Psychobiologie von Stress
Arbeitsgruppe
Reaktivität von Speichelcortisol auf psychosoziale Interventionen in der Palliativmedizin
Ergebnisse psychoneuroimmunologischer Forschung weisen auf die Bedeutung von neuroendokrinen Stresssystemen als Bindeglied zwischen psychosozialen Belastungen, Immunreaktion und Verlauf von malignen Erkrankungen hin. Gerade für terminale Krankheitsstadien ist eine umfassende palliative Versorgung körperlicher, emotionaler und spiritueller Bedürfnisse indiziert. Dennoch liegen für den palliativmedizinischen Kontext nur sehr bedingt wirksame psychosoziale Interventionen und entsprechende Studien vor.
Ob sich bereits validierte Biomarker von Stress auf Patientengruppen mit weit fortgeschrittenen Krebserkrankungen übertragen lassen, ist bisher nicht geklärt. Ziel unserer Studie ist es daher, die Reaktivität von Speichelcortisol auf eine Achtsamkeitsübung zu überprüfen und so zu einer Einschätzung der Machbarkeit, Validität und Eignung des Stressmarkers als Erfolgsmaß für künftige Therapiestudien zu gelangen.
Geplante Laufzeit: | 2018 - 2019 |
Förderung: | Medizinische Fakultät Heidelberg |
Leitung: | Marco Warth und Jens Kessler (Kooperationspartner) |
Ansprechpartner: | Marco Warth |
In Kooperation mit: | PD Dr. med. Jens Keßler, Zentrum für Schmerztherapie und Palliativmedizin, Klinik für Anästhesiologie, UniversitätsKlinikum Heidelberg Prof. Dr. med. Hubert J. Bardenheuer, Universitäre Palliativstation am Krankenhaus St. Vincentius |
Psychobiologische Evaluation achtsamkeitsbasierter Stressbewältigung
In zwei Lehrveranstaltungen des Instituts wird der Einfluss achtsamkeitsbasierter Stressbewältigung auf die Gesundheit untersucht. Zur Beurteilung werden ProbandInnen mittels EMA (ecological momentary assessment) und wiederholten Blutentnahmen auf längsschnittlichen Veränderungen in ihrem Stressempfinden, ihrer situativen Achtsamkeit und hinsichtlich der Veränderung in biologischen Parametern (epigenetische, endokrinologische und enzymatische Parameter) untersucht. Die Ergebnisse dieser Studie lassen darauf schließen, wie achtsamkeitsbasierte Interventionen bei gesunden Probanden auf die endokrine und autonome Stressregulation - gemessen über Cortisol-Tagesprofile und Alpha-Amylase - wirken und welche Rolle epigenetische Prozesse, die das Serotonin- und das Immunsystem betreffen (z.B. SLC6A4, IL6 oder IL1 etc.), in diesen Veränderungen spielen. Ferner lassen sich die Effekte der Intervention auf die epigenetischen Marker, die wir erfasst haben, beurteilen.
Laufzeit: | 2015–2016 |
Förderung: | Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg |
Leitung: | Beate Ditzen |
Ansprechpartner: | Martin Stoffel und Corina Aguilar-Raab |
"Der Grüne Bereich" – ressourcenorientierte Stressbewältigung
Ein Stressbewältigungstraining, das seinen Fokus auf Ressourcenorientierung und soziale Interaktion der Teilnehmer legt, wird an einer Gruppe von Doktoranden hinsichtlich seiner gesundheitsförderlichen Wirkung untersucht. Neben der alltäglichen Befindlichkeit mittels EMA (ecological momentary assessment) werden vor allem biologische Parameter untersucht, welche die endokrine Stressreaktivität (Cortisol-Tagesprofile) und Methylierung des Glucocorticoid-Rezeptor-Gens (NR3C1) betreffen. Ergebnisse dieser Studie lassen Schlüsse auf die gesundheitsförderliche Wirksamkeit einer solchen Intervention sowie auf den Grad, in dem die die Corticosteroid-Sekretion durch epigenetische Prozesse modifiziert wird, zu.
Laufzeit: | 2015–2016 |
Förderung: | Institutsmittel |
Leitung: | Beate Ditzen |
Ansprechpartner: | Martin Stoffel |