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Affektregulation bei der Borderline-Persönlichkeitsstörung


Störungen der Affektregulation charakterisieren zahlreiche schwere psychische Störungen. Bei der Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) bildet die Unfähigkeit, eigene Gefühle adaptiv zu steuern, das Kernmerkmal der Störung. Nach dem Modell von Gross stellen der Abzug attentionaler Ressourcen (attentional shift) sowie die Veränderung kognitiver Bewertungen (reappraisal) zwei typische Emotionsregulationsstrategien dar. Auf diese Strategien fokussieren neuropsychologisch basierte therapeutische Interventionen, die sich zur Behandlung von Störungen der Emotionsregulation als wirksam erwiesen haben, z.B. die Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT).

In Zusammenarbeit mit kooperierenden Forschungsgruppen werden derzeit folgende Studien durchgeführt:

Neuronale Korrelate der Emotionsregulation bei Patientinnen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung

In dieser kürzlich abgeschlossenen Studie wurden neuronale Korrelate dieser beiden therapeutisch wichtigen Mechanismen der Emotionsregulation (kognitive Neubewertung sowie Aufmerksamkeitsverschiebung durch somatosensorische Reize) bei Patientinnen mit BPS und gesunden Kontrollprobandinnen untersucht, nachdem zunächst neuronale Korrelate während des passiven Betrachtens dieser Bilder erhoben wurden. Dabei konnten eine Hyperaktivität der Amygdala sowie eine Dysregulation präfrontaler Areale als neuronales Korrelat der gestörten Emotionsregulation bei BPS nachgewiesen werden. Zusätzlich zeigte sich eine mangelnde Deaktivierung der Insula in der Regulationsbedingung. Bereits in der Initialphase konnte wie erwartet eine amygdalare und insuläre Hyperaktivität gesichert werden.

Projektleiter: Sabine Herpertz (Universität Heidelberg, Allgemeine Psychiatrie)
Studienleiter: Lars Schulze (jetzt: Cluster of Excellence “Languages of Emotion“, Freie Universität Berlin)
Mitarbeiter: Alexander Krüger, Christoph Berger, Monika Fleischer (Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Universität Rostock, Kristin Prehn (Cluster of Excellence “Languages of Emotion“, Freie Universität Berlin) Kooperationspartner: Christian Schmahl, Inga Niedfeld (Klinik für Psychosomatik, ZI Mannheim), Karlheinz Hauenstein (Institut für Diagnostische Radiologie, Universität Rostock)
Laufzeit: 2006-2009
Förderer: DFG
Publikationen : Schulze L, Domes G, Krueger A, Berger C, Fleischer M, Prehn K, Schmahl C, Grossmann A, Hauenstein K, Herpertz SC. Neuronal correlates of explicit emotion regulation in borderline personality disorder.

Veränderungen in Neuronalen Korrelaten der Emotionsregulation bei Patientinnen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung

Im Rahmen des Verlängerungsantrages soll durch ein Messwiederholungsdesign der Einfluss psychotherapeutischer Interventionen zur Verbesserung der Emotionsregulation (als Teil einer DBT-Behandlung) auf die genannten beiden Mechanismen der Emotionsregulation untersucht werden.

Laufzeit: 2011-2013
Förderer: DFG

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