Instrumente
Inventar für Praxisforschung
HCCQ-D ➠ (Health Care Climate Questionnaire)
Fragen zur Atmosphäre bei der Gesundheitsversorgung
Health Care Climate Questionnaire / Fragen zur Atmosphäre bei der Gesundheitsversorgung
In einer erfolgreichen Arzt-Patienten-Beziehung kommt der Unterstützung der Patientenautonomie eine wesentliche Rolle zu. Der HCCQ-D misst die patientenseitig wahrgenommene Unterstützung durch den Arzt eigenverantwortlich mit der eigenen Erkrankung umzugehen. Das Instrument besteht aus 15 7-fach Likert-skalierten Items und wurde für den deutschen Sprachraum validiert. Die Reliabilität beträgt 0.97 (Cronbach's Alpha).
Schmidt K, Gensichen J, Petersen JJ, Szecsenyi J, Walther M, Williams G, Freund T. Autonomy support in primary care – Validation of the German version of the Health Care Climate Questionnaire [HCCQ-D]. J Clin Epidemiol. 2012; 65: 206-211
MARS ➠ (Medication Adherence Report Scale)
Medication Adherence Report Scale
Die Medication Adherence Report Scale (MARS-D) ist ein Selbst-Erhebungsinstrument, das die Häufigkeit von nicht-adhärentem Verhalten auf einer 5-Item Likert Skala abfragt. Sie versucht das Problem der Beantwortung nach sozialer Erwünschtheit zu vermeiden, indem sie das Thema Adhärenz in einer nicht-beurteilenden Weise adressiert und die Patienten ermutigt wahrheitsgemäß zu antworten.
Mahler C, Hermann K, Horne R, Ludt S, Haefeli WE, Szecsenyi J, Jank S. Assessing Reported Adherence to Pharmacological Treatment Recommendations. Translation and evaluation of the Medication Adherence Report Scale (MARS) in Germany. J Eval Clin Pract 2010; 16: 574-579
MYMOP2 ➠ (Measure Yourself Outcome Profile)
Measure Yourself Outcome Profile
Der MYMOP2 (Measure Yourself Outcome Profile) wurde für die Primärversorgung entwickelt, um die aus Patientensicht führende Beschwerde im Verlauf zu erfassen. Die Beschwerde kann physischer, psychischer oder sozialer Natur sein - Details siehe:
Hermann K, Kraus K, Herrmann K, Joos S. A brief patient-reported outcome instrument for primary care: German translation and validation of the Measure Yourself Medical Outcome Profile (MYMOP). Health Qual Life Outcomes 2014, 12: 112 - doi: 10.1186/s12955-014-0112-5 (PDF-Dokument)
QCPC ➠ (Questionnaire of chronic illness care in primary care)
Fragebogen zur Versorgung chronisch Kranker in der Hausarztpraxis
Questionnaire of chronic illness care in primary care/ Fragebogen zur Versorgung chronisch Kranker in der Hausarztpraxis
Der Fragebogen zur Versorgung chronisch kranker in der Hausarztpraxis stellt eine Weiterentwicklung des ACIC dar und wurde für den deutschsprachigen Raum angepasst und validiert. Dieser Fragebogen erfasst mit 70 Fragen verschiedene versorgungsrelevante Aspekte, die dem Chronic Care Modells zugeordnet werden können. Es zeigten sich in der Evaluation der psychometrischen Eigenschaften moderate interne Konsistenzen sowie eine moderate Test-Retest Reliabilität.
Steinhaeuser J, Miksch A, Ose D, Glassen K, Natanzon I, Szecsenyi J, Goetz K. Questionnaire of Chronic Illness Care in Primary Care - psychometric properties and test-retest reliability. BMC Health Services Research 2011 Nov 2; 11: 295 doi:10.1186/1472-6963-11-295
QSCM ➠ (Questionnaire on Specialty Choices among Medical Students)
Fragebogen zur Gebietswahl von Medizinstudierenden
Questionnaire on Specialty Choices among Medical Students/ Fragebogen zur Gebietswahl von Medizinstudierenden
Der Fragebogen erfasst im ersten Teil individuelle Einflussfaktoren auf die Gebietswahl von Medizinstudierenden. Im zweiten Teil schätzen die Studierenden ein, inwieweit sich diese Faktoren im Bereich der Allgemeinmedizin umsetzen lassen.
Hermann K, Buchholz A, Loh A, Kiolbassa K, Miksch A, Joos S, Götz K. Entwicklung, faktorenanalytische Überprüfung und psychometrische Evaluierung eines Fragebogens zur Gebietswahl von Medizinstudierenden. Gesundheitswesen 2012; 74: 426-34
PACIC ➠ (Patient Assessment of Chronic Illness Care)
Patient Assessment of Chronic Illness Care
Die Beurteilung der Versorgungsqualität chronisch kranker Patienten erfolgt mit dem Instrument PACIC 5A und orientiert sich am Chronic Care Modell. Das Instrument besteht aus 20 Items, zusätzlich wird die Beratung nach dem 5 A Konzept mit sechs Items erhoben. Die deutschsprachige Version des PACIC zeigt sehr gute interne Konsistenzen für alle Skalen sowie zufriedene Werte in der Test-Retest Reliabilität.
