YoungES[S]PRIT: Untersuchung der Wirksamkeit eines internetvermittelten Essstörungs-Präventionsprogramms bei Schülern
Ansprechpartner: PD Dr. rer.soc. Dipl.-Psych. Stephanie Bauer stephanie.bauer(at)med.uni-heidelberg.de
Projektleitung: K. Lindenberg, S. Bauer, M. Mößner, & H. Kordy in Zusammenarbeit mit der Psychosozialen Beratungsstelle des Diakonischen Werkes Heilbronn
Essstörungen sind bei Schülern weit verbreitet. Die Heilungschancen von weniger als 50% sind problematisch, ebenso die geringe Inanspruchnahme von Therapieangeboten. Prognostisch günstig ist jedoch ein kurzes Intervall zwischen Krankheitsausbruch und Beginn der Therapie. Das Projekt zielt auf die Früherkennung von Essstörungen und ihre Prävention durch eine zeitnahe, gestufte Intervention mit Hilfe eines internetgestützten Präventionsprogramms (YoungEs[s]prit). Das Programm umfasst fünf Komponenten unterschiedlicher Intensität, die es ermöglichen, die Unterstützung den individuellen Bedürfnissen der TeilnehmerInnen anzupassen.
Zum Nachweis der Wirksamkeit dieses Präventionsprogramms wird eine randomisierte Studie mit Kontrollgruppe durchgeführt, wobei letztere keinen Zugang zum Präventionsprogramm YoungEs[s]prit erhalten.
Das Hauptzielkriterium ist die Entwicklung einer Essstörung (Inzidenzrate); als Nebenzielkriterium werden Schweregrad der Essstörungssymptome und Inanspruchnahme von Therapieangeboten herangezogen. Die Messung erfolgt über einen validierten Essstörungs-Fragebogen (SEED). Es wird erwartet, dass die Interventionsgruppe ein Jahr nach Beginn des Programms maximal eine halb so große Inzidenzrate aufweist wie die Kontrollgruppe; darüber hinaus sollen Essstörungssymptome weniger stark ausgeprägt sein und über die Beobachtungszeit von einem Jahr eine höhere Inanspruchnahme von Therapieangeboten berichtet werden.
Literatur
Lindenberg, K. & Kordy, H. (2015). Wirksamkeit eines gestuften, Internetvermittelten Ansatzes zur Prävention von Essstörungen bei Schülern der 7. bis 10. Klasse. Kindheit und Entwicklung, 24(1), 55-63.