Special Neubau Chirurgie

Eröffnung der neuen Chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg

Unseren Patienten verpflichtet

damals, heute und in Zukunft

Ein jegliches hat seine Zeit. Wir leben aktuell in einem Informationszeitalter, in dem die Digitalisierung und die Globalisierung unseren privaten Alltag und unsere Berufswelt rasant verändern. Es ist faszinierend, sich vorzustellen, wie die Chirurgie in Zukunft aussehen könnte. Sicherlich, es gibt viele Annahmen dazu, wir versprechen uns weitere große Fortschritte in der Behandlung von akuten und chronischen Erkrankungen und eine zunehmend höhere Lebenserwartung bei maximaler Lebensqualität. Doch ob sich diese Erwartungen erfüllen und wie sich unsere Zukunft tatsächlich gestalten wird, können wir heute nur schwer vorhersagen.

Das Fach Chirurgie hat sich in den vergangenen Jahrzehnten beeindruckend entwickelt. Neue Techniken und Kommunikationsformen, insbesondere auch in der interprofessionellen Zusammenarbeit mit der Pflege und weiteren Fachbereichen, erlauben eine immer bessere Patientenversorgung. Der Wechsel in unsere neue Chirurgische Universitätsklinik Heidelberg versinnbildlicht diesen rasanten Sprung neuer Möglichkeiten und Fertigkeiten.

Die gemeinschaftliche Leistung, die für dieses Neubau-Projekt erbracht wurde, ist tief beeindruckend. Jahrelange Planungen, großes Fachwissen, mutige Entscheidungen und viele Gespräche waren erforderlich, um aus einer Planungsskizze Realität werden zu lassen. Dieser Weg war nicht immer einfach, aber alle Beteiligten haben sich mit größtem Engagement hinter unser Projekt gestellt und alle Hürden gemeistert. Ihnen gebührt höchster Respekt und Dank für das Geleistete.

Dieser Einsatz ermöglicht es, dass wir uns auch zukünftig mit Hingabe, nach bestem Wissen und Gewissen und oft unter hohen Belastungen noch besser unseren Patienten widmen können. Dabei möchten wir ihnen heute und zukünftig die bestmögliche Diagnostik und Therapie zukommen lassen und sie während ihrer Therapie bis zu ihrer Genesung optimal begleiten. Wir wünschen uns, dass die grundlegenden Prinzipien, nach denen wir heute mit enormem Aufwand unsere Patienten behandeln und die auf dem Selbstverständnis so zahlreicher Generationen an Gesundheitsversorgung fußen, auch in der Zukunft weiter gelten werden!

Unsere Ärzte haben seit vielen Generationen einen Eid geleistet. Dieser wird durch die tägliche hingebungsvolle Arbeit von allen Mitarbeitern des Universitätsklinikums Heidelberg – ob patientennah oder patientenfern – jeden Tag aufs Neue erbracht. An der Chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg leben wir den hippokratischen Eid in unserer täglichen Arbeit als ethische Richtlinie und als Verhaltenskodex. Dabei wünschen wir uns, dass er auch für die künftigen Generationen aller Berufsgruppen als Anker und Bestimmung dienen wird.

Wir stehen heute, im Jahr 2020, voller Stolz und Freude vor unserem neuen Gebäude und wünschen uns und den zukünftigen Generationen unseres Faches, dass sie ihrer Berufung mit derselben Haltung und Passion folgen werden.

Prof. Dr. Dr. h.c. Markus W. Büchler

Nutzfläche:
20.700 m2

Bruttorauminhalt:
247.000 m3

Betten gesamt:
313

Baukosten:
210 Mio. Euro

Medizintechnische Ausstattung:
38 Mio. Euro

Spatenstich:
5. Mai 2014

Grundsteinlegung:
20. Mai 2015

Richtfest:
11. April 2016

Im Interview

In der Oktoberausgabe des „Campus Report“ schildert Prof. Büchler was sich für Patienten und Ärzte durch die neue Chirurgische Klinik ändert.

Was bedeutet für Sie die Chirurgie der Zukunft?

Zentrumssprecher der Chirurgischen Universitätsklinik, Ärztlicher Direktor der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie

Prof. Dr. Dr. h.c. Markus W. Büchler

"Die Chirurgie der Zukunft bedeutet für mich mehr Sicherheit für unsere Patienten und viel bessere Heilungschancen bei bösartigen Erkrankungen."

Ärztlicher Direktor der Klinik für Herzchirurgie Stv. Leitender Ärztlicher Direktor und Vorstandsmitglied Universitätsklinikum Heidelberg

Prof. Dr. med. Matthias Karck

"Die Chirurgie der Zukunft bedeutet für mich dreierlei: Erstens, zu verstehen, dass sie einen größeren Behandlungserfolg erzielen muss, als dies mit anderen Methoden möglich ist. Zweitens, einzusehen, dass das Risiko einer Operation immer geringer sein muss als ohne Operation. Drittens, zu verinnerlichen, dass die Erwartungen an einen Chirurgen größer sein könnten, als an andere."

Ärztlicher Direktor der Klinik für Gefäßchirurgie und Endovaskuläre Chirurgie

Prof. Dr. med. Dittmar Böckler

"Die Gefäßchirurgie der Zukunft bedeutet für mich, die klassische Chirurgie mit Kompetenz und Präzision fortzusetzen, sie aber gleichzeitig mit multimodalen Therapieoptionen weiter zu vereinen, einen ganzheitlichen gefäßmedizinischen Anspruch mit Anwendung evidenzbasierter Indikationsstellung anzustreben und künstliche Intelligenz zum Wohle der Patienten in den chirurgischen Operationssaal sowie die chirurgische Praxis zu implementieren, um somit zeitgleich auch für den chirurgischen Nachwuchs attraktiv zu bleiben!"

Ärztlicher Direktor der Urologischen Universitätsklinik

Prof. Dr. med. Markus Hohenfellner

"Die Chirurgie der Zukunft bedeutet für mich maximale Kompetenz für optimale Ergebnisse durch bundesweite Bildung von State-of-the-Art ausgestatteten Exzellenz-Zentren mit strukturierten Qualitätskontrollen jedes einzelnen Eingriffs."

Kaufmännische Leitung der Chirurgischen Klinik und der Klinik für Anästhesiologie, Zentrum

Angelika Neckermann

"Die Chirurgie der Zukunft bedeutet für mich Krankenversorgung, Forschung und Lehre auf universitärem Niveau in einem Neubau, der bestmöglich ausgestattet ist und den Bedürfnissen der Patienten und Mitarbeiter gleichermaßen gerecht wird."

Pflegedienstleitung der Chirurgischen Klinik und Klinik für Anästhesiologie, Zentrum

Gisela Müller

"Die Chirurgie der Zukunft bedeutet für mich: Veränderung, Weiterentwicklung. Interprofessionalität wird eine noch größere Rolle spielen. Hochqualifizierte Pflegemitarbeiter gestalten Prozesse und Patientenpfade mit. Der Neubau ist ein hochmodernes und auf die zukünftigen Entwicklungen ausgerichtetes Gebäude, in dem die Bedürfnisse und Erfordernisse, bezogen auf den Versorgungsaufwand der Patienten, Berücksichtigung finden. Unsere Mitarbeiter freuen sich auf optimale Arbeitsbedingungen, die sie vor, während und nach der Inbetriebnahme aktiv mitgestalten konnten."

Ärztlicher Direktor der Klinik für Anästhesiologie

Prof. Dr. med. Markus A. Weigand

"Die Chirurgie der Zukunft bedeutet für mich, im interprofessionellen Team die bestmögliche individuelle Patientenversorgung durchzuführen."

Ärztlicher Direktor der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie

Prof. Dr. med. Hans-Ulrich Kauczor, M.D.

"Die Chirurgie der Zukunft bedeutet für mich eine wichtige zentrale und partnerschaftliche Aufgabe für die Radiologie. Diese zentrale Rolle ist für die bildbasierte Festlegung personalisierter Behandlungspfade, die minimalinvasive bildgesteuerte Therapie und die quantitative Beurteilung des Therapieerfolgs ausschlaggebend."

Ausgezeichnete Chirurgie: Gütesiegel für Versorgung auf höchstem Niveau

Die Chirurgische Universitätsklinik Heidelberg wartet in mehreren chirurgischen Teilgebieten mit besonderer Expertise auf: So ist sie von der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) viermal als Exzellenz- und zweimal als Referenzzentrum anerkannt worden – damit nimmt sie deutschlandweit eine Vorreiterrolle ein.

  • Exzellenzzentrum Chirurgische Erkrankungen der Leber (DGAV)
  • Exzellenzzentrum Minimalinvasive Chirurgie (DGAV)
  • Exzellenzzentrum Oberer Gastrointestinaltrakt (DGAV)
  • Referenzzentrum für Adipositaschirurgie (DGAV) • Referenzzentrum für Endokrine Chirurgie (DGAV)
  • RAL-Siegel „Arterien und Venen“
  • Zertifiziertes urologisches Trainingszentrum der EBU

Die neue Chirurgie im Klinikring

Mit dem Bau der Kopfklinik im Jahr 1987 wurde der erste Stein des Klinikrings gesetzt, gefolgt von der Medizinischen Klinik 2003, der Kinderklinik 2008, dem Heidelberger Ionenstrahl-Therapiezentrum (HIT) 2009, dem Nationalen Centrum füür Tumorerkrankungen (NCT) 2010 und der Frauen- und Hautklinik 2013. Die neue Chirurgie wird nun die Lücke zwischen Frauen- und Hautklinik und Medizinischer Klinik schließen.