. M. E. Lintsen, A. W. M. Evers and D. D. M. Braat (2010). "Who is at risk of emotional problems and how do you know? Screening of women going for IVF treatment." Hum. Reprod. 25: 1234-1240.

Cousineau, T. M., T. C. Green, E. A. Corsini, T. Barnard, A. R. Seibring and A. D. Domar (2006). "Development and validation of the Infertility Self-Efficacy scale." Fertil Steril 85(6): 1684-1696.

Laufzeit: 2018-2019
Förderung: intramural
Leitung: Tewes Wischmann
Kontakt: Tewes Wischmann
Publikation: Thanscheidt CL et al. (2023): Psychische Aspekte bei unerfülltem Kinderwunsch – Ergebnisse einer Akteur-Partner-Interdependenz-Analyse. Geburtsh Frauenheilk

Zwischen Juli 2014 und Juli 2015 wurden 150 Frauen und 146 Männer mit Fertilitätsstörungen an der Universität-Frauenklinik Heidelberg mit psychologischen Fragebögen zu Risikofaktoren, wie Ängstlichkeit und Depressivität, und Bewältigungsstrategien untersucht (Volmer, Rösner et al. 2017). Über den mittelfristigen Verlauf bezüglich psychologischer Faktoren sowie über medizinische Prädiktoren bei ungewollt kinderlos gebliebenen Paaren (nach erfolglos abgeschlossener bzw. vorzeitig beendeter Behandlung) bzw. bei Paaren mit Kindern nach reproduktionsmedizinischer Behandlung ist bisher nur wenig bekannt. Alle 296 Personen, die an dem Erstprojekt teilgenommen haben, sollen postalisch mittels eines Fragebogens in der ersten Jahreshälfte 2020 nachuntersucht werden.

Hauptziel dieser Studie ist die Identifikation von psychologischen und medizinischen Prädiktoren (psychologisch: Schutz- und Risikofaktoren und Bewältigungsstrategien, medizinisch: Risikofaktoren wie Rauchen, Ernährung, Über- bzw. Untergewicht, lifestyle-Aspekte) bei Kinderwunsch-Paaren mit erfolglos abgeschlossener Kinderwunschbehandlung (ohne Kindsgeburt) bzw. mit vorzeitiger erfolgloser Behandlungsbeendigung („Drop-outs“) fünf Jahre nach Beginn einer Kinderwunschtherapie.

Nebenziel ist die Erfassung möglicher psychologischer und medizinischer Prädiktoren aus dem Set der im Erstprojekt 2014/15 erhobenen Variablen für eine Schwangerschaft/Kindsgeburt innerhalb von fünf Jahren nach Behandlungsbeginn. Ein weiteres Nebenziel stellt die Untersuchung der absoluten und relativen Stabilität der vor fünf Jahren erhobenen Coping-Strategien bei ungewollt kinderlos gebliebenen Paaren dar.

Registrierungsnummer: DRKS: DRKS00018378

Laufzeit: 2019-2020
Förderung: intramural
Leitung: Tewes Wischmann (mit Alessandra Lo Giudice und Lea Stein)
Kontakt: Tewes Wischmann
Publikationen:

Stein LJ, Rösner S, Lo Giudice A, Ditzen B, Wischmann T: Analysing Medical Predictors for the Outcome of Infertility Treatment: A Five-Year Follow-up Survey at the Women’s Hospital of Heidelberg University [submitted]

Eltern-Kind-Forschung

Die Studie wird zeitgleich in Heidelberg und München durchgeführt.

Ziele:
Die Studie untersucht Familien, in denen die Mütter in der Zeit rund um die Geburt an Depression und/oder Angststörungen erkrankt sind. Dabei interessieren uns insbesondere die Interaktion zwischen den Eltern und ihrem Kind, aber auch die Paar-Interaktion und die kindliche Entwicklung über die ersten zwei Lebensjahre.

Hintergrund:
Psychische Störungen in der Zeit rund um die Geburt (= Peripartalzeitraum) stellen eine Belastung für die betroffenen Familien dar. Etwa 12% der Frauen sind während der Schwangerschaft von Depressionen betroffen, etwa 6% im Postpartalzeitraum (= Zeit nach der Entbindung). Neben Depressionen gehören Angststörungen zu den häufigsten psychischen Störungen rund um Schwangerschaft und Geburt. Etwa 7% aller Frauen sind während der Schwangerschaft von Angststörungen betroffen, etwa 11% während der ersten drei Monate postpartal.

Die Studie untersucht die Auswirkungen mütterlicher Depression und/oder Angststörungen auf die kindliche Entwicklung innerhalb der ersten zwei Lebensjahre, unter Berücksichtigung der Eltern-Kind-Interaktion. Die Forschung zeigt, dass sich nicht allein die psychische Störung der Mutter auf die kindliche Entwicklung auswirkt, sondern dass vielmehr der Mutter-Kind-Interaktion eine entscheidende Rolle zukommt. Wir untersuchen den Einfluss der dyadischen Interaktion zwischen Mutter und Kind sowie Vater und Kind auf die kindliche Entwicklung. Von besonderem Interesse ist für uns auch, wie die Eltern als Paar miteinander umgehen. Darüber hinaus interessieren wir uns für den Einfluss psychobiologischer Variablen, genauer für die Stressempfindlichkeit (Cortisol, α-Amylase, Herzrate) des Kindes in Interaktion mit den Eltern sowie auch für die Stressempfindlichkeit der Eltern in der Paar-Interaktion. Zusätzlich untersuchen wir, welche Rolle das mütterliche Hormon Oxytocin im Zusammenhang mit dem Interaktionsverhalten der Mutter spielt.
Die Ergebnisse dieser Studie dienen als Grundlage für die Entwicklung geeigneter Hilfsangebote für betroffene Familien.

Studienablauf:
Die prospektive Längsschnittstudie umfasst mehrere Termine über die ersten zwei Lebensjahre des Kindes und startet 3 Monate nach der Geburt mit einem ersten Videotermin, bei dem das Interaktionsverhalten zwischen Eltern und Kind untersucht wird. Bei diesem Termin wird auch eine Aufnahme der Interaktion der Eltern untereinander (Paar-Interaktion) aufgenommen. Mit den Eltern werden Interviews geführt, um aktuell bestehende, psychische Belastungen zu erfassen.

An weiteren Untersuchungsterminen mit 12, 18 und 24 Monaten des Kindes steht die Erfassung der kindlichen Entwicklung im Vordergrund. Dabei wird spielerisch die sozio-emotionale und kognitive Entwicklung des Kindes untersucht, erneut die Eltern-Kind-Interaktion aufgenommen und mittels Interviews und Fragebögen die momentane Stimmung, den Umgang mit Emotionen, eigenes Erziehungsverhalten, die Partnerschaftsqualität und das Verhalten des Kindes erfragt. Über Speichelproben werden bei den Eltern wie auch dem Kind die Stressempfindlichkeit erhoben und während der Eltern-Kind- wie auch der Paar-Interaktion die Herzrate mit Hilfe von Elektroden erfasst, die auf den Oberkörper der Studienteilnehmer und des Kindes aufgeklebt werden. Beide Verfahren sind absolut schmerzfrei. Um das Hormon Oxytocin – auch als „Bindungshormon“ bekannt – bei der Mutter erfassen zu können, wird von dieser eine Blutprobe abgenommen. Oxytocin spielt in sozialen Beziehungen und der emotionalen Bindung der Mutter an ihr Kind eine wichtige Rolle und ist daher in diesem Zusammenhang für die Studie relevant.

Laufzeit: 2017 bis 2021

Förderung: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Leitung: Dr. Nora Nonnenmacher, Prof. Dr. Corinna Reck (LMU München), Prof. Dr. Anna-Lena Zietlow (TU Dresden)

Kontakt: Dr. Nora Nonnenmacher

Publikation: https://bmjopen.bmj.com/content/12/1/e050437

Ziele:
Im Fokus dieser Studie stehen Mütter, die Schwierigkeiten haben, eine emotionale Beziehung zu ihrem neugeborenen Kind aufzubauen. In dieser Studie wird untersucht, ob eine Neurofeedback-Intervention den Müttern helfen kann, die Beziehung zu ihrem 3-4 Monate alten Kind zu verbessern.
Dabei üben die Mütter im MRT, ihre Gehirnaktivität in Reaktion auf Bilder ihres Kindes positiv zu beeinflussen.

Hintergrund:
Der Zeitraum nach der Geburt stellt für Mutter und Kind eine prägende Phase dar, die besonders der Mutter ständige Aufmerksamkeit und Anstrengung abverlangt. Viele Mütter erleben nach der Geburt einen sogenannten „Baby-Honeymoon“ - einen Zustand, der in ihnen den Wunsch weckt, ständig in der Nähe ihres Kindes zu sein, es zu umsorgen und es ihnen ermöglicht, die Anstrengungen der Mutterschaft auf sich zu nehmen. Dieser Zustand legt den Grundstein für eine positive Entwicklung des Säuglings.

