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B-Streptokokken-Screening mittels Selektivnährmedium


Zweck der Untersuchung

Die Untersuchung dient dem Screening von Schwangeren und Neugeborenen auf ß-hämolysierende Streptokokken der Gruppe B (Streptococcus agalactiae). Die Erreger sind insbesondere bei perinatal erworbenen Infektionen des Neugeborenen ("early-onset"-Typ, in der Regel Sepsis mit Letalität bis zu 50%) und bei Infektionen von jungen Säuglingen ("late-onset"-Typ, in der Regel Meningitis) von Bedeutung.
Bei Schwangeren findet man Kolonisierungsraten von Vagina und Rektum mit Streptokokken der Gruppe B zwischen 3 und 30%. Bei der early-onset-Neugeborenensepsis werden die Erreger von den mütterlichen Geburtswegen aus auf das Kind übertragen. Bei der late-onset-Erkrankung kann die Übertragung sowohl durch die Mutter als auch durch die Umgebung des Säuglings erfolgen, z.B. durch Pflegepersonal.
Bei Vorliegen mütterlicher oder kindlicher Risikofaktoren und kulturellem Nachweis von B-Streptokokken bei der Mutter kann eine Chemoprophylaxe intrapartal indiziert sein. Beim Vorliegen von positiven Infektionsparametern beim Kind und kulturellem Nachweis von B-Streptokokken bei Mutter und/oder Kind wird eine Antibiotikatherapie durchgeführt.

Prinzip der Untersuchungsmethode

Anzucht der Erreger aus Abstrichen des Hals-Nasen-Ohren-Bereiches und aus Magensaft von Neugeborenen/Säuglingen bzw. aus Vaginal-/Anal-/Rektalabstrichen von Schwangeren auf selektivem Spezial-Nährmedium. B-Streptokokken erscheinen auf diesem Medium als hellrosa bis rote, runde, perlenartige Kolonien. Die Identifizierung verdächtiger Kolonien erfolgt mittels Latex-Agglutination zur Bestimmung des Streptokokken-Gruppenantigens.
Die Verwendung des Spezial-Nährmediums ermöglicht einen positiven Befund nach frühestens 24 und spätestens 48 Stunden