Rosemann T, Laux G, Droesemeyer S, Gensichen J, Szecsenyi J. Evaluation of a culturally adapted German version of the Patient Assessment of Chronic Illness Care (PACIC 5A) questionnaire in a sample of osteoarthritis patients. J Eval Clin Pract 2007; 13: 806-813
PACIC Kurz ➠ (Patient Assessment of Chronic Illness Care – Short Form)
Patient Assessment of Chronic Illness Care – Short Form
Die PACIC Kurzform wurde von Gugiu et al. (2009) entwickelt und für den deutschsprachigen Raum übersetzt, angepasst und validiert. Das Instrument besteht aus elf Items und einem zusätzlichen Items, welches die Gesamtzufriedenheit erfasst. Die PACIC Kurzform zeigte gute bis sehr gute psychometrische Eigenschaften.
Goetz K, Freund T, Gensichen J, Miksch A, Szecsenyi J, Steinhaeuser J. Adaption and psychometric properties of the PACIC short form. Am J Manag Care 2012; 18: e55-e60
RIPLS ➠ (Readiness for Interprofessional Learning Scale)
Readiness for Interprofessional Learning Scale
Die Readiness for Interprofessional Learning Scale (RIPLS) wurde 1999 entwickelt, um die Einstellung von Studenten zu interprofessionellem Lernen zu erfassen. Sie besteht aus 19 Items und drei Subskalen zu "Team- und Zusammenarbeit“, "Beruflicher Identität“ sowie "Rolle und Verantwortungsbereich“.
Mahler C, Berger S, Reeves S. The Readiness for Interprofessional Learning Scale (RIPLS): A problematic evaluative scale for the interprofessional field. J Interprof Care. 2015 Jul; 29:289-291 - doi: 10.3109/13561820.2015.1059652
Mahler C, Giesler M, Stock C, Krisam J, Karstens S, Szecsenyi J, Krug K. Confirmatory factor analysis of the German "Readiness for Interprofessional Learning Scale". J Interprof Care 2016 (in press)
Mahler C, Rochon J, Karstens S, Hermann K. Die „Readiness for Interprofessional Learning Scale“ – es besteht Entwicklungsbedarf. Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Aachen, 27.-29.09.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. DocV544
Mahler C, Rochon J, Karstens S, Szecsenyi J, Hermann K. Internal consistency of the readiness for interprofessional learning scale in German health care students and professionals. BMC Med Educ 2014; 14: 145 (PDF-Dokument)
SDSCA ➠ (Summary of Diabetes Self-Care Activities measure)
Kurzbeschreibung des (Summary of Diabetes Self-Care Activities measure) (SDSCA)
Der Instrument „Summary of Diabetes Self-Care Activities measure“ (SDSCA) dient der Erfassung von Aktivitäten der Selbstsorge von erwachsenen Patienten*innen mit Diabetes mellitus. Der im englischsprachigen Raum häufig eingesetzte Fragebogen wurde von Toobert et al. (2000) entwickelt und ist die Grundlage für die ins Deutsche übersetzte Version (Kamradt et al. 2014).
Der Fragebogen erhält insgesamt 11 Items, welche die Häufigkeit von ausgewählten Aktivitäten der Selbstsorge bei Personen mit Diabetes mellitus der vergangenen sieben Tage messen (Ernährung, körperliche Aktivität, Bestimmung von Blutzuckerwerten, Fußpflege, Rauchen). Zur Beantwortung jedes einzelnen Items markiert der Patient die Anzahl an Tagen, an denen er die entsprechende Aktivität durchgeführt hat, auf einer acht-stufigen Likert-Skala.
Zur Auswertung wird aus den ersten 10 Items ein Mittelwert gebildet. Hierbei ist zu beachten, dass das Item 4 vor der Berechnung in umgekehrte Reihenfolge umcodiert werden muss (0 Tage = 7, 1 Tag = 6 usw.). Zusätzlich können die vier Bereiche des Selbstsorgeverhaltens als einzelne Subscores betrachtet werden: Ernährung (Item 1-4), körperliche Aktivität (Item 5 und 6), Bestimmung von Blutzuckerwerten (Item 7 und 8) und Fußpflege (Item 9 und 10). Das Item 11 erfragt Gewohnheiten des Rauchens und erfasst die durchschnittliche Anzahl an Zigaretten, welche pro Tag geraucht werden.