Einigen Müttern fällt es schwerer, nach der Geburt eine emotionale Bindung zu ihrem Kind aufzubauen. Dies geht häufig mit Selbstvorwürfen einher, auch mit Scham, nicht so positiv auf ihr Kind reagieren zu können, wie sie es gerne würden.

Diese Studie soll Müttern helfen, die Beziehung zu ihrem 3-4 Monate alten Kind zu verbessern, indem sie üben, ihre Gehirnaktivität in Reaktion auf Bilder ihres Kindes positiv zu beeinflussen. Dafür wird die Gehirnaktivität der Mütter, während sie im Magnet-Resonanz-Tomographen (MRT) liegen, gemessen und ihnen life zurückgemeldet. Diese Intervention setzt bewusst keine Medikamente ein und stellt somit eine neue Methode dar, die Beziehung zwischen Mutter und Kind nachhaltig zu verbessern.

Studienablauf:
Insgesamt umfasst die Studie drei Termine (3, 6 und 12 Monate nach der Geburt), zu denen Mütter mit und ohne Bindungsschwierigkeiten gemeinsam mit ihren Babies zu uns ins Zentrum für Psychosoziale Medizin kommen. Zu diesen Terminen wird neben Interviews zum Gesundheitsstatus der Mutter und zur Bindung an das Kind sowie weitere Fragebögen als auch die Mutter-Kind-Interaktion erfasst und eine Untersuchung im Magnet-Resonanz-Tomographen (MRT) durchgeführt.

Für Mütter, die an der Intervention zur Verbesserung der mütterlichen Bindung teilnehmen, gibt es zusätzlich drei Trainings im Abstand von ca. 14 Tagen, bei denen im MRT geübt wird, die Gehirnaktivität als Reaktion auf Bilder des eigenen Kindes hoch zu regulieren.

Daneben werden bei der Mutter auch jeweils eine Blutprobe abgenommen, um das Bindungshormon Oxytocin zu erfassen.

Im Alter von 12 Monaten wird dann zusätzlich auch die kindliche Entwicklung mithilfe eines allgemeinen Entwicklungstests spielerisch erfasst.

Laufzeit: 2016 bis 2022

Förderung: Dietmar-Hopp-Stiftung

Leitung: Prof. Dr. Beate Ditzen, Dr. Monika Eckstein, Dr. Anna-Lena Zietlow (TU Dresden)

Kontakt: Dr. Monika Eckstein, Dr. Marlene Krauch

Publikationen: http://dx.doi.org/10.1136/bmjopen-2018-027747

Gefördert von der VW Stiftung

Studienleitung:
Prof. Dr. phil. Dipl.-Psych. Corinna Reck, Ludwigs-Maximilians-Universität München, Universitätsklinikum Heidelberg
 
In Kooperation mit:
Projekt „Soziales Gehirn“: Das Gehirn – Ein Beziehungsorgan: Interdisziplinäre Perspektiven auf die Entwicklung sozial induzierter Fähigkeiten
Studienleitung: Prof. Dr. med. Dr. phil. Thomas Fuchs, Universitätsklinikum Heidelberg

 
Ansprechpartnerin:
Dipl.-Psych. Nora Nonnenmacher
Telefon: 06221/56 37006
 
Ziele:
Die vorgestellte Studie untersucht die Frage, unter welchen Bedingungen sich biologisch angelegte soziale Fähigkeiten entfalten können. Konkret soll es dabei zum einen um intuitive Kompetenzen von Müttern im Umgang mit ihrem Säugling gehen, zum anderen werden die sozial-kognitive Entwicklung der Kinder sowie die Bindungssicherheit über die ersten 18 Lebensmonate hinweg analysiert.
 
Hintergrund:
Bisherige Forschungsarbeiten konnten eindrücklich belegen, dass Mütter mit der Geburt ihres Kindes über ein breites Repertoire an Verhaltensweisen verfügen, die komplementär zu den kindlichen Reifungsdefiziten sind und in der Interaktion mit dem Säugling spontan abgerufen werden können (z.B. Ammensprache oder Imitation). Unklar ist jedoch, ob ein erfolgreicher Abruf dieser intuitiven Kompetenzen von der Verankerung in eigenen frühen positiven Beziehungserfahrungen abhängt.
Zusätzlich soll die Bedeutung einer postpartalen Depression für die Mutter-Kind-Beziehung und die kindliche Entwicklung erforscht werden. Bereits bekannt ist, dass sich das Interaktionsverhalten depressiver Mütter durch mehr negativen Affekt, mangelnde Responsivität und Passivität charakterisieren lässt. Diese Verhaltensweisen gehen mit einem Mangel an intuitiven Kompetenzen einher und stehen wichtigen Voraussetzungen für soziale Austauschprozesse entgegen. Das kann sich wiederum ungünstig auf den kindlichen Entwicklungsverlauf auswirken. Ungeklärt ist in diesem Zusammenhang nach wie vor, unter welchen Umständen intuitive Kompetenzen trotz einer akuten depressiven Erkrankung von den betroffenen Müttern aktiviert werden können und welche spezifischen Faktoren (z.B. ein aktueller sicherer Bindungsstil der Mutter) diesen Abruf fördern bzw. überhaupt erst ermöglichen. Diese Fragestellung ist insbesondere im Hinblick auf die Entwicklung spezifischer, mutter-kind-zentrierter therapeutischer Interventionen relevant.
 
Studienablauf:
Die prospektive Längsschnittstudie umfasst vier Termine, zu denen Mutter und Kind eingeladen werden, und startet im Kindesalter von 3 bis 4 Monaten mit einem ersten Videotermin, bei dem Interaktionsmuster zwischen Mutter und Kind in einer Still-Face-Situation untersucht werden. Außerdem werden mit der Mutter Interviews geführt, bei denen es zum einen um psychische Probleme (SKID), zum anderen um ihr aktuelles Beziehungsverhalten (ASI) geht. Über Fragebögen werden weitere Informationen wie beispielsweise traumatische Erfahrungen in der eigenen Kindheit und Jugend (CECA-Q), erinnertes Erziehungsverhalten (FEE) und Erwartungen, die mit der Elternrolle verbunden sind, erfasst.
An den weiteren Untersuchungsterminen im Alter von 9, 12 und 18 Monaten wird darüber hinaus die Entwicklung von kognitiven und emotionalen Strukturen auf Seiten der Kinder verfolgt. Näher untersucht werden mögliche Auswirkungen von Merkmalen der frühen Mutter-Kind-Interaktion und mütterlichen aktuellen Bindungsrepräsentanzen auf sozial-kognitive Entwicklungsmaße, wie beispielsweise kommunikative Kompetenzen und Objektlernen, sowie den allgemeinen kognitiven Entwicklungsstand der Kinder. Neben beobachtbarem Verhalten sollen auch assoziierte neurophysiologische Parameter von Mutter und Kind (z.B. Cortisol und Herzfrequenz) Aufschluss über mögliche Zusammenhänge geben.
Darüber hinaus werden prospektiv Zusammenhänge zwischen den videographierten dyadischen Interaktionsmustern in der frühen Kindheit, den aktuellen Bindungsrepräsentanzen der gesunden und depressiven Mütter und dem kindlichen Bindungsmuster im Fremde-Situationstest mit 18 Monaten hergestellt.

Gefördert von der VW-Stiftung (2013-2016)

Studienleitung:
Prof. Dr. phil. Dipl.-Psych. Corinna Reck, Ludwigs-Maximilians-Universität München, Universitätsklinikum Heidelberg

In Kooperation mit:
Projekt „Erkenntnis durch Interaktion: Zur Entwicklung von Person-, Objekt und Selbstwissen“
Studienleitung: Prof. Dr. med. Dr. phil. Thomas Fuchs, Universitätsklinikum Heidelberg

 Ansprechpartnerin:                               
Dipl.-Psych. Nora Nonnenmacher
Telefon: 06221/ 56 37006

Ziele und Hintergrund:
Diese Studie beschäftigt sich mit der kindlichen Entwicklung im Alter von 4 Jahren. Die bereits über die ersten 18 Lebensmonate voruntersuchte Stichprobe setzt sich aus Kindern von depressiven Müttern und Kindern von gesunden Müttern zusammen. Die Studie untersucht die Frage, inwieweit die Mutter-Kind-Interaktion neben einer depressiven Erkrankung nach der Geburt mit der kindlichen Entwicklung in Zusammenhang steht. Besonders im Fokus steht dabei die kindliche Perspektivenflexibilität, d. h. die Fähigkeit des Kindes verschiedene Sichtweisen nachzuvollziehen. Bislang wurde der Einfluss von mütterlicher postpartaler Psychopathologie und kindlichen Lernerfahrungen in der Mutter-Kind-Interaktion auf die kindliche Fähigkeit zur Perspektivenflexibilität im Alter von 4 Jahren kaum untersucht. Dabei spielen spezifische entwicklungsfördernde Interaktionen, in deren Rahmen die kindliche Selbstregulationsfähigkeit und die Differenzierung verschiedener Perspektiven eingeübt werden, eine wichtige Rolle.

Neben der Fähigkeit zur Perspektivenflexibilität soll der Einfluss der Mutter-Kind-Interaktion auf mentale Fähigkeiten des Kindes und das kindliche Verhalten mit 4 Jahren untersucht werden. Darüber hinaus sollen auch eine mögliche genetische Veranlagung sowie eine epigenetische Modifikation der Depression untersucht werden - dieser Teil der Studie ist optional. Sollte sich die Qualität der Mutter-Kind-Interaktion als Moderator für den Einfluss der mütterlichen Psychopathologie auf die kindliche kognitive Entwicklung erweisen, ergäbe sich hieraus ein hervorragender Ansatz für die Frühprävention von Entwicklungsauffälligkeiten.

Studienablauf:
Die Untersuchung findet statt, wenn die Kinder 4 Jahre alt sind und beinhaltet zwei Untersuchungstermine, die jeweils ca. 2 Stunden dauern. Bei einem ersten Termin wird zu Beginn die Interaktion zwischen Mutter und Kind über Verhaltensbeobachtung untersucht und auf Video aufgezeichnet. Anschließend wird mit einer Reihe von Aufgaben spielerisch untersucht, inwiefern das Kind bereits dazu fähig ist, unterschiedliche Perspektiven einzunehmen und somit einen Perspektivwechsel vorzunehmen. Um möglicherweise aktuell bestehende, psychische Belastungen der Mutter zu erfassen, wird ein verkürztes diagnostisches Interview durchgeführt (SKID-I). Am Ende des Untersuchungstermins erhalten die Eltern einige Fragebögen, in welchen es um die momentane Stimmung, den Umgang mit Emotionen, eigenes Erziehungsverhalten, die Partnerschaftsqualität und das Verhalten des Kindes geht. Weiterhin erhalten die Eltern einen Fragebogen zum Verhalten Ihres Kindes, der von der Erzieherin/dem Erzieher/der zusätzlichen Betreuungsperson des Kindes ausgefüllt und rückgesendet werden soll.

Beim zweiten Termin wird der Entwicklungsstand des Kindes mit dem Hannover-Wechsler-Intelligenztest für das Vorschulalter-III (HAWIVA-III) gemessen. Hierbei werden auf altersangemessene Art und Weise die mentalen und sprachlichen Fähigkeiten des Kindes erfasst. Weiterhin werden wir mit dem Kind Tests zur Erfassung von Exekutivfunktionen durchführen. Exekutive Funktionen sind mentale Funktionen, die der Steuerung von Verhalten dienen. Hierzu gehören zum Beispiel das Setzen von Zielen, das Planen von Handlungen oder die Steuerung der Aufmerksamkeit. Um diese Fähigkeiten zu überprüfen, werden wir Aufgaben durchführen, in welchen Karten nach bestimmten Regeln sortiert, bestimmte automatische Reaktionen unterdrückt und Reihenfolgen richtig wiedergegeben werden sollen.

Zusätzlich besteht die Studie aus einem optionalen Teil, welcher die genetisch bedingte Veranlagung sowie die epigenetische Modifikation bei der Entstehung von Depressionen untersuchen soll. Dazu wird von Mutter und Kind eine kleine Menge Speichel benötigt, die in ein Röhrchen abgegeben werden kann.

Eine Nachfolgeuntersuchung der Studie „Angststörungen im Postpartalzeitraum: Kognitive Entwicklung, Interaktionsverhalten und kindliche Neurophysiologie"

Gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) (2011-2014)

 

Studienleitung:

Prof. Dr. phil. Dipl.-Psych. Corinna Reck, Ludwigs-Maximilians-Universität München, Universitätsklinikum Heidelberg

 

Kooperation:

  • Prof. Dr. phil. Sabina Pauen, Psychologisches Institut der Universität Heidelberg
  • Prof. Dr. med. Eva Möhler, Universitätsklinikum Heidelberg, Kinder-und-Jugendpsychiatrie
  • Prof. Dr. med. Dr. phil. Thomas Fuchs, Universitätsklinikum Heidelberg

 

Ansprechpartnerin:

Dipl.-Psych. Alexandra Tietz
Telefon: 06221/ 56 4420

 

Inhalt und Ziele:

Bislang wurde der Einfluss mütterlicher postpartaler Angst und kindlichen Lernerfahrungen in der Mutter-Kind-Interaktion auf spätere kindliche Verhaltensauffälligkeiten und Temperamentsmerkmale kaum untersucht. Im Rahmen dieser prospektiven Studie soll die prädiktive Bedeutung von mütterlichen Angststörungen im Postpartalzeitraum für das kindliche Verhalten im Vorschulalter untersucht werden. Dabei ist es erstmals möglich zentrale Moderatorvariablen wie die Mutter-Kind-Interaktion zu berücksichtigen. Die bereits im Postpartalzeitraum voruntersuchte Stichprobe setzt sich zum einen aus Kindern von Müttern mit Angststörungen und zum anderen aus Kindern einer gesunden Kontrollgruppe zusammen. In der Nachfolgeuntersuchung wird im Kindesalter von fünf Jahren das kindliche Temperament ("Behaviorale Inhibition"), Verhaltensauffälligkeiten, exekutive Fähigkeiten und der kognitive Entwicklungsstand des Kindes erfasst. Darüber hinaus soll der Einfluss der postpartalen Angstsymptomatik auf die kindliche Stressreaktivität anhand des Cortisolspiegels im Speichel vor und nach der experimentellen Erhebung der behavioralen Inhibition bestimmt werden. Sollte sich die Qualität der Mutter-Kind-Interaktion als Moderator für den Einfluss der mütterlichen Psychopathologie auf die kindliche affektive, soziale und kognitive Entwicklung erweisen, ergäbe sich hieraus ein hervorragender Ansatz für die Frühprävention von Entwicklungsauffälligkeiten.

"Angststörung im Postpartalzeitraum: Kognitive Entwicklung, Interaktionsverhalten und kindliche Neurophysiologie"

Gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)

 

Studienleitung:
Dr. phil. Dipl.-Psych. Corinna Reck, Leitende Psychologin, Klinik für Allgemeine Psychiatrie, Universitätsklinikum Heidelberg

 

In Kooperation mit:

  • Prof. Dr. phil. Sabina Pauen, Psychologisches Institut der Universität Heidelberg Prof. Dr. med. Eva Möhler, Universitätsklinikum Heidelberg, Kinder-und-Jugendpsychiatrie
  • PD Dr. phil. Matthias Backenstraß, Klinikum Stuttgart, Bürgerhospital
  • Prof. Dr. med. Dr. phil. Thomas Fuchs, Universitätsklinikum Heidelberg
  • Edward Tronick, PhD., Child Development Unit, Harvard Medical School, Boston, USA
  • George Downing, PhD., Salpêtrière Krankenhaus, Paris

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter:

  • Alexandra Tietz
  • Britta Zipser
  • Dipl.-Psych. Ulrich Stefenelli
  • Prof. Dr. med. Christoph Mundt
  • Dr. med. Christina Gluth
  • Sarah Groß

 

Die seit September 2006 laufende Studie sucht derzeit noch  Mütter mit Angsterkrankungen sowie gesunde Kontrollmütter deren Kinder zwischen drei und sechs Monate sein sollten.

Leider können keine neuen Probandinnen mehr in diese Studie aufgenommen werden,da die Auswertung der Daten begonnen hat.
Wir danken auch auf diesem Wege allen Müttern, die durch ihre Teilnahme diese Studie erst ermöglicht haben!

 

Ansprechpartnerin:
Alexandra Tietz
Telefon: 06221/ 56 4420

 

Inhalt und Ziele:
Ziel des Forschungsprojektes ist die Analyse spezifischer Verhaltensmuster im Krankheitsverlauf angsterkrankter Mütter und ihrer Säuglinge. Interaktionelle und psychophysiologische Reaktionsmuster auf mütterlicher und kindlicher Seite werden während der ersten 18 Lebensmonate der Säuglinge in Verbindung mit dem Krankheitsverlauf der Mutter untersucht. Die zentrale Fragestellung gilt dem Zusammenhang zwischen der Angsterkrankung, der Qualität der Mutter-Kind-Interaktion und der frühkindlichen psychophysiologischen Reaktionsmuster im Krankheitsverlauf. Ebenso beinhaltet die Untersuchung die Auswirkungen der Angsterkrankung auf die kindliche Entwicklung.

 

Hintergrund:
Der Einfluss von Angsterkrankungen (DSM IV) auf die Mutter-Kind-Interaktion, kindliche Stressreaktionen und Entwicklungsmuster ist bisher in  wenigen Studien untersucht. Therapeutische Interventionen, die die Mutter-Kind-Interaktion betreffen sind wünschenswert, jedoch derzeit meist nicht finanzierbar. Die Wartelisten für stationäre, teilstationäre und ambulante Behandlungsplätze, die sowohl die Mutter als auch das Kind mit einbeziehen, sind lang. Psychische Begleitung vulnerabler Mütter während Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett wäre wünschenswert,  jedoch bisher selten praktiziert. Die Studie soll einerseits weitere Einblicke in die Ursachenforschung peripartaler Angsterkrankungen als auch andererseits  die Auswirkungen auf Mutter und Kind sowie die daraus resultierenden  therapeutischen Möglichkeiten geben.

 

Studienablauf:
Die rekrutierten Mütter wurden nach einem Erstkontakt via verschiedener Rekrutierungsmaßnahmen mithilfe eines Telefoninterviews, das erste Einblicke in die mütterliche und kindliche Situation gab, untersucht.
Nach Gruppenzuteilung wurden die Mutter- Kind- Interaktionen  in strukturierten Face- to- Face- Interaktionen videographisch untersucht und zu drei Messzeitpunkten (3., 6. und 18. Lebensmonat des Kindes) mikroanalytisch ausgewertet. Zusätzlich wurde  zu zwei weiteren Messzeitpunkten der Entwicklungsstand des Kindes erhoben (7. und 12. Lebensmonat).
Alle untersuchten Parameter wurden bei angsterkrankten Müttern und deren Kindern als auch bei einer nach Alter und Geschlecht des Kindes sowie Ausbildungsstand der Mutter gematchten gesunden Kontrollgruppe erhoben und verglichen. Teile der Untersuchungen konnten als Einzelergebnisse rückgemeldet werden, Beratungen im Bedarfsfall fanden auf Wunsch der Mütter  auch im Rahmen der Studie statt.

 

"Angststörungen im Postpartalzeitraum als Prädiktor für kindliches Temperament, Verhaltensauffälligkeiten und kognitive Entwicklung im Vorschulalter"

Eine Nachfolgeuntersuchung der Studie "Angststörungen im Postpartalzeitraum: Kognitive Entwicklung, Interaktionsverhalten und kindliche Neurophysiologie"

Gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) Laufzeit 2012-2015

 

Studienleitung:
PD Dr. Corinna Reck

 

In Kooperation mit:

  • Prof. Dr. phil. Sabina Pauen, Psychologisches Institut der Universität Heidelberg
  • Prof. Dr. med. Eva Möhler, Universitätsklinikum Heidelberg, Kinder-und-Jugendpsychiatrie
  • Prof. Dr. med. Dr. phil. Thomas Fuchs, Universitätsklinikum Heidelberg

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter:

  • Alexandra Tietz
  • Star Dubber 

Ansprechpartnerin:
Alexandra Tietz
Telefon: 06221/ 56 4420

 

Inhalt und Ziele:
Bislang wurde der Einfluss von mütterlicher postpartaler Psychopathologie und kindlichen Lernerfahrungen in der Mutter-Kind-Interaktion auf spätere kindliche Verhaltensauffälligkeiten und Temperamentsmerkmale kaum untersucht. Im Rahmen dieser prospektiven Studie soll die prädiktive Bedeutung von mütterlichen Angststörungen im Postpartalzeitraum für das kindliche Verhalten im Vorschulalter untersucht werden. Dabei ist es erstmals möglich, zentrale Moderatorvariablen wie die Mutter-Kind-Interaktion zu berücksichtigen. Die bereits im Postpartalzeitraum voruntersuchte Stichprobe setzt sich zum einen aus Kindern von Müttern mit Angststörungen und zum anderen aus Kindern einer gesunden Kontrollgruppe zusammen. In der Nachfolgeuntersuchung wird im Kindesalter von fünf Jahren das kindliches Temperament ("Behaviorale Inhibition"), Verhaltensaufälligkeiten und der kognitive Entwicklungsstand erfasst. Darüber hinaus soll der Einfluss der postpartalen Angstsymptomatik auf die kindliche Stressreaktivität anhand des Cortisolspiegels im Speichel vor und nach der experimentellen Erhebung der behavioralen Inhibition bestimmt werden. Sollte sich die Qualität der Mutter-Kind-Interaktion als Moderator für den Einfluss der mütterlichen Psychopathologie auf die kindliche affektive und kognitive Entwicklung erweisen, ergäbe sich hieraus ein hervorragender Ansatz für die Frühprävention von Entwicklungsauffälligkeiten.

DAS STILL-FACE-PARADIGMA

Zur Analyse der kindlichen Regulationsfähigkeit in der Mutter-Kind Interaktion wird das sogenannte Still-Face-Paradigma als standardisiertes Videoanalyseverfahren angewendet. Der Ablauf unseres ”Still-Face-Experiments” (basierend auf Tronick et al., 1987) gliedert sich dabei in vier jeweils 2-minütige Phasen: Die erste Phase beeinhaltet eine freie Spielsituation in einem typischen Face-to-Face-Setting (Kind sitzt der Mutter in einem Kindersitz gegenüber). In der zweiten Phase, der eigentlichen Still-Face-Situation, kommt es zu einer Unterbrechung der Mutter-Kind Interaktion, bei der die Mutter aufgefordert wird, keinerlei gestische oder mimische Bewegungen zu vollziehen. Die dritte Phase ist die sog. Wiedervereinigungsphase (Reunion), hier wendet sich die Mutter in der ihr gewohnten Weise dem Kind wieder zu. Bei der letzten Phase handelt es sich um eine Face-to-Face-Situation mit einer als sensitiv eingestuften Mitarbeiterin, die dem Kind fremd ist.

Endometriose-Forschung

Ziel dieser Studie ist es, die Beeinträchtigungen, aber auch die Ressourcen von Endometriose-Betroffenen in verschiedenen Lebensbereichen zu erfassen und Einblicke in hilfreiche Maßnahmen zum Umgang mit der Endometriose zu bekommen. Diese Erkenntnisse können hilfreich bei der Entwicklung effektiver beraterischer und therapeutischer Interventionen für Endometriose-Betroffene (und ihre Partner*innen) sein. Eine Broschüre für Betroffene und ihre Partner*innen wurde entwickelt.

Mitglieder des "Netzwerkes Endometriose" sind: Angelika Eck (Karlsruhe), Julia Hahnfeldt (Berlin), Julia Immendörfer (Karlsruhe), Laura Hatzler (Berlin), Matthias Korell (Neuss), Karina Kranz (Heidelberg), Katja Materne (Berlin), Johanna Netzl (Berlin), Lena Ullinger (Karlsruhe), Julia Stahl (Frankfurt/M.), Katharina van Stein (Heidelberg), Birte Walter (Berlin), Tewes Wischmann (Heidelberg). Das Netzwerk wurde auf dem 64. DGGG-Kongress in München am 12.10.2022 vorgestellt, ebenso wie erste Ergebnisse aus dieser Online-Umfrage.

Der Online-Fragebogen wurde im Rahmen einer psychologischen Bachelorarbeit anonym zum Teil ausgewertet, die vollständige Auswertung findet innerhalb einer medizinischen Doktorarbeit statt.

Bis Februar 2024 wurde die ergänzende Studie EndoGrowth mittels Videointerviews durchgeführt.

Laufzeit:2022-2024
Förderung:Studie intramural (Förderung Broschüre: Endometriose-Vereinigung Deutschland)
Registrierung:DRKS00031775
Leitung:Tewes Wischmann (mit Karina Kranz und Hannah Habrant)
Kontakt:Tewes Wischmann
Publikationen:Kranz K, Wischmann T (2024): Auswirkungen der Endometriose auf Sexualität und Partnerschaft. Ergebnisse einer inhaltsanalytischen Befragung von Betroffenen und ihren Partnern. gyn prax 51 (4): 568-575.

 

In Zusammenarbeit mit der Abteilung für Gynäkologische Endokrinologie und Fertilitätsstörungen der Frauenklinik des Universitätsklinikums Heidelberg wird der Zusammenhang von Partnerschaft und Sexualität bei Frauen mit und ohne Endometriose und deren Partnern sowie der Einfluss von psychosozialen Variablen wie Schmerzerleben, Stress, Depression, Ängstlichkeit, Spiritualität und Kinderwunsch in Bezug auf Endometriose erforscht.

Registrierungsnummer: DRKS-Nr.: 00014362

Laufzeit: 2016-2018
Leitung: Maren Schick, Tewes Wischmann, Beate Ditzen, Deborah van Eickels, Sabine Rösner und Ariane Germeyer
Kontakt: Tewes Wischmann
Publikation: Schick M, Germeyer A, Böttcher B, Hecht S, Geiser M, Rösner S, Eckstein M, Vomstein K, Toth B, Strowitzki T, Wischmann T, Ditzen B (2022): Partners matter: The psychosocial well-being of couples when dealing with endometriosis. Health and Quality of Life Outcomes

Forschung zu Hormonen und Psychologie

Alltägliche Entscheidungssituationen bieten der handelnden Person meist zahlreiche Reaktionsmöglichkeiten. Bevor eine Entscheidung getroffen werden kann, muss deshalb zunächst eine überschaubare Menge an Optionen generiert werden. Aufgrund sich mehrender Befunde zu den affektiven, motivationalen und kognitiven Effekten des Menstruationszyklus untersuchen wir in diesem Projekt, ob (1) sich die Anzahl und die kreative und soziale Qualität der generierten Handlungsoptionen in alltäglichen Entscheidungsprozessen über den Menstruationszyklus hinweg verändert, und ob (2) diese Veränderungen bei allen Frauen und in unterschiedlichen Situationen zu beobachten sind.

Laufzeit: seit 2016
Leitung: Sophie Schweizer, Katja Schmalenberger, Beate Ditzen
Kontakt: Sophie Schweizer, Katja Schmalenberger

In dieser Studie wurde die fertilitätsbezogene Lebensqualität (FertiQoL) in Zusammenhang mit dem dyadischen Coping (DCI) an Paaren der Kinderwunschambulanz der Universitäts-Frauenklinik Heidelberg untersucht

Laufzeit: 2010-2011

Förderung: intramural

Leitung: Tewes Wischmann (zusammen mit Sabine Rösner und Mariana Lallinger)

Kontakt: Tewes Wischmann

Publikation: Lallinger M et al.: Lebensqualität und partnerschaftliches Coping bei Paaren mit unerfülltem Kinderwunsch [in preparation]

Evaluation einer Informationsbroschüre für Endometriose-Patientinnen und ihre Partner sowie partnerschaftliches Erleben der Endometriose

Laufzeit: 2015

Förderung: intramural

Leitung: Sabine Rösner, Tewes Wischmann

Kontakt: Tewes Wischmann

Publikation: n/a

Archiv

In dieser Studie wurde psychologische Risikoprofile (ScreenIVF) in Zusammenhang mit dem Copingstil (COMPI) an Paaren der Kinderwunschambulanz der Universitäts-Frauenklinik Heidelberg untersucht

Laufzeit: 2014-2015

Förderung: intramural

Leitung: Tewes Wischmann (zusammen mit Sabine Rösner und Lea Volmer)

Kontakt: Tewes Wischmann

Publikation: Volmer L, Rösner S, Toth B, Strowitzki T, Wischmann T (2017): Infertile partners’ coping strategies are interrelated – implications towards targeted psychological counseling. Geburtsh Frauenheilk 77: 52-58

Erfassung der Einstellungen von Frauen und Männern zu der kontrovers diskutierten Thematik um das vorsorgliche Einfrieren von Eizellen mittels einer anonymisierten Online-Erhebung. Im Besonderen soll der Einfluss von verschiedenen sozio-kulturellen Milieus auf die Einstellungen zu 'Social Freezing' in Deutschland untersucht werden.

Laufzeit: 2015
Förderung: intramural
Leitung: Maren Schick, Réka Sexty, Lisa Göpfert, Tewes Wischmann, Beate Ditzen
Kontakt: Tewes Wischmann
Zwischenergebnisse: Von April bis Juni 2015 beteiligten sich 553 Frauen und 90 Männer an dieser Online-Umfrage.
Publikationen:

Schick M, Sexty R, Ditzen B, Wischmann T (2017): Attitudes towards “social oocyte freezing” from a socio-cultural perspective. Geburtsh Frauenheilk 77(7): 747-755.

Inhalt und Ziele
Ziel der Studie ist es, Frauen in der Schwangerschaft auf Depressionen, Angsterkrankungen und deren Risikofaktoren zu untersuchen. Zu verschiedenen Zeitpunkten während Schwangerschaft und direkt nach der Geburt werden die Auswirkungen von Angst und Depression auf den Hormonstatus, insbesondere Cortisol, bei Mutter und Kind untersucht. Wir möchten genauer herausfinden, welche Auswirkungen diese Faktoren auf den Schwangerschafts- und Geburtsverlauf, sowie die kindliche Entwicklung haben.

Hintergrund
Die Bedeutung schwangerschaftsassoziierter psychischer Auffälligkeiten wie Angst- und depressive Symptome werden in Deutschland allgemein unterschätzt. Über den Eintrag "psychische Belastungssituation" im Mutterpass scheint die Beachtung selten hinauszugehen. Dabei scheinen gerade diese Auffälligkeiten die Wahrscheinlichkeit für ein niedrigeres Geburtsgewicht und Gestationsalter zu erhöhen. In der neu startenden prospektiven Heidelberger Peripartalstudie II sollen neben den Zusammenhängen zwischen präpartalen psychischen Auffälligkeiten und dem Gestationsalter bei Entbindung sowie dem fetalen Geburtsgewicht auch die Auswirkungen auf die kindliche Entwicklung und Mutter-Kind-Beziehung untersucht werden. Besonderes Augenmerk wird dabei sowohl während der Schwangerschaft als auch nach der Geburt auf das Stresshormon Cortisol gelegt. Ziel der Studie ist es Probandinnen im ersten, zweiten und dritten Trimenon 24 Stunden nach der Geburt und vier Wochen postpartal zu untersuchen. Es werden Mütter mit Depressionen, komorbiden Erkrankungsformen im Sinne von Angsterkrankungen und Depressionen und gesunde Probandinnen gesucht.

Studienablauf
Rekrutiert werden Frauen in der frühen Schwangerschaft. Mittels Strukturiertem Klinischen Interview für DSM IV - Diagnosen der Achse I (SKID I), verschiedener Fragebogensets, Speichel- und Hormonanalysen im Haar, kindlicher Entwicklungsuntersuchung nach Bayley III sowie Mutter-Kind-Interaktion mittels Still-Face Paradigma werden Mutter und Kind zu fünf verschiedenen Studienzeitpunkten untersucht:

T1: 9.-12. Schwangerschaftswoche
T2: 19.-22. Schwangerschaftswoche
T3: 29.-32. Schwangerschaftswoche
T4: 4 Wochen nach der Geburt
T5: 3-4 Monate nach der Geburt

Förderung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) 

Leitung: Prof. Dr. Corinna Reck (LMU München) 

Beteiligte Antragsteller
PD Dr. med. Eva Möhler, Leiterin der Forschergruppe‚ Entwickungspsychopathologie der frühen Kindheit
PD Dr. med. Holger Maul, Chefarzt für Frauenheilkunde, Kath. Marienkrankenhaus Hamburg GmbH
Prof. Dr. med. Prof. Dr. h.c. Christof Sohn, Geschäftsführender Direktor der Universitäts-Frauenklinik Heidelberg

Kooperation mit
Prof. Bea Van den Bergh, PhD, Pediatric Psychology Section, Tilburg University
Prof. Dr. C. Kirschbaum, Leiter der Biologischen Psychologie an der Technischen Universität Dresden

Kontakt: Dr. Nora Nonnenmacher

Inhaltliche Analyse mütterlicher Verbalisierung in der Mutter-Säuglings-Interaktion:
Eine kontrollierte Studie mit postpartal depressiven und angstgestörten Müttern

Wir danken herzlich der Heidehof-Stiftung
die uns durch ihre finanzielle Unterstützung diese Studie ermöglicht.


Studienleitung:
PD Dr. phil. Dipl.-Psych. Corinna Reck, Leitende Psychologin, Klinik für Allgemeine Psychiatrie, Universitätsklinikum Heidelberg
 
 
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter:
Britta Zipser (Wissenschaftliche Mitarbeiterin)
Mitho Müller (Wissenschaftlicher Mitarbeiter)

Ansprechpartnerin:
Britta Zipser
Telefon: 06221/ 56 6194
britta.zipser@med.uni-heidelberg.de
 
Inhalt und Ziele:
Ziel des Forschungsprojektes ist die inhaltliche Analyse der an den Säugling gerichteten mütterlichen Sprache bei postpartal depressiven und angsterkrankten Müttern sowie die Entwicklung eines Sprachscores, der eine Kategorisierung mütterlicher Sprache im Hinblick auf Sensitivität und entwicklungsfördernder Qualität erlaubt.

Hintergrund:
Postpartale Depressionen und Angsterkrankungen werden hinsichtlich ihres Einflusses auf die Mutter-Kind-Interaktion und kindliche Entwicklungsmuster in unterschiedlichem Maße untersucht. Dabei gibt es bisher erst sehr wenige Studien, die den postpartalen Angststörungen (DSM-IV) gewidmet sind.
Im Hinblick auf die hohe Bedeutsamkeit der Mutter-Kind-Interaktion als Quelle erster emotionaler
Lernerfahrungen in der entwicklungssensitiven Phase der ersten Lebensmonate sowie der
nachgewiesenen Zusammenhänge zwischen der mütterlichen Sprache und der kindlichen
emotionalen und kognitiven Entwicklung ist die Untersuchung störungsspezifischer mütterlicher
Verbalisierungen in diesem Zusammenhang von besonderem Interesse. Insbesondere unter Beachtung der hohen klinischen Relevanz mütterlicher Sprache für die kindliche Entwicklung sowie der bisher nicht untersuchten Zusammenhänge zwischen dem Auftreten einer postpartalen Angststörung und spezifischen Charakteristika mütterlicher Verbalisierungen leiten wir einen Forschungsbedarf in dem beschriebenen Gebiet ab.
Die Identifizierung störungsspezifischer mütterlicher Verbalisierungen anhand eines validierten Sensitivitätsscores bietet einen hervorragenden Ansatzpunkt für die Planung präventiver Maßnahmen im Postpartalzeitraum und ist damit zukunftsweisend. Damit könnten neben der nonverbalen Seite im Rahmen der videogestützten Mutter-Kind-Interventionstherapie auch die verbalen Aspekte fundiert eingebunden werden.

Studienablauf:
Die im Rahmen zweier Studien zu postpartaler Depressionen und Angststörungen erhobenen Videoaufnahmen im Rahmen des Still-Face-Paradigmas erlauben eine Untersuchung der mütterlichen Interaktion auch im Hinblick auf die Elemente mütterlicher Sprache.
Dabei wird die mütterliche Sprache mithilfe eines im Mutter-Kind-Projektes dafür eigens entwickelten Kodiersystems (SCMS) analysiert und ausgewertet.
Hierbei soll ein Gruppenvergleich postpartal depressiver Mütter, postpartal angsterkrankter Mütter und einer gesunden Kontrollgruppe zu weiteren Ergebnissen führen.
Im Anschluss daran soll  ein Sprachscore entwickelt werden, der eine Kategorisierung mütterlicher Sprache im Hinblick auf Sensitivität und entwicklungsfördernder Qualität erlaubt.

Laufzeit: 2012-2015

Förderung: Heidehof Stiftung

Leitung: Prof. Dr. C. Reck

Kontakt: Britta Zipser

Publikationen: keine (Master-/Promotionsarbeiten/Vorträge)

Mentalisierungsbasiertes Elterntraining für psychisch kranke Eltern – Familien mit Zugang zum psychiatrischen Hilfesystem unterstützen, eigene Belastungen nicht an die nächste Generation weiterzugeben

Das Ziel von UBICA II ist es, belastete Eltern in der Beziehung zu ihren Kindern zu unterstützen und die Auswirkungen von elterlichen Belastungen auf die Eltern-Kind-Beziehung besser zu verstehen. Die Belastung kann dabei in einer eigenen psychischen Erkrankung, in eigenen schweren Kindheitserfahrungen oder in einer aktuell schwierigen Lebenssituation bestehen.

Studienleitung:

Prof. Dr. phil. Dipl.-Psych. Corinna Reck, Klinische Psychologie des Kindes- und Jugendalters und Beratungspsychologie, LMU München
Doktorandin: Dipl.-Psych. Sarah Groß
 

In Kooperation mit:

Prof. em. Dr. med. Manfred Cierpka, Institut für Familientherapie und Psychosomatische Kooperationsforschung
Dr. med. Consolata Thiel-Bonney
 

Ansprechpartnerin:
Sarah Groß


Der Fragebogen mit Auswertungsanleitung sowie die dazu erschienenen Publikationen können über folgende Mailadresse angefragt werden:
Sarah_Gross@gmx.de

 

Inhalt und Ziele:
Entwicklung und Evaluation eines Fragebogen zur Erfassung der frühkindlichen Regulationsfähigkeit in den Verhaltensbereichen Schreien, Füttern und Schlafen

 

Hintergrund:
Der im Rahmen der Studie entwickelte Fragebogen zum Schreien, Füttern und Schlafen (SFS) dient dazu, sich mit Hilfe von Elterneinschätzungen einen Überblick über alle Bereiche der kindlichen Verhaltensregulation und damit verbundener Schwierigkeiten zu verschaffen. Es werden Fragen zu der Trias aus 1. Problemen der frühkindlichen Verhaltensregulation (z.B. Schreidauer, Einschlafdauer, Ablenkbarkeit), 2. dysfunktionalen Kommunikationsmustern in den für das Verhaltensproblem relevanten Kontexten (Beruhigungsstrategien, Zubettbringritualen, Vorgehen beim Füttern) und 3. einem Überlastungssyndrom seitens der primären Bezugspersonen (Interpretationen und Erklärungsansätze für das Problem der Eltern, eigene Belastung) gestellt. Außerdem wird die Validierung an einem Quasikritierium durchgeführt mit Hilfe des Vergleichs mit einem Schlaf-/Schrei-/Füttertagebuch, das über einen Zeitraum von 4 Tagen von den Eltern ausgefüllt wird. Eine Schwierigkeit der Tagebücher ist der Ausfüllaufwand über mehrere Tage hinweg, der dazu führt, dass diese häufig nicht oder ungenau ausgefüllt werden, was zur Entwicklung des Fragebogens motivierte.

 

Studienablauf:
Der auf theoretischer und faktorenanalytischer Ebene konstruierte Fragebogen zum Schreien, Füttern und Schlafen (SFS) eines Säuglings wird hinsichtlich der internen Konsistenzen der Skalen, der Skaleninterkorrelationen und der Zusammenhänge zu einem Verhaltenstagebuch untersucht. Die Unterschiede zwischen einer klinischen und einer nichtklinischen Stichprobe werden geprüft. Die Stichprobe von insgesamt 704 unter einjährigen Säuglingen setzt sich aus verschiedenen Substichproben zusammen. Zur Untersuchung der Mittelwertsunterschiede auf den Fragebogenskalen dienen 134 Kinder, die von ihren Eltern in der Spezialambulanz für Eltern mit Säuglingen und Kleinkindern vorgestellt wurden, und eine entsprechende Vergleichsgruppe. Die Hauptkomponentenanalyse ergibt drei gut interpretierbare, untereinander korrelierte Skalen, die alle über eine hohe interne Konsistenz verfügen. Die Zusammenhänge zu den Tagebuchaufzeichnungen und die Mittelwertsunterschiede zwischen der klinischen und der nichtklinischen Stichprobe werden in erwarteter Richtung gefunden. Die Ergebnisse zeigen eine Konsistenz zwischen dem SFS einschließlich des „Wesselkriteriums“ und dem Verhaltenstagebuch und der klinischen Diagnostik. Der SFS ist hinsichtlich dieser Kriterien valide und kann daher für das erste Lebensjahr in der Forschung und Praxis zur Erfassung des Ausmaßes an Schwierigkeiten hinsichtlich des Schreiens, Fütterns und Schlafens eingesetzt werden.

Gefördert von der Dietmar Hopp-,  Jung- und Köhler-Stiftung

 

Studienleitung:
PD Dr. Corinna Reck, Leitende Psychologin, Klinik für Allgemeine Psychiatrie, Universitätsklinikum Heidelberg

 

in Kooperation mit:

 

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter:

  • Anna-Lena Zietlow
  • Kristina Dieterich

Ansprechpartnerin:
Anna-Lena Zietlow
Telefon: 06221/56 35795

 

Inhalt und Ziele:
Es handelt sich bei dieser Studie um eine Follow-up Studie der sog. Interaktionsstudie, die sich mit der Analyse spezifischer Verhaltensmuster im Krankheitsverlauf postpartal depressiver Mütter und ihrer Säuglinge in Abhängigkeit vom Depressionsschweregrad der Mutter beschäftigte.
Die Studie dient der genauen Untersuchung der Mutter-Kind-Beziehung und der kindlichen Entwicklung nach einer Depression oder einer Angsterkrankung der Mutter in der Zeit nach der Geburt. Es soll überprüft werden, ob und inwieweit die Mutter-Kind-Beziehung und die kindliche Entwicklung durch die Erkrankung der Mutter in den ersten Lebenswochen/ -monaten beeinflusst wird. Die Ergebnisse dieser Studie dienen als Grundlage und der Weiterentwicklung spezifischer therapeutischer Interventionen, um kindlichen Entwicklungsproblemen und einer ungünstigen Entwicklung der Mutter-Kind-Beziehung vorzubeugen.

 

Hintergrund:
Depressionen und Angststörungen sind die häufigsten psychischen Erkrankungen im Postpartalzeitraum. Störungen der Eltern-Kind-Beziehung sowie kindliche Verhaltens- und emotionale Auffälligkeiten konnten im Zusammenhang mit diesen postpartalen psychischen Erkrankungen wiederholt nachgewiesen werden.
Im Rahmen mehrerer Forschungsarbeiten konnte gezeigt werden, dass eine mütterliche Depression mit einem erhöhten Risiko für das Kind einhergeht, eine unsichere Bindungsrepräsentation zu entwickeln. Im Gegensatz zur postpartalen Depression und der kindlichen Bindungsqualität liegen für Angststörungen trotz der hohen Prävalenzraten keine expliziten Studien vor.

