Grussworte
Winfried Kretschmann
Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg
Baden-Württemberg nimmt in der Landschaft der deutschen Universitätsklinika eine Spitzenposition ein. Dies gilt nicht nur für die medizinische Versorgung von Patientinnen und Patienten, sondern auch für die hervorragende Forschungsleistung, die in unserem Land erbracht wird. Das traditionsreiche Universitätsklinikum Heidelberg gehört zu den größten und renommiertesten Medizinzentren in Deutschland und verfügt über eine Strahlkraft, die über die Grenzen hinauswirkt.
Es gilt, die Universitätsklinika auch für die Zukunft zu stärken. Die Schaffung einer hervorragