Interdisziplinäre Notaufnahme: Im Notfall eine gemeinsame Anlaufstelle
Nicht nur im Eingangsfoyer präsentieren sich Chirurgische und Medizinische Universitätsklinik zukünftig einheitlich, auch Patienten in einer Notfallsituation haben nun eine gemeinsame Anlaufstelle, an der sie gesehen, eingeschätzt und weitervermittelt werden. Die Interdisziplinäre Notaufnahme (INA) der beiden Kliniken befindet sich auf der Ebene 99, unter dem Haupteingang und direkt bei der Liegendeinfahrt für die Rettungswagen. Neu sind eine gemeinsame ärztliche und pflegerische Leitung der Notaufnahme sowie sogenannte Ersteinschätzungs-Kräfte, speziell geschulte Pflegekräfte oder Medizinische Fachangestellte, die ankommende Patienten in ihrer Behandlungsdringlichkeit einstufen und bis zur Behandlung weiter betreuen. Die Ersteinschätzung erlaubt es, anhand eines Kriterienkatalogs die Behandlungsprioritäten schnell, zuverlässig und nachvollziehbar festzulegen.
Das Personal an der Aufnahme leitet die Patienten an die Kollegen der Chirurgie, der Inneren Medizin oder des kassenärztlichen Bereitschaftsdienstes, der in der Medizinischen Klinik angesiedelt ist, weiter. Der Vorteil dieses Systems: Patienten, die mit Beschwerden unkritischer Erkrankungen in die Notaufnahme kommen, müssen dort nicht unnötig lange warten, sondern werden direkt an den hausärztlichen Bereitschaftsdienst weitergeleitet. Die weitere Behandlung der übrigen Patienten kann von der Aufnahme aus reibungslos koordiniert, die Patienten über die weiteren Abläufe und die Entwicklung der Wartezeiten informiert werden.
Speziell in der Versorgung von Notfällen sind kurze Wege das A und O – was im Neubau Chirurgie konsequent berücksichtigt wurde: Direkt neben der Aufnahme befindet sich der Wartebereich und in direkter Nähe liegen acht Untersuchungs- und Behandlungskabinen, die von allen chirurgischen Fächern gemeinsam genutzt werden, die radiologischen Untersuchungsräume mit Magnetresonanz- und Computertomograph für eine zügige Abklärung von Verletzungen und Beschwerden sowie der Schockraum zur Versorgung und Stabilisierung schwerverletzter Patienten. Auf selber Ebene angeschlossen befinden sich der zentrale Operationsbereich und die Intensivstationen.
Schockraum, Bildgebung und OPs sind von der Krankenwagenzufahrt sowie über einen Aufzug vom Helikopterlandeplatz aus gleichermaßen schnell zu erreichen.
Zur besseren Koordination können wichtige Patientendaten direkt vom Rettungsdienst übertragen, zentral erfasst und stetig aktualisiert an Großbildschirmen angezeigt werden. So kann sich das Team optimal auf den Notfall-Patienten vorbereiten und, wenn möglich, bereits die entsprechenden Spezialisten hinzuziehen.
Für Patienten mit Erkrankungen und Verletzungen im Kopf- und Gesichtsbereich sowie mit Schlaganfall ist weiterhin die Notaufnahme der Kopfklinik die richtige Anlaufstelle.