Kardiotechnik
Entwicklung der Kardiotechnik in Deutschland
Die erste erfolgreiche extrakorporale Zirkulation (EKZ/ECC) mithilfe einer Herz–Lungen–Maschine (HLM) bei einer offenen Herzoperation an einem Menschen wurde im Jahr 1953 durch John H. Gibbon in den USA durchgeführt. In den Jahren 1958 bis 1962 begann sich diese Methode auch in Deutschland zu etablieren, wobei 1958 durch Rudolf Zenker in Marburg die erste erfolgreiche offene Herzoperation in Westdeutschland durchgeführt wurde. Auch die Universitätskliniken der FU-Berlin, Düsseldorf, München, Hamburg, Gießen, Göttingen und Heidelberg leisteten auf diesem Gebiet Pionierarbeit. Die HLM wurde zunächst ausschließlich von technisch interessierten oder in den USA bereits weitergebildeten chirurgischen Assistenzärzten hinsichtlich der Vorbereitung, Steuerung während der Operation sowie Nachbereitung betreut und eingesetzt. Die chirurgischen Mitarbeiter waren in der Regel nur kurzzeitig für diese Tätigkeit abgestellt.
Heute gibt es in Deutschland etwa 80 herzchirurgische Zentren, in denen jährlich ca. 96.000 Operationen am offenen Herzen durchgeführt werden. In der Vergangenheit stellten Krankenpflegekräfte, Anästhesiepflegekräfte, medizinisch-technische Assistenten, Medizintechniker etc. die Mitarbeiter in der Kardiotechnik. Heute übernehmen diese Aufgaben immer mehr Absolventen der Akademie für Kardiotechnik, der Fachhochschulen und Hochschulen, die inzwischen hochspezialiserten Aufgabengebiete und Verantwortungsbereiche der Kardiotechnik in der Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie. Eine Berufsanerkennung und bundesweit einheitliche Ausbildungsrichtlinien durch den Gesetzgeber gibt es bislang nicht.
AUFGABENGEBIETE DER KARDIOTECHNIKER IN UNSERER KLINIK:
- Extrakorporale Zirkulation
- Kreislaufunterstützungsverfahren
- Monitoring von Vitalparametern
- Blutaufbereitungsverfahren
- Blutgas-, Blutchemie-Monitoring und -Analyse
- Rhythmustherapie
- Organtransplantation
- Forschung
- Verwaltung, Dokumentation und Statistik
- Foto- und Videodokumentation