Kliniken &… Institute Allgemeinmedizin und… Abteilung… Forschung Schwerpunkte/Projekte … Qualitätsförderung und… PERI - Person related…

PERI - Person related information – Was beeinflusst unsere Entscheidungen in der Hausarztpraxis? – Eine qualitative Studie

Ziele: Hausärzte streben nach einer personenzentrierten Medizin. Die International Classification of Primary Care (ICPC-2) erfasst jedoch bislang klinisch relevante persönliche Information (PERI), wie beispielsweise kontextuelle oder subjektive Faktoren, nicht ausreichend. Um die Personenzentriertheit von Hausarztmedizin zu erfassen, sollte PERI in Bezug zu anderen klinischen Daten gesetzt werden. Deshalb wollen wir in einem ersten Schritt wissen, was für Klassen (Kategorien) von PERI dokumentiert und kodiert werden sollten.

Methoden: Um diese Forschungsfrage zu beantworten wählten wir ein qualitatives Studiendesign. Erfahrene Hausärzte aus verschiedenen Ländern, vertraut mit den theoretischen Grundsätzen personenzentrierter Medizin, werden gebeten, narrative Fallgeschichten aufzuschreiben, in denen persönliche Faktoren eine Rolle in der Entscheidungsfindung spielten.  In einem induktiven Prozess werden diese Fallgeschichten nach Klassen von PERI, die Einfluss auf den Versorgungsprozess hatten, untersucht. Diese Klassen werden anschließend deduktiv auf alle weiteren Fälle angewendet, bis Sättigung erreicht ist. Diese Kodierung wird von drei Wissenschaftlern unabhängig voneinander durchgeführt werden. In einem Konsensusprozess untereinander werden dann die Kategorien festgelegt.

Ergebnisse: Bislang wurde eine Pilotstudie durchgeführt. Fünf Hausärzte stellten 24 Fälle zur Verfügung. Eine davon wurde von kleinen Gruppen der Wissenschaftler nach Klassen von PERI untersucht. Die Anzahl der gefundenen Klassen variierte erheblich. Die Diskussion der Ergebnisse erbrachte einige erste Kategorien. Die eigentlichen Ergebnisse sollen auf der Wonca World Konferenz Ende Juni 2013 in Prag vorgestellt werden.

Schlussfolgerung: Nachdem die Klassen von PERI definiert sein werden, wird sich die Frage stellen, wie sie in elektronischen Patientenakten kodiert werden können?

 

Kooperationspartner:
Diego Schrans (Belgien), Daniel Pinto (Portugal), Pauline Boeckxstaens (Belgien), Sebastian Juncosa (Spanien), Gustav Kamenski (Österreich),  Ferdinando Petrazzuoli (Italien), Shabir Moosa (Südafrika), Kees van Boven (Die Niederlande) für das Wonca International Classification Committee (WICC)

Kontakt
Kühlein
, Thomas, PD Dr. med.

DE