 

Studienablauf:
In einem prospektiven Längsschnittdesign werden erkrankte und gesunde Mütter mit ihren Kindern untersucht. Die Untersuchung findet statt, wenn die Kinder zwischen 2 und 5 Jahre alt sind. Wir erfassen die Bindung des Kindes an die Mutter durch Verhaltensbeobachtung in dem so genannten Fremde-Situations-Test. Hierbei wird die Mutter-Kind-Interaktion mit Hilfe von Videobändern aufgezeichnet und ausgewertet. Zusätzlich zu einem Fragebogen-Set zur Erhebung von kindlichen Verhaltensweisen, mütterlichem Befinden, ihren Bindungserfahrungen und familiären Situation wird ein diagnostisches Interview zum mütterlichen Befinden durchgeführt. Zudem erfassen wir den kognitiven Entwicklungsstand der Kinder. Bei Mutter und Kind werden außerdem die Fähigkeit der Emotionserkennung sowie die Fähigkeit, Annahmen über Bewusstseinsvorgänge in anderen Personen vorzunehmen (Theory of Mind) erfasst. Fragebogendaten werden auch von Vätern und weiteren Betreuungspersonen, z.B. Erziehern oder Tagesmüttern erhoben.

 

Studienleitung:

  • PD Dr. phil. Dipl.-Psych .Corinna Reck , Leitende Psychologin, Klinik für Allgemeine Psychiatrie, Universitätsklinikum Heidelberg

 

In Kooperation mit:

  • Prof. Dr. med. Dr. phil. Thomas Fuchs, Oberarzt der Psychiatrische Ambulanz, Klinik für Allgemeine Psychiatrie, Universitätsklinikum Heidelberg
  • Prof. Dr. med. Manfred Cierpka, Institut für Familientherapie und Psychosomatische Kooperationsforschung
  • Dr. med. Consolata Thiel-Bonney, Institut für Familientherapie und Psychosomatische Kooperationsforschung
     

Inhalte und Ziele:
Im ersten Teil des Projektes wird der Zusammenhang zwischen prä-, peri- und postnatalem Stress der Mutter und der Qualität der Mutter-Kind-Interaktion im Säuglingsalter in einer prospektiven Studie untersucht. Der zweite Teil des Forschungsvorhabens befasst sich mit der Frage, inwiefern erhöhte Stressbelastungen bzw. Selbstregulationsstörungen des Kindes, die sich in exzessivem Säuglingsschreien, Schlaf- oder Futterproblemen zeigen, das soziale Interaktionsgeschehen zwischen Mutter und Kind beeinflussen.

 

Hintergrund:
Die Grundannahme ist dabei, dass Stress selten eine Person isoliert betrifft, sondern stets auch Konsequenzen für das soziale Umfeld hat. Die Auswirkungen von mütterlichem Stress in der Pränatalzeit auf die Entwicklung des Fötus verdeutlichen dies ebenso wie ein gestresster Säugling, der die Familiendynamik ungünstig beeinflussen kann. Dies wird durch die große Nachfrage nach Beratungsterminen in der Eltern-Säuglings-Sprechstunde anschaulich dokumentiert. Daher ist zu erwarten, dass sich bei erhöhtem Stress seitens der Mutter und/oder seitens des Kindes negative Folgen für das Interaktionsverhalten bei der Mutter-Kind-Dyade ergeben. Es konnte wiederholt nachgewiesen werden, dass sich emotionaler mütterlicher Stress nach der Geburt ungünstig auf die kindliche Selbstregulation in der Mutter-Kind-Interaktion auswirkt und dass erhöhtes Stresserleben oder traumatische Erfahrungen der Mutter bei der Geburt eine frühkindliche Regulationsstörung des Säuglings mit bedingen.

Studienablauf:
Die entsprechenden Untersuchungsgruppen rekrutieren sich aus prä- und perinatal gestressten Müttern sowie aus Kindern mit Selbstregulationsstörungen, deren Eltern die Eltern-Säuglings-Sprechstunde in Heidelberg aufsuchen. Die aktuelle Stressbelastung der Mutter wird mit Hilfe von Fragebögen und physiologischen Parametern ermittelt, die des Kindes über durch die Eltern auszufüllende Fragebögen, physiologische Parameter und 24-Stunden-Protokolle. Zur Analyse der kindlichen Regulationsfähigkeit in der Interaktionssituation kommt die sogenannte Still-Face- Situation als standardisiertes Videoanalyseverfahren zur Anwendung. Die Still-Face-Situation ist ein häufig verwendetes experimentelles Paradigma, das aus drei jeweils zweiminütigen Phasen besteht. In Phase 1 (Spielsituation, play) und 3 (Wiedervereinigungsphase, reunion) verbringen Mutter und Kind jeweils zwei Minuten im freien Zwiegespräch. In Phase 2 (Unterbrechung der Interaktion, still-face) spielt und spricht die Mutter weder mit dem Kind, noch nimmt sie Blick- oder Körperkontakt zu ihm auf.

Studienleitung:
PD Dr. phil. Dipl.-Psych. Corinna Reck, Leitende Psychologin, Klinik für Allgemeine Psychiatrie, Universitätsklinikum Heidelberg'
 

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter:

  • Dipl.-Psych. Kerstin Struben
  • Dipl.-Psych. Kirsten Pabst
  • Dipl.-Psych. Katja Reinig-Bisdorf
  • Britta Zipser
  • Dipl.-Psych. Ulrich Stefenelli
  • Dipl.-Biol. Eva Stehle
  • PD. Dr. med. Eva Möhler
  • Prof. Dr. med. Dr. phil. Thomas Fuchs
  • Prof. Dr. med. Christoph Mundt

 

Inhalt und Ziele:
Hauptziel der prospektiven Studie war die Untersuchung der prädiktiven Bedeutung der mütterlichen Psychopathologie und des Interaktionsverhaltens für die emotionale Entwicklung des Kindes. In einer vorangegangenen Untersuchung wurden bereits ‚depressive’ und ‚gesunde’ Mutter-Kind-Dyaden drei Monate postpartum miteinander verglichen. Nun wurde eine Nachuntersuchung der Mutter-Kind-Dyaden beider Gruppen im Alter von 3-3,5 Jahre und 4-5 Jahren zur emotionalen Entwicklung und der Bindung des Kindes angestrebt. Außerdem sollte sowohl die väterliche Psychopathologie als auch das Familiensystem als Ganzes Beachtung finden. Die systematische Berücksichtigung spezifischer Merkmale des Störungsverlaufs wie Schweregrad und Chronizität der mütterlichen Depressionen und Angststörungen war dabei vorgesehen. Langfristiges Ziel war der Erwerb von Grundlagenwissen für die Planung störungsspezifischer Mutter-Kind- und familienzentrierter Interventionen mit dem Ziel der Prävention kindlicher Entwicklungsdefizite und Bindungsstörungen.

 

Hintergrund:
Die Bedeutung postpartaler psychischer Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen wird in Deutschland im Allgemeinen unterschätzt. Postpartale Depression und Postpartale Angststörungen werden nicht diagnostiziert – zum Einen, weil Betroffene aus Scham dem gesellschaftlichen Bild und den eigenen Vorstellungen der glücklichen jungen Mutter nicht zu entsprechen, die Beschwerden verschweigen, zum Anderen, weil postpartale psychische Erkrankungen in der deutschen psychiatrischen und gynäkologischen Fachliteratur bisher wenig Beachtung gefunden haben. Dieser scheinbaren Bedeutungslosigkeit stehen Schätzungen nach 10-20% behandlungsbedürftige Depressionen und Angststörungen bei jungen Müttern im Wochenbett gegenüber. Nicht alleine aufgrund der psychischen Gesundheit der Mutter ist eine professionelle Behandlung postpartaler psychischer Erkrankungen von äußerster Wichtigkeit. Sowohl Postpartale Depressionen als auch Postpartale Angststörungen wirken sich sowohl nachteilig auf die Entwicklung einer stabilen Mutter-Kind-Beziehung als auch auf die intellektuelle und emotionale Entwicklung des Kindes aus. In bisherigen Studien wurde den Vätern nur wenig Beachtung geschenkt, obwohl diese häufig bei einer psychischen Erkrankung der Kindmutter viele ihrer Funktionen übernehmen und ebenfalls eine hohe psychische Belastung erfahren. Aus diesem Grund scheint es uns wichtig außer einer zusätzlichen Befragung der Väter auch die Kooperation im Familiensystem näher zu betrachten.

 

Studienablauf:
In einem prospektiven Längsschnittdesign wurden „depressive“, „angstgestörte“ und „gesunde“ Mutter-Kind-Paare und -Triaden im Vergleich zu einer gesunden Kontrollgruppe untersucht. Ziel der geplanten Studie war die Nachuntersuchung der Bedeutung von postpartalen Depressionen und Angststörungen für die kindliche emotional-affektive Entwicklung. In einem prospektiven Längsschnittdesign wurden Kinder von postpartal depressiven (N=62) und postpartal angstgestörten Müttern (N=114) zu insgesamt zwei Hauptmesszeitpunkten im Alter von 3-3,5 Jahren und 4-5 Jahren im Vergleich zu einer gesunden Kontrollgruppe untersucht.
Zu beiden Messzeitpunkten wurden im Rahmen eines multifaktoriellen Modells folgende Untersuchungen durchgeführt: Bindungsmuster des Kindes (FST), Bindungsrepräsentation der Mutter (AAP), Psychische Gesundheit der Mutter (SKID-I), Familienallianz (LTP), soziale und emotionale Entwicklung des Kindes (CBCL 1 ½ - 5), soziodemographische Daten (Fragebogenset) und psychische Gesundheit des Vaters (Fragebogenset). Der zeitliche Abstand zwischen beiden Messzeitpunkten betrug 4-6 Wochen.

 

Erste Ergebnisse:
Sechs Prozent der teilnehmender Mütter litten unter einer Wochenbettdepression, während bei elf Prozent eine Angststörung und bei weiteren 55 ein sog. Baby Blues diagnostiziert wurde. Zudem konnte bei 9% aller untersuchten Mütter eine beeinträchtigte Beziehung zu ihrem Säugling festgestellt werden, die sich sowohl auf der emotionalen als auch auf der Verhaltensebene zeigt. Es zeigte sich, dass die Beziehung zwischen Mutter und Kind umso beeinträchtigter war, je schwerer die Depression war.
Mütter mit einer Wochenbettdepression schätzten ihre mütterliche Selbstwirksamkeit deutlich niedriger ein als gesunde Mütter. Unter mütterlicher Selbstwirksamkeit versteht man den Glauben der Mutter an die eigene Fähigkeit, einen positiven Einfluss auf das Verhalten und die Entwicklung des Kindes zu haben. Auch die Einschätzung ihrer Selbstwirksamkeit sank, je stärker die Depression ausgeprägt war.
Auch wenn diese psychischen Auffälligkeiten nur in geringem Maße vorhanden sind, kann dies schon einen Einfluss auf die Entwicklung des Kindes haben. Dieser Einfluss wurde bisher nur im anglo-amerikanischen Raum untersucht.

 

Publikationen:

  • Reck C, Klier CM, Pabst K, Stehle E, Steffenelli U, Struben K, Backenstrass M. (2006). The German version of the Postpartum Bonding Instrument: Psychometric properties and association with postpartum depression. Archives of Womens’ Mental Health 9, 265-271.
  • Reck C, Struben K, Backenstrass M, Stefenelli U, Reinig K, Sohn C, Mundt Ch (2008).  Prevalence, Onset and Comorbidity of Postpartum Anxiety and Depressive Disorders. Acta Psychiatrica Scandinavica 118, 459-468.
  • Reck C, Stehle E, Reinig K, Mundt, C (2009). Maternal Blues as a Predictor of Postpartum Depression and Anxiety Disorders in a German community sample. Journal of Affective Disorders, 113:1-2, 77- 87.

Inhalt und Ziele:

Ziel des Forschungsprojektes war die Analyse spezifischer Verhaltensmuster im Krankheitsverlauf postpartal depressiver Mütter und ihrer Säuglinge in Abhängigkeit vom Depressionsschweregrad der Mutter. Interaktionelle Muster auf mütterlicher und kindlicher Seite wurden während der ersten Lebensmonate der Säuglinge in Verbindung mit dem Depressionsschweregrad und dem Krankheitsverlauf der Mutter untersucht. Die zentrale Fragestellung galt dem Zusammenhang zwischen dem Depressionsschwergrad, der Qualität der Mutter-Kind-Interaktion und frühkindlichen psychophysiologischen Reaktionsmustern im Krankheitsverlauf.

 

Hintergrund:
Depressionen sind die häufigsten psychischen Erkrankungen im Postpartalzeitraum. Störungen der Mutter-Kind-Interaktion sowie kindliche emotionale und kognitive Entwicklungsdefizite konnten im Zusammenhang mit der postpartalen Depression wiederholt nachgewiesen werden. Die in der Literatur referierten Befunde weisen darauf hin, dass dem mütterlichen Interaktionsverhalten eine zentrale Rolle als vermittelnder Variable zwischen der mütterlichen depressiven Symptomatik und kindlichen Entwicklungsdefiziten zukommt. Diese Interaktionsprozesse sind bei postpartalen Depressionen nach den bisherigen Forschungsergebnissen deutlich beeinträchtigt, was die emotionale und kognitive Entwicklung des Säuglings ebenso ungünstig beeinflusst wie den Krankheitsverlauf der Mütter. Dabei ist allerdings noch weitgehend ungeklärt, ob eine Besserung der mütterlichen Depression auch mit einer positiven Entwicklung der interaktionellen Verhaltensmuster einhergeht, oder ob nicht vielmehr die in der depressiven Phase ausgebildeten ungünstigen Muster persistieren - mit nachhaltigen Folgen für die weitere Entwicklung des Kindes.

 

Studienablauf:
Die Qualität der Mutter-Kind-Beziehung und das Ausmaß frühkindlicher Stressreaktionen wurden anhand des Depressionsschweregrades im Krankheitsverlauf vorhergesagt. Die Mutter-Kind-Interaktionen wurden in strukturierten Face-to-Face-Interaktionen videographisch untersucht und zu zwei Messzeitpunkten (‚Akutphase der Depression, T1’ und ‚Remission der Depression, T2’) mikroanalytisch und makroanalytisch ausgewertet. Die untersuchten Parameter der videographierten Face-to-Face-Interaktionen und der kindlichen Stressreaktionen der depressiven Mütter und ihrer Säuglinge wurden zu beiden Messzeitpunkten mit den Daten einer gesunden Kontrollgruppe verglichen. Im Rahmen des kontrollierten Verlaufsdesigns der projektierten Studie sollten differenzielle Indikationskriterien für den Einsatz spezifischer Mutter-Kind-zentrierter Interventionen im Rahmen der Behandlung postpartaler Depressionen ermittelt werden.

 

Erste Ergebnisse:
Bei der makroanalytischen Auswertung der mütterlichen interaktionellen Sensitivität konnte beim durchgeführten Gruppenvergleich der depressiven und gesunden Mutter-Kind-Dyaden zu beiden Messzeitpunkten T1 (akute Erkrankungsphase) und T2 (Phase der Remission) ein deutlicher Unterschied zwischen den Gruppen festgestellt werden. Die depressiven Mütter zeigten deutlich mehr intrusives und weniger sensitives Verhalten, als die gesunden Mütter. Im Weiteren wiesen sie ein höheres Ausmaß an Rückzugsverhaltensweisen und weniger positives Engagement in der Interaktion mit ihren Säuglingen auf. Die Säuglinge der depressiven Mütter nahmen im Vergleich zu den Kindern der gesunden Mütter weniger Blickkontakt zu ihren Müttern auf und zeigten weniger Engagement im neutralen Affektbereich.
Gleichzeitig wurde aber der Unterschied zwischen den beiden Messzeitpunkten T1 (akute Depression) und T2 (Remission der Depression) in beiden Gruppen nicht statistisch signifikant. Es ergaben sich demnach keinerlei Veränderungen hinsichtlich der Sensitivität, der Intrusivität und des Rückzugsverhaltens der Mütter über den Krankheitsverlauf hinweg. Diese Ergebnisse machen deutlich, dass neben der Behandlung der mütterlichen Depression auch immer einer Interaktionstherapie der Mutter-Kind-Dyaden wesentlich ist.
Zur Prävention kindlicher Entwicklungsstörungen als Folge frühkindlicher Stressexposition in der Mutter-Kind-Interaktion fließt das durch vorliegende Studie erhaltene Wissen zur frühen Mutter-Kind-Interaktion bei depressiver Erkrankung der Mutter direkt in die klinische Praxis der hier angesiedelten Mutter-Kind-Einheit in Form von frühzeitiger videomikroanalytischer Therapie nach  Downing ein.
Zur Ermittlung differenzieller Indikationskriterien für den Einsatz spezifischer Mutter-Kind-zentrierter Interventionen bei der Behandlung der postpartalen Depression werden weitere fallspezifische Auswertungen anhand der Interaktionen von Säugling und „Fremde“, z.B. hinsichtlich der Vermeidung von Blickkontakt folgen. Die Videokodierungen hierzu wurden bereits vorgenommen.

Studienleitung:
Prof. Dr. Corinna Reck (LMU München)

in Kooperation mit: Prof. Dr. Dr. Th. Fuchs, Universitätsklinikum Heidelberg; Prof. Dr. med. Christoph Mundt, Universitätsklinikum Heidelberg

Kontakt: Dr. Nora Nonnenmacher

Follow-up Studie:
In der Follow-up Studie (sog. Bindungsstudie) sollen nun im Vorschulalter (3.- 5. Lebensjahr) das Bindungsverhalten des Kindes an die Mutter, die Bindungsrepräsentanzen der Mutter und die innerfamiliären Beziehungen untersucht werden. Die systematische Berücksichtigung spezifischer Merkmale des Störungsverlaufs wie Schweregrad und Chronizität der mütterlichen psychischen Erkrankung ist dabei vorgesehen. Langfristiges Ziel ist der Erwerb von Grundlagenwissen für die Planung störungsspezifischer Mutter-Kind und familienzentrierter Interventionen mit dem Ziel der Prävention kindlicher Entwicklungsdefizite und Bindungsstörungen.

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