RESPOND - Improving regional health system responses to the challenges of migration through tailored interventions for asylum-seekers and refugees
Steigende internationale Flüchtlingsströme stellen das deutsche Gesundheitssystem vor die Herausforderung, eine angemessene Versorgung für diese Bevölkerungsgruppe sicherzustellen. Die Systemantwort im Bereich der Versorgung von Asylsuchenden ist durch internationale, nationale sowie föderale Regelwerke bestimmt und häufig durch Unter-, Über- und Fehlversorgung gekennzeichnet. Ziel des Vorhabens ist die Entwicklung und Evaluation von Maßnahmen, welche individuelle und organisationsbezogene Barrieren einer effektiven Versorgung im Licht rechtlicher Rahmenbedingungen überwinden. Dadurch soll einerseits die Systemantwort verbessert, d.h. effektiver, effizienter und bedarfsgerechter, werden. Andererseits sollen sie zur Verbesserung gesundheitsbezogener Zielvariablen bei Asylsuchenden führen.
Um die Ziele zu erreichen erfolgt in einer ersten Phase eine Analyse des Versorgungsbedarfs, sowie von Prozessen und Strukturen der Versorgung entlang des Kontinuums der Erstaufnahme-einrichtungen bis hin zur Unterbringung in den Städten. Darauf basierend erfolgt in einer zweiten Phase die Entwicklung, Pilotierung und Evaluation zielgerichteter, kontextspezifischer Interventionen. Dem Vorhaben wird ein Mixed-Methods-Design mit insgesamt neun Arbeitspaketen zu Grunde gelegt. Diese adressieren die Versorgung in drei prioritären Settings: i) Erstaufnahmeeinrichtungen, ii) Praxen der Regelversorgung und Einrichtungen im Rahmen der Unterbringung in Städten, sowie iii) essentiellen Hilfsstrukturen und -diensten wie z.B. Beratungsstellen oder psychosozialen Zentren. Zur Bestandsaufnahme von hemmenden und fördernden Faktoren der Versorgung werden qualitative Methoden sowie quantitative Methoden mit Primärdaten bzw. mit Routinedaten verwendet. Darauf basierend erfolgt die theorie- und evidenzgeleitete Entwicklung kontextspezifischer Interventionen, die in ausgewählten Regionen pilotiert und im Kontrollgruppendesign evaluiert werden.
Kooperationspartner:
18 Kooperationspartner (Sozialministerium Baden-Württemberg; Regierungspräsidium Karlsruhe; Gesundheitsamt Karlsruhe; AOK Baden-Württemberg; Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg; Hausärzteverband Baden-Württemberg; Bundesverband der psychosozialen Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer e.V., Universitäten Bielefeld, Tübingen, und Amsterdam; Zentral Institut für Seelische Gesundheit; u. weitere)
Projektförderung:
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Förderprogramms „Strukturaufbau in der Versorgungsforschung“ (2016-2021)