Literatur:
Toobert DJ, Hampson SE, Glasgow RE. The summary of diabetes self-care activities measure: Results from 7 studies and a revised scale. Diabetes Care 2000; 23(7):943–50.
Kamradt M, Bozorgmehr K, Krisam J, Freund T, Kiel M, Qreini M et al. Assessing self-management in patients with diabetes mellitus type 2 in Germany: validation of a German version of the Summary of Diabetes Self-Care Activities measure (SDSCA-G). Health Qual Life Outcomes 2014; 12(1):185.
SES6G ➠ (Self-Efficacy Scale)
Selbstvertrauen im Umgang mit Chronischer Krankheit
Self-Efficacy Scale/ Selbstvertrauen im Umgang mit Chronischer Krankheit
Insbesondere chronisch erkrankte Patienten sehen sich der Herausforderung gegenüber, tagtäglich mit ihrer Krankheit im Alltag zurechtkommen zu müssen. Dabei zeigt sich, dass die Zuversicht eines Patienten, konkrete Aspekte der Selbstsorge tatsächlich durchführen zu können ein wichtiges Maß für einen erfolgreichen Umgang mit chronischer Krankheit darstellt. Mit der SES6G liegt eine für den deutschen Sprachraum validierte Übersetzung der Self-efficacy for chronic illness scale von Kate Lorig et al. vor. Das Instrument enthält 6 Items mit 10-stufiger Likert-Skala. Die Reliabilität beträgt 0.93 (Cronbach's Alpha).
Freund T, Gensichen J, Goetz K, Szecsenyi J, Mahler C. Evaluating self-efficacy for managing chronic disease: psychometric properties of the 6-item Self-Efficacy Scale in Germany. J Eval Clin Pract. 2011 Aug 23. doi: 10.1111/j.1365-2753.2011.01764.x. [Epub ahead of print]
SIMS ➠ (Satisfaction with Information about Medicines Scale)
Satisfaction with Information about Medicines Scale
Die “Satisfaction with Information about Medicines Scale” (SIMS-D) ist ein Fragebogen, der entwickelt wurde um die Zufriedenheit der Patienten mit den erhaltenen Informationen zu ihrer Medikation zu erfassen (SIMS-D). Sie wurde entwickelt um zu erfassen in wie weit die Patienten das Gefühl haben, dass sie genügend Informationen zu ihren Medikamenten erhalten haben. Die Skala besteht aus 19 Items.
Mahler C, Jank S, Hermann K, Horne R, Ludt S, Haefeli WE, Szecsenyi J. Psychometric properties of a German version of the "Satisfaction with Information about Medicines Scale" (SIMS-D). Value in Health 2009; 12: 1176 – 1179
Mahler C, Jank S, Hermann K, Haefeli W E, Szecsenyi J. Informationen zur Medikation – wie bewerten chronisch kranke Patienten das Medikamentengespräch in der Arztpraxis? DMW Dtsch med Wochenschr 2009; 134: 1620-1624
SOAPC ➠ (Survey of Organizational Attributes for Primary Care)
Survey of Organizational Attributes for Primary Care
Der Fragebogen zur Erfassung von organisationsspezifischen Eigenschaften innerhalb der Primärversorgung (SOAPC) wurde im Original von Ohman-Strickland et al. entwickelt und bildet den Grad strukturellen und organisationsbezogenen Aspekten in hausärztlichen Praxisteams ab. Die deutsche Version des SOAPC wurde kulturell adaptiert und validiert. Das Instrument besteht aus 21 Items, welche sich in vier Faktoren unterteilen lässt: Kommunikation, Entscheidungsfindung, Stress/ Chaos und Veränderungsprozesse. Die internen Konsistenzen der vier Faktoren lagen bei 0,70 und höher.
Ose D, Freund T, Kunz CU, Szecsenyi J, Natanzon I, Trieschmann J, Wensing M, Miksch A. Measuring Organizational Attributes in Primary Care: A Validation Study in Germany. J Eval Clin Pract 2010 Aug 19
UWE-IP ➠ (University of the West of England Interprofessional Questionnaire)
University of the West of England Interprofessional Questionnaire
Der University of the West of England Interprofessional Questionnaire (UWE IP) (Pollard et al. 2004, 2005) besteht aus 35 Items und 4 Skalen: Communication und Teamarbeit, interprofessionelles Lernen, interprofessionelle Interaction und interprofessionelle Beziehungen. Er wird in einigen Ländern angewendet und wurde für die longitudinale Evaluation von interprofessionellen Kursen bereits eingesetzt.
Berger S, Hermann K, Pollard K, Stock C, Szecsenyi J, Mahler C. Einstellungen von StudentInnen zu Kommunikation, Teamarbeit und interprofessionellem Lernen: Übersetzung des „University of the West of England“ Interprofessionellen Fragebogens (UWE-IP) ins Deutsche. Poster auf der Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Graz, 25.-27.09.2013 (Link)