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Entwicklung eines Fragebogens zur frühkindlichen Regulationsfähigkeit

Studienleitung:

Prof. Dr. phil. Dipl.-Psych. Corinna Reck, Klinische Psychologie des Kindes- und Jugendalters und Beratungspsychologie, LMU München
Doktorandin: Dipl.-Psych. Sarah Groß

In Kooperation mit:

Prof. em. Dr. med. Manfred Cierpka, Institut für Familientherapie und Psychosomatische Kooperationsforschung
Dr. med. Consolata Thiel-Bonney

Ansprechpartnerin:
Sarah Groß


Der Fragebogen mit Auswertungsanleitung sowie die dazu erschienenen Publikationen können über folgende Mailadresse angefragt werden:
Sarah_Gross@gmx.de

 

Inhalt und Ziele:
Entwicklung und Evaluation eines Fragebogen zur Erfassung der frühkindlichen Regulationsfähigkeit in den Verhaltensbereichen Schreien, Füttern und Schlafen

 

Hintergrund:
Der im Rahmen der Studie entwickelte Fragebogen zum Schreien, Füttern und Schlafen (SFS) dient dazu, sich mit Hilfe von Elterneinschätzungen einen Überblick über alle Bereiche der kindlichen Verhaltensregulation und damit verbundener Schwierigkeiten zu verschaffen. Es werden Fragen zu der Trias aus 1. Problemen der frühkindlichen Verhaltensregulation (z.B. Schreidauer, Einschlafdauer, Ablenkbarkeit), 2. dysfunktionalen Kommunikationsmustern in den für das Verhaltensproblem relevanten Kontexten (Beruhigungsstrategien, Zubettbringritualen, Vorgehen beim Füttern) und 3. einem Überlastungssyndrom seitens der primären Bezugspersonen (Interpretationen und Erklärungsansätze für das Problem der Eltern, eigene Belastung) gestellt. Außerdem wird die Validierung an einem Quasikritierium durchgeführt mit Hilfe des Vergleichs mit einem Schlaf-/Schrei-/Füttertagebuch, das über einen Zeitraum von 4 Tagen von den Eltern ausgefüllt wird. Eine Schwierigkeit der Tagebücher ist der Ausfüllaufwand über mehrere Tage hinweg, der dazu führt, dass diese häufig nicht oder ungenau ausgefüllt werden, was zur Entwicklung des Fragebogens motivierte.

 

Studienablauf:
Der auf theoretischer und faktorenanalytischer Ebene konstruierte Fragebogen zum Schreien, Füttern und Schlafen (SFS) eines Säuglings wird hinsichtlich der internen Konsistenzen der Skalen, der Skaleninterkorrelationen und der Zusammenhänge zu einem Verhaltenstagebuch untersucht. Die Unterschiede zwischen einer klinischen und einer nichtklinischen Stichprobe werden geprüft. Die Stichprobe von insgesamt 704 unter einjährigen Säuglingen setzt sich aus verschiedenen Substichproben zusammen. Zur Untersuchung der Mittelwertsunterschiede auf den Fragebogenskalen dienen 134 Kinder, die von ihren Eltern in der Spezialambulanz für Eltern mit Säuglingen und Kleinkindern vorgestellt wurden, und eine entsprechende Vergleichsgruppe. Die Hauptkomponentenanalyse ergibt drei gut interpretierbare, untereinander korrelierte Skalen, die alle über eine hohe interne Konsistenz verfügen. Die Zusammenhänge zu den Tagebuchaufzeichnungen und die Mittelwertsunterschiede zwischen der klinischen und der nichtklinischen Stichprobe werden in erwarteter Richtung gefunden. Die Ergebnisse zeigen eine Konsistenz zwischen dem SFS einschließlich des „Wesselkriteriums“ und dem Verhaltenstagebuch und der klinischen Diagnostik. Der SFS ist hinsichtlich dieser Kriterien valide und kann daher für das erste Lebensjahr in der Forschung und Praxis zur Erfassung des Ausmaßes an Schwierigkeiten hinsichtlich des Schreiens, Fütterns und Schlafens eingesetzt werden.

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