PRICARE - Sentinel Surveillance der Gesundheit und primärmedizinischen Versorgung von Asylsuchenden in Erstaufnahmeeinrichtungen und Gemeinschaftsunterkünften in Deutschland
Über die gesundheitliche Situation von Asylsuchenden und ihre medizinische Versorgung ist bisher wenig bekannt. Dies ist auf eine unzulängliche Datensituation zur medizinischen Versorgung in Erstaufnahmeeinrichtungen und in Gemeinschaftsunterkünften der Gemeinden zurückzuführen. Verlässliche Daten sind jedoch notwendig, um ein sicheres Bild des Gesundheitszustands von Asylsuchenden zu zeichnen oder medizinische Versorgungsangebote zu planen. Im Rahmen der Dateninitiative „Gesundheit und medizinische Versorgung von Asylsuchenden und Geflüchteten“ hat sich ein Netzwerk aus Wissenschaft, Praxis, Öffentlichem Gesundheitsdienst und Fachabteilungen des Robert Koch-Instituts gebildet, um diesem Problem nachhaltig zu begegnen.
Das Ziel des Vorhabens ist die Verbesserung der Datenlage zur Gesundheit und primärmedizinischen Versorgung von Asylsuchenden in Erstaufnahmeeinrichtungen und Gemeinschaftsunterkünften in Deutschland. Das Vorhaben fokussiert dabei vier Schwerpunkte:
(i) Erarbeiten eines einheitlichen Mindestindikatorensatzes zur Gesundheit und zur medizinischen Versorgung von Asylsuchenden in Erstaufnahmeeinrichtungen/ Gemeinschaftsunterkünften in Deutschland
(ii) Etablierung von „Sentinel Surveillance Sites“ in ausgewählten Erstaufnahmeeinrichtungen/ Gemeinschaftsunterkünften verschiedener Bundesländer
(iii) Entwicklung und Implementierung einer geeigneten Infrastruktur zur einrichtungsübergreifenden sowie überregionalen Erhebung und Zusammenführung des Mindestindikatorensatzes aus den „Sentinel Surveillance Sites“
(iv) Zeitnahe und regelmäßige Disseminierung von relevanten Ergebnissen der Surveillance über eine Reporting-Plattform
Durch das Vorhaben können Häufungen wichtiger Entitäten z.B. Infektionen, Unfälle, entgleiste chronische Erkrankungen oder akut-psychiatrische Erkrankungen rasch quantifiziert und an Entscheidungsträger auf lokaler oder überregionaler Ebene berichtet sowie an behandelnde Einrichtungen zurückgespiegelt werden. Durch die verbesserte Datensituation stehen Entscheidungsträgern Daten zum gesundheitlichen Bedarf der Population der Asylsuchenden sowie zu ihrer Versorgungssituation zur Verfügung, um gesundheitspolitische Maßnahmen zu planen und Entscheidungen auf einer transparenten Datenbasis zu treffen.
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Kooperationspartner:
Regierungspräsidium Karlsruhe, Regierungspräsidium Freiburg Regierung von Unterfranken Universitätsklinikum Freiburg, Klinikum Würzburg Mitte - Standort Missioklinik, Gesundheitsamt Hansestadt Bremen, Gesundheitsamt Hamburg-Altona, Gesundheitsamt Stadt Köln, Universität Bielefeld, Robert Koch-Institut, Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung e.V.
Projektförderung:
Bundesministerium für Gesundheit (2016-2019)