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Peri- und intra-operative Diagnostik

Der Bereich perioperative Diagnostik umfasst die Erhebung, Auswertung und Archivierung von diagnostischen Befunden, welche für die Behandlung der Herzpatienten notwendig sind. Die perioperative Diagnostik ist ein unverzichtbarer Teil der herzchirurgischen Tätigkeit, welche aus einem prä-, intra- und post-operativen Teil besteht. Ein besonderer Stellenwert hat die Farbdopplerechokardiographie, die eine schnell verfügbare diagnostische Technik darstellt, welche direkt am Patientenbett durchgeführt werden kann. Seit 1989 wurde in unserer Abteilung die transösophageale Echokardiographie als Instrument intraoperativer Beurteilung des Ergebnisses der Herzoperation eingeführt. Die perioperative Diagnostik befasst sich auch mit bildgebenden Verfahren wie Computertomographie (CT), Magnetresonanztomographie (MRT) und der 3D-Rekonstruktion von Ultraschalldaten.

Aufgaben:
Die perioperative Diagnostik ist ein wertvolles Instrument für die Patientenversorgung, ärztliche Ausbildung und Forschung in der Herzchirurgie.


Patientenversorgung:

Präoperativ bekommt der herzchirurgische Patient bei der Aufnahme eine komplette dopplerechokardiographische Untersuchung. Die Auswurffraktion, als Index der Herzfunktion und die wichtigsten Doppler-Parameter werden bei allen Patienten gemessen und digital gespeichert. Diese Parameter gelten als Ausgangsbefunde für die post-operativen Untersuchungen während des Aufenthaltes der Patienten in der herzchirurgischen Abteilung und für die Nachuntersuchungen. Zusätzliche Untersuchungen (MRT, CT, 3D-Echo) werden anhand den spezifischen, für operative Maßnahmen relevanten Fragestellungen veranlasst.

Intraoperativ wird durch transösophageale und epikardiale Echokardiographie das Ergebnis der Herzoperation vor Thoraxverschluss beurteilt und gegebenenfalls verbessert. Die intraoperative transösophageale Echokardiographie ermöglicht die Darstellung der Herzanatomie sowie myokardialer Funktion. Die Farbdoppler-Echokardiographie erlaubt die Auswertung der intracavitären Blutflussdynamik und die nicht-invasive Auswertung der Herzklappenfunktion. Von größter Bedeutung ist die intraoperative Echokardiographie bei der Klappenrekonstruktion. Insbesondere bei congenitalen Vitien ermöglicht die Ultraschalldiagnostik die präzise Darstellung der komplexen Anatomie und bietet intraoperativ die notwendige Information zur optimalen Korrektur. Restinsuffizienzen der Herzklappen und Shunts nach Korrektur können rechtzeitig diagnostiziert werden. Somit werden die Komplikationsrate und die Zahl der Re-Operationen vermindert.

Postoperativ stellt die Farbdopplerechokardiographie eine schnell verfügbare diagnostische Technik dar, die direkt am Patientenbett auf der Intensivstation sowie auf der Pflegestation durchgeführt werden kann. Die postoperativ erhobenen Befunde können mit den digital gespeicherten präoperativen Befunden verglichen werden. Nachuntersuchungungen zur Beurteilung der Langzeitergebnisse und von neuen chirurgischen Maßnahmen fallen auch in den Zuständigkeitsbereich der perioperativen Diagnostik.

Ausbildung:

Ziel des Ausbildungsprogrammes ist die Vermittlung und der Erwerb von Kenntnissen über die Beurteilung von Befunden in Bezug auf das Krankheitsbild. Jeder Herzchirurg wird damit in der Lage sein eine selbständige echokardiographische Untersuchung durchzuführen und eine eingehende Bewertung der perioperativen und intraoperativen Befunde vorzunehmen.

Forschung:

Der Bereich perioperative Diagnostik schließt klinische und experimentelle Forschungstätigkeiten ein. Besonders erfolgreich war die Studie über die Quantifizierung intrakardialer Regurgitationflüsse und die Entwicklung der dreidimensionalen Farbdoppler, eine neue Technik die erstmals in unserer Abteilung entwickelt und klinisch appliziert wurde. Experimentelle Validierungsstudien von neuen Parametern für die Quantifizierung der Klappenvitien stellen einen wichtigen Forschungsschwerpunkt dar.

Schwerpunkte und Projekte:

  1. Klinische und experimentelle Studien über die 3D- Farbdopplerechokardiographie und die weitere Applikationen bei Patienten mit Klappenvitien.
  2. klinische und experimentelle Studien über den diagnostischen Einsatz der Magnetresonaztomographie und Computertomographie bezüglich der perioperativen Anwendungen.
  3. Update des multimedialen Systems für die Ausbildung in der perioperativen Ultraschalldiagnostik in Verbindung mit den chirurgischen Videobefunden.
  4. Einrichtung eines digitalen Echolabors und einer schnellen Netzwerkverbindung zwischen den Operationsälen, der Intesivstation, den Pflegestationen und auswertigen Archivierungs- und Auswertungseinheiten.
  5. Gestaltung eines Ausbildungszentrums für die intraoperative Echokardiographie mit Unterstützung der "European Association for Cardio-thoracic Surgery".
  6. Follow-up Studien über die Langzeitergebnisse von verschiedenen chirurgischen Maßnahmen.

Techniken:

Publikationen: