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Ergotherapie

BWT
Voßstraße 4

Ergotherapie ist eine handlungsorientierte Therapieform, in der die handwerklich/kreativen Techniken als Medium dienen. Im Vordergrund steht nicht das Produkt, sondern der Weg, um ein selbstgestecktes Ziel zu erreichen.

Zum Handeln gehört das Planen. Erst durch eine durchdachte Planung wird das Erreichen der Ziele gewährleistet.

Material und Werkzeug bestimmen weitgehend den Rahmen und die Struktur der Arbeit. Kreativität muss sich an diesen beiden Komponenten orientieren , beziehungsweise anpassen..
So bieten Material und Werkzeug und Zeit sozusagen den strukturellen Rahmen, in der eine Idee Form annehmen und Kreativität sich entfalten kann.

In der Planungs-, sowie in der Ausführungsphase werden durch die Wahl der Materialien folgende Wahrnehmungsbereiche angesprochen:

  • KOGNITIV: Handlungsplanung/Handlungsdurchführung, Kontrolle.
  • GROB/FEINMOTORIK: Koordinationsleistungen, Sensomotorik, Antriebsregulierung.
  • TIEFENSENSIBILITÄT: Raum/Lage -Dreidimensionalität, Muskeltonus (Anspannung/Entspannung).
  • OBERFLÄCHENSENSIBILITÄT: Material = weich/nachgiebig, hart/ störrisch/fest, kalt/feucht ,etc.

Durch die Auseinandersetzung mit Material/Werkzeug und gestellter Aufgabe werden Grundleistungsfunktionen wie zum Beispiel Belastbarkeit/ Ausdauer/ Konzentration/ Frustratonstoleranz/Motivation geschult und gefördert.

Die Zusammenarbeit in der Gruppe und die Reflexion ermöglichen die Förderung sozioemotionaler Fähigkeiten wie Kritik- und Konfliktfähigkeit, Kontaktaufnahme, Durchsetzungsvermögen, Eigen- und Fremdwahrnehmung.

Zudem fördert nicht zuletzt die gemeinsame Aktivität den Zusammenhalt in der Gruppe und gibt dem Einzelnen die Möglichkeit, sich mit den eigenen Fähigkeiten oder auch Defiziten auseinanderzusetzen, und zu einer realistischen Selbsteinschätzung zu gelangen.

Das Bild ist dem Unbewussten näher als das Wort! (Benedetti)

Gestaltungstherapie

KBT

Die Gestaltungstherapie ist eine psychotherapeutische Methode, die sich gestalterischer Ausdrucksmittel bedient und deren theoretische Grundlage auf die tiefenpsychologische Methode C.G.Jungs zurückzuführen ist. Von ihrer Geschichte und Praxis her ist die Gestaltung vor allem der Tiefenpsychologie verpflichtet. Ihre Grundlagen sind damit jedoch nicht ausreichend zu beschreiben. Kunst und Pädagogik haben ebenso Wichtiges beizusteuern , wie die Entwicklungspsychologie.

In der Gestaltungstherapie kann mit gestalterischen Mitteln etwas mitgeteilt werden, was verbal so noch nicht zum Ausdruck gebracht werden kann. Durch die Wahl des Materials, durch die ganz persönliche Ausführung(Fläche/Farbe/Strichführung) und durch die Wahl der Darstellung stellt der Patient etwas von sich dar, was in diesem Moment wichtig erscheint oder auch abgewehrt werden muss.

In der therapeutischen Arbeit hat das Gestalten einen besonderen Sinn. Es dient therapeutischen Zwecken der Her- bzw. Wiederherstellung adäquater Ichfunktionen, dem Bewußtmachen vor- oder unbewußter Erlebnisbereiche und deren Integration und ganz allgemein der Weckung schöpferischer Kräfte, wie Spontanität, Originalität, Offenheit und Flexibilität.

In der Reflexion werden die Gestaltungen, soweit notwendig, in Sprache übersetzt. Entscheidend dabei ist zunächst, was der Patent während des Gestaltungsprozesses erlebt hat und wie er diesen versteht. Die Äußerungen des Therapeuten sollten ihn, sofern dies nötig ist, dazu verhelfen, sich besser zu verstehen. So entsteht ein verbaler Kontext, der die Erhellung des Prozesses und seiner Thematik dient.

Eberhard M.Binick
"Psychotherapie mit gestalterischen Mitteln. Eine Einführung in die Gestaltungstherapie."
Wissenschaftl. Buchgesellschaft Darmstadt 1992
Anneliese Budjuhn

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