Für viele Arzneimittel fehlen kindgerechte, d. h. gewichts- bzw. altersadaptierte Darreichungsformen, wovon insbesondere die Früh- und Neugeborenenmedizin sowie der Bereich der seltenen Erkrankungen betroffen ist. Eine mögliche Lösung hierfür bietet das Verfahren des zweidimensionalen Medikamentendrucks (2D-Medikamentendruck). Hierbei wird eine GMP-konforme („Good Manufacturing Practice“), wirkstoffhaltige »Tintenformulierung« auf einen essbaren (orodispersiblen) Polymerfilm gedruckt. Diese Filme ermöglichen Feindosierung eines Wirkstoffes, flexible Wirkstoffkombinationen, eine patientenindividuelle Kennzeichnung des jeweiligen Films und eine besonders einfache Verabreichung.

Unsere Vision für breite Verfügbarkeit kindergerechter Arzneimittel und Darreichungsformen wird von der Dietmar Hopp Stiftung mit einer Gesamtsumme von 1.360.000 Euro unterstützt: Im Rahmen eines Proof-of-Concept-Projektes werden zunächst zwei ausgewählte Wirkstoffe mittels 2D-Medikamentendrucks in 2D-Darreichungsform hergestellt. Die Erstanwendung dieser individualisierten Medizin an Kindern bzw. Jugendlichen erfordert hohe regulatorische Auflagen und entsprechende inter- bzw. multidisziplinäre Zusammenarbeit zwischen der Klinischen Pharmakologie, der Klinik-Apotheke und dem ZKJM. Die ersten klinischen Studien mit der Anwendung dieser vielversprechenden Technologie sind bereits in Planung.