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Mutter-Kind-Studie zu postpartalen Angsterkrankungen

"Angststörung im Postpartalzeitraum: Kognitive Entwicklung, Interaktionsverhalten und kindliche Neurophysiologie"

Gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)

 

Studienleitung:
Dr. phil. Dipl.-Psych. Corinna Reck, Leitende Psychologin, Klinik für Allgemeine Psychiatrie, Universitätsklinikum Heidelberg

 

In Kooperation mit:

  • Prof. Dr. phil. Sabina Pauen, Psychologisches Institut der Universität Heidelberg Prof. Dr. med. Eva Möhler, Universitätsklinikum Heidelberg, Kinder-und-Jugendpsychiatrie
  • PD Dr. phil. Matthias Backenstraß, Klinikum Stuttgart, Bürgerhospital
  • Prof. Dr. med. Dr. phil. Thomas Fuchs, Universitätsklinikum Heidelberg
  • Edward Tronick, PhD., Child Development Unit, Harvard Medical School, Boston, USA
  • George Downing, PhD., Salpêtrière Krankenhaus, Paris

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter:

  • Alexandra Tietz
  • Britta Zipser
  • Dipl.-Psych. Ulrich Stefenelli
  • Prof. Dr. med. Christoph Mundt
  • Dr. med. Christina Gluth
  • Sarah Groß

 

Die seit September 2006 laufende Studie sucht derzeit noch  Mütter mit Angsterkrankungen sowie gesunde Kontrollmütter deren Kinder zwischen drei und sechs Monate sein sollten.

Leider können keine neuen Probandinnen mehr in diese Studie aufgenommen werden,da die Auswertung der Daten begonnen hat.
Wir danken auch auf diesem Wege allen Müttern, die durch ihre Teilnahme diese Studie erst ermöglicht haben!

 

Ansprechpartnerin:
Alexandra Tietz
Telefon: 06221/ 56 4420

 

Inhalt und Ziele:
Ziel des Forschungsprojektes ist die Analyse spezifischer Verhaltensmuster im Krankheitsverlauf angsterkrankter Mütter und ihrer Säuglinge. Interaktionelle und psychophysiologische Reaktionsmuster auf mütterlicher und kindlicher Seite werden während der ersten 18 Lebensmonate der Säuglinge in Verbindung mit dem Krankheitsverlauf der Mutter untersucht. Die zentrale Fragestellung gilt dem Zusammenhang zwischen der Angsterkrankung, der Qualität der Mutter-Kind-Interaktion und der frühkindlichen psychophysiologischen Reaktionsmuster im Krankheitsverlauf. Ebenso beinhaltet die Untersuchung die Auswirkungen der Angsterkrankung auf die kindliche Entwicklung.

 

Hintergrund:
Der Einfluss von Angsterkrankungen (DSM IV) auf die Mutter-Kind-Interaktion, kindliche Stressreaktionen und Entwicklungsmuster ist bisher in  wenigen Studien untersucht. Therapeutische Interventionen, die die Mutter-Kind-Interaktion betreffen sind wünschenswert, jedoch derzeit meist nicht finanzierbar. Die Wartelisten für stationäre, teilstationäre und ambulante Behandlungsplätze, die sowohl die Mutter als auch das Kind mit einbeziehen, sind lang. Psychische Begleitung vulnerabler Mütter während Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett wäre wünschenswert,  jedoch bisher selten praktiziert. Die Studie soll einerseits weitere Einblicke in die Ursachenforschung peripartaler Angsterkrankungen als auch andererseits  die Auswirkungen auf Mutter und Kind sowie die daraus resultierenden  therapeutischen Möglichkeiten geben.

 

Studienablauf:
Die rekrutierten Mütter wurden nach einem Erstkontakt via verschiedener Rekrutierungsmaßnahmen mithilfe eines Telefoninterviews, das erste Einblicke in die mütterliche und kindliche Situation gab, untersucht.
Nach Gruppenzuteilung wurden die Mutter- Kind- Interaktionen  in strukturierten Face- to- Face- Interaktionen videographisch untersucht und zu drei Messzeitpunkten (3., 6. und 18. Lebensmonat des Kindes) mikroanalytisch ausgewertet. Zusätzlich wurde  zu zwei weiteren Messzeitpunkten der Entwicklungsstand des Kindes erhoben (7. und 12. Lebensmonat).
Alle untersuchten Parameter wurden bei angsterkrankten Müttern und deren Kindern als auch bei einer nach Alter und Geschlecht des Kindes sowie Ausbildungsstand der Mutter gematchten gesunden Kontrollgruppe erhoben und verglichen. Teile der Untersuchungen konnten als Einzelergebnisse rückgemeldet werden, Beratungen im Bedarfsfall fanden auf Wunsch der Mütter  auch im Rahmen der Studie statt.

 

"Angststörungen im Postpartalzeitraum als Prädiktor für kindliches Temperament, Verhaltensauffälligkeiten und kognitive Entwicklung im Vorschulalter"

Eine Nachfolgeuntersuchung der Studie "Angststörungen im Postpartalzeitraum: Kognitive Entwicklung, Interaktionsverhalten und kindliche Neurophysiologie"

Gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) Laufzeit 2012-2015

 

Studienleitung:
PD Dr. Corinna Reck

 

In Kooperation mit:

  • Prof. Dr. phil. Sabina Pauen, Psychologisches Institut der Universität Heidelberg
  • Prof. Dr. med. Eva Möhler, Universitätsklinikum Heidelberg, Kinder-und-Jugendpsychiatrie
  • Prof. Dr. med. Dr. phil. Thomas Fuchs, Universitätsklinikum Heidelberg

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter:

  • Alexandra Tietz
  • Star Dubber 

Ansprechpartnerin:
Alexandra Tietz
Telefon: 06221/ 56 4420

 

Inhalt und Ziele:
Bislang wurde der Einfluss von mütterlicher postpartaler Psychopathologie und kindlichen Lernerfahrungen in der Mutter-Kind-Interaktion auf spätere kindliche Verhaltensauffälligkeiten und Temperamentsmerkmale kaum untersucht. Im Rahmen dieser prospektiven Studie soll die prädiktive Bedeutung von mütterlichen Angststörungen im Postpartalzeitraum für das kindliche Verhalten im Vorschulalter untersucht werden. Dabei ist es erstmals möglich, zentrale Moderatorvariablen wie die Mutter-Kind-Interaktion zu berücksichtigen. Die bereits im Postpartalzeitraum voruntersuchte Stichprobe setzt sich zum einen aus Kindern von Müttern mit Angststörungen und zum anderen aus Kindern einer gesunden Kontrollgruppe zusammen. In der Nachfolgeuntersuchung wird im Kindesalter von fünf Jahren das kindliches Temperament ("Behaviorale Inhibition"), Verhaltensaufälligkeiten und der kognitive Entwicklungsstand erfasst. Darüber hinaus soll der Einfluss der postpartalen Angstsymptomatik auf die kindliche Stressreaktivität anhand des Cortisolspiegels im Speichel vor und nach der experimentellen Erhebung der behavioralen Inhibition bestimmt werden. Sollte sich die Qualität der Mutter-Kind-Interaktion als Moderator für den Einfluss der mütterlichen Psychopathologie auf die kindliche affektive und kognitive Entwicklung erweisen, ergäbe sich hieraus ein hervorragender Ansatz für die Frühprävention von Entwicklungsauffälligkeiten.

 

Das Still-Face-Paradigma

Zur Analyse der kindlichen Regulationsfähigkeit in der Mutter-Kind Interaktion wird das sogenannte Still-Face-Paradigma als standardisiertes Videoanalyseverfahren angewendet. Der Ablauf unseres ”Still-Face-Experiments” (basierend auf Tronick et al., 1987) gliedert sich dabei in vier jeweils 2-minütige Phasen: Die erste Phase beeinhaltet eine freie Spielsituation in einem typischen Face-to-Face-Setting (Kind sitzt der Mutter in einem Kindersitz gegenüber). In der zweiten Phase, der eigentlichen Still-Face-Situation, kommt es zu einer Unterbrechung der Mutter-Kind Interaktion, bei der die Mutter aufgefordert wird, keinerlei gestische oder mimische Bewegungen zu vollziehen. Die dritte Phase ist die sog. Wiedervereinigungsphase (Reunion), hier wendet sich die Mutter in der ihr gewohnten Weise dem Kind wieder zu. Bei der letzten Phase handelt es sich um eine Face-to-Face-Situation mit einer als sensitiv eingestuften Mitarbeiterin, die dem Kind fremd ist.

 

Phase 1: Spielsituation
Phase 2: Still-Face-Situation
Phase 3: Reunion
Phase 4: Face-to-Face Situation mit einer Fremden
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