Kliniken &… Institute Infektiologie Medizinische… Diagnostik / Forschung… Diagnostik Diagnostische…

Molekularbiologischer Nachweis von methicillinresistenten S. aureus (MRSA) und vancomycinresistenten Enterokokken (VRE) in Blutkulturen


Zweck der Untersuchung

Diese Methode dient dem tagesgleichen Nachweis von methicillinresistenten Staphylococcus aureus und vancomycinresistenten Enterococcus ssp. in Blutkulturen. Die Durchführung der Untersuchung wird bei positiv gemeldeten Blutkulturen mit Nachweis von gram-positiven Kokken im Grampräparat durchgeführt. Es ist zu beachten, dass zum Untersuchungszeitpunkt das Vorliegen einer Mischkultur von unterschiedlichen gram-positiven Kokken nicht vollständig ausgeschlossen werden kann. Eine Mischkultur von z.B. methicillinsensiblen S. aureus und methicillinresistenten KNST könnte zu einem falsch positiven Nachweis von MRSA führen.

Prinzip der Untersuchungsmethode

Mit Hilfe eines PCR-Verfahrens werden definierende subgenische Abschnitte des Bakteriengenoms von S. aureus (femB) und Resistenzgene für Methicillin- (mecA) oder Vancomycinresistenz (vanA, vanB) in zwei Multiplex-Ansätzen amplifiziert und durch jeweils eine spezifische, fluoreszenzmarkierte Sonde detektiert. Als Amplifikationskontrolle wird eine universelle 16S-rDNA PCR durchgeführt. Die Kombination des Nachweises der entsprechenden Gene und des Vorliegens gram-positiver Kokken im Grampräparat erlaubt eine vorläufige, sehr schnelle, Identifizierung von MRSA oder vancomycinresistenten Enterokokken. Verfahrenstechnisch wird die real-time PCR eingesetzt. Durch die 5’-Nuklease-Aktivität der Taq-Polymerase wird im Reaktionsverlauf die Sonde zerstört und damit räumlich vom Quencher-Molekül getrennt. Dadurch wird die Fluoreszenz der Sonde detektierbar, diese ist proportional der entstehenden Menge an Amplifikat. Das Fluoreszenzsignal wird über den gesamten Reaktionsverlauf aufgenommen und als Amplifikationskurve aufgezeichnet.