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WAS IST KCNQ2?

KCNQ2 ist eine seltene genetische Erkrankung, die meist im Neugeborenenalter beginnt. Je nach genetischer Variante haben die Betroffenen selbstlimitierende neonatale Anfälle oder eine neonatal beginnende Entwicklungs- und epileptische Enzephalopathie (DEE).

Wichtigste Fakten zu KCNQ2:

  • Symptome: Die Erkrankung äußert sich meist in den ersten Lebenstagen oder -wochen durch wiederkehrende Krampfanfälle (Epilepsie). Betroffene Kinder können auch Entwicklungsverzögerungen oder anhaltende Schwierigkeiten bei der motorischen und kognitiven Entwicklung zeigen.
  • Ursache: Die Erkrankung wird durch Veränderungen im KCNQ2-Gen verursacht. Diese Veränderungen führen zu einer fehlerhaften Funktion der Kaliumkanäle im Gehirn, was eine Übererregbarkeit der Nervenzellen zur Folge hat.
  • Diagnose: Die Diagnose erfolgt durch genetische Untersuchungen, die die Veränderungen (krankheitsauslösende Varianten) im KCNQ2-Gen nachweisen. Oft wird die Diagnose nach dem Auftreten der Epilepsie im frühen Säuglingsalter gestellt.
  • Behandlung: Es gibt derzeit keine heilende Behandlung für KCNQ2. Die Therapie zielt darauf ab, die Symptome zu lindern, insbesondere die epileptischen Anfälle, die schwer behandelbar sein können. Zusätzlich benötigen betroffene Kinder oft eine umfassende Förderung und Therapie zur Unterstützung ihrer Entwicklung.
  • Prognose: Die Prognose variiert stark und hängt von der Schwere der Erkrankung und der Art der Variante ab. Während einige Kinder einen positiven Verlauf mit anhaltender Anfallsfreiheit und guter Entwicklung erleben, können andere weiterhin schwerwiegende neurologische Beeinträchtigungen aufweisen.

KCNQ2 ist eine seltene und komplexe Erkrankung, die eine intensive medizinische Betreuung und Unterstützung für die betroffenen Familien erfordert. Eine frühzeitige Diagnose, die genaue Kenntnis der Krankheitsausprägungen und gezielte Therapien können dazu beitragen, das Leben der betroffenen Kinder zu verbessern.

WARUM BRAUCHEN WIR EIN DEUTSCHSPRACHIGES KCNQ2-REGISTER?

„Register und Datenbanken sind das Rückgrat moderner Medizin. Sie ermöglichen es uns, aus den Erfahrungen vieler Patienten zu lernen und die Versorgung für alle zu verbessern.“

Es existiert bisher noch kein deutschsprachiges KCNQ2-Register. Nun soll betroffenen deutschsprachigen und englischsprachigen Familien ermöglicht werden, an einem Patientenregister teilzunehmen. Das KCNQ2-Register ermöglicht eine zentrale Sammlung und Verarbeitung von Daten KCNQ2-Betroffener an der Universität Heidelberg in Deutschland. Darüber hinaus soll das KCNQ2-Register auf mehrere Sprachen erweitert werden, um europaweit betroffene Familien zu erreichen. Außerdem soll über die Datenbank die Kontaktherstellung zu Betroffenen für zukünftige deutsche und internationale Studien erleichtert werden.

ANSPRECHPARTNER:

Studienleitung:

Prof. Dr. med. Steffen Syrbe

Weitere Mitarbeiter/-innen des Register-Teams: 

Dr. med. Jan Henje Driedger
cand. med. Prisca Wille
cand. med. Kim Marie Thalwitzer
 

Kontaktadresse:

Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin
Sektion pädiatrische Epileptologie
Epilepsiediagnostik
Betreff: Register
Im Neuenheimer Feld 430
69120 Heidelberg

E-Mail: Epi-Register.Kind(at)med.uni-heidelberg.de 

FAQ

Das KCNQ2-Register schließt KCNQ2-Betroffene ganz unabhängig vom Alter, vom Schweregrad oder von der Nationalität ein. Die Beantwortung der Fragebögen erfolgt durch die Eltern, Angehörigen bzw. durch Betreuer von Personen mit KCNQ2. Aktuell stehen die Fragebögen auf deutscher und englischer Sprache zur Verfügung. Im Verlauf sollen jedoch weitere Sprachen hinzukommen!

Die erste Datenerhebung geschieht über einen Fragebogen direkt im Anschluss an Ihre Registrierung. Anschließend erhalten Sie in jährlichen Abständen automatisch einen Link für den Folge-Fragebogen.

Die von Ihnen in der Einwilligungserklärung (Enrollment) eingegebenen Daten zu Ihrer Person und die über die Fragebögen erhobenen Daten zu Krankheitsverlauf, Therapien und Lebensqualität werden separat gespeichert. So kann allein durch den Studienleiter anhand eines Pseudonymisierungs- Schlüssels eine Verbindung zwischen Person und erhobenen Daten erfolgen.

Die pseudonymisierten (= entpersonalisierten) Daten werden in einer Datenbank auf REDCap (Research Electronic Data Capture) gespeichert. In regelmäßigen Abständen werden die gesammelten Daten durch das Register-Team mit dem Ziel analysiert, den natürlichen Verlauf der Erkrankung zu beschreiben.

Untersuchungsergebnisse (EEG, MRT, molekulargenetische Diagnostik u.a.) der/des Studienteilnehmer/-in können Sie direkt in das Patientenregister hochladen. Die Speicherung erfolgt getrennt von den restlichen Daten. Die Befunde werden anschließend durch eine/-n Mitarbeiter/-in des Register-Teams in die Datenbank übertragen. Danach werden die Dokumente gelöscht.

Alle hochgeladenen Dokumente werden durch eine/-n Mitarbeiter/-in des KCNQ2-Register-Teams geprüft. Die relevanten Befunde werden entpersonalisiert (= pseudonymisiert) aus den hochgeladenen Dokumenten in die Studiendatenbank übertragen. Anschließend wird das Dokument unverzüglich gelöscht. Hierdurch wird gewährleistet, dass sich in der Datenbank ausschließlich entpersonalisierte (= pseudonymisierte) Daten befinden. Sie müssen persönliche Daten auf den hochgeladenen Dokumenten also nicht zwingend unkenntlich machen!

Über Ihren persönlichen Link und einen Rückkehrcode können Sie Ihre Eingaben jederzeit verändern, löschen oder vervollständigen. Eine Anleitung hierfür erhalten Sie, wenn Sie auf „Speichern und später fortfahren“ klicken.

Sollten bei Ihnen Schwierigkeiten, Fragen oder Bemerkungen aufkommen, können Sie sich jederzeit an die Studienleitung bzw. ein/-n Mitarbeiter/-in des KCNQ2-Register-Teams wenden.

E-Mail: Epi-Register.Kind@med.uni-heidelberg.de

Sollte sich bei Ihnen etwas geändert haben (z.B., wenn Sie eine neue E-Mail-Adresse haben), teilen Sie uns dies bitte so zeitnah wie möglich mit. Kontaktieren Sie hierfür bitte die Studienleitung oder eine/- n Mitarbeiter/-in des KCNQ2-Register-Teams (siehe oben).

Die gesammelten Daten werden in pseudonymisierter bzw. anonymisierter Form veröffentlicht. Dies dient primär der Bereitstellung von Informationen über KCNQ2 für die weitere Forschung. Durch die so entstandene öffentliche Aufmerksamkeit soll der allgemeine Wissenszuwachs über KCNQ2 erhöht und das Interesse für weitere Studien mit KCNQ2-Betroffenen gesteigert werden.

Ihre Einwilligung können Sie jederzeit zurückziehen! Dies kann sowohl auf schriftlichem, als auch auf mündlichem Wege erfolgen. Bei einem Widerruf können Sie entscheiden, ob die von Ihnen studienbedingt erhobenen Daten gelöscht werden sollen oder weiterhin für die Zwecke der Studie verwendet werden dürfen. Auch wenn Sie einer weiteren Verwendung zunächst zustimmen, können Sie nachträglich Ihre Meinung noch ändern und die Löschung der Daten verlangen. Durch einen Widerruf Ihrer Einwilligung entstehen für Sie keine Nachteile.

Bitte wenden Sie sich im Falle eines Widerrufs Ihrer Einwilligung an die Studienleitung oder eine/-n Mitarbeiter/-in des KCNQ2-Register-Teams (siehe oben).

Um eine mögliche Verbindung zwischen genetischen Varianten und dem Schweregrad der Erkrankung herstellen zu können, muss die genetische Diagnose erhoben werden. Eine solche Verbindung zwischen der genetischen Diagnose und dem Erscheinungsbild der Erkrankung nennt sich „Genotyp-Phänotyp-Korrelation“. Es soll also erforscht werden, ob eine bestimmt genetische Variante im KCNQ2-Gen mit einem bestimmten Schweregrad oder sogar bestimmten Symptomen einhergeht.

Die KCNQ2-spezifischen Symptome, zusätzliche Begleitsymptome und mögliche Nebenerkrankungen werden erfragt, um ein möglichst genaues Bild der Erkrankung zu schaffen. Dies ermöglicht die Beschreibung des natürlichen Verlaufs von KCNQ2.

 

Zum Erscheinungsbild von KCNQ2 gehören in vielen Fällen typische Verhaltensmuster, welche auch im KCNQ2-Register erfragt werden. Genau wie Symptome und Entwicklung gehören diese Verhaltensweisen zum KCNQ2-Krankheitsbild dazu. Eine Beschreibung hiervon soll dabei helfen, die Erkrankung besser zu verstehen.

Informationen zur antiepileptischen Therapie, zu Hilfsmitteln und zu weiteren Therapieformen werden erhoben, um zu erforschen, welche Therapiemöglichkeiten von KCNQ2 existieren und inwiefern diese die Symptome lindern können. Der Einfluss der Inanspruchnahme verschiedener Therapien auf die Lebensqualität KCNQ2-Betroffener und Ihrer Familien kann hierdurch untersucht werden.

Im Abschnitt „Familiäre Situation“ werden Informationen bezüglich der Familie der Betroffenen und Ihren Lebensumständen erfragt. Es ist wichtig, die Betroffenen in ihrem Umfeld ganzheitlich zu sehen. So können Beschwerden bzw. Belastungen der Erkrankung und die zur Verfügung stehenden Ressourcen besser eingeordnet werden.

Die Erhebung der Lebensqualität ist einer der wichtigsten Gegenstände des KCNQ2 - Registers. Schließlich ist eine Verbesserung der Lebensqualität Betroffener und ihrer Familien eines der übergeordneten Ziele der Forschung an KCNQ2.

Sie können jederzeit die Beantwortung des Fragebogens unterbrechen und zu einem späteren Zeitpunkt fortfahren. Hierfür finden Sie ganz unten auf der Seite einen Button: „Speichern & später fortfahren“. Vergessen Sie nicht, sich den Rückkehr-Code zu notieren. Ihren persönlichen Fragebogen- Link können Sie sich per Mail zusenden lassen.

Sollten Sie Ihren persönlichen Rückkehr-Code verloren haben, kontaktieren Sie bitte eine/-n Mitarbeiter/-in des KCNQ2-Register-Teams (siehe oben) und folgen Sie dann dessen/deren Anweisungen, um wieder Zugriff auf Ihren Fragebogen erhalten zu können.

Alternativ können Sie auch mit der Beantwortung des Fragebogens von vorne beginnen. Hierbei werden jedoch alle bis hierher eingegebenen Daten gelöscht.

Bei Fragen, die als besonders wichtig erachten werden, ist eine Beantwortung erforderlich. Dies betrifft vor allem die Fragen, die international etablierte Scores beinhalten. Selbst wenn nicht alle Fragen Pflichtfragen sind, möchten wir Sie bitten, den Fragebogen möglichst vollständig zu beantworten.

Da die genutzten Scores (CDS, CCSA) bereits international etabliert sind, sind die Antwortmöglichkeiten vordefiniert. Das Hinzufügen der Antwortmöglichkeit „Weiß nicht/ keine Angabe“ ist aus diesem Grund nicht möglich. Dies soll die genaue Berechnung der Scores ermöglichen. Sollten Sie sich bei der Beantwortung der Fragen unsicher sein, kreuzen Sie bitte "Nie" bzw. "Nein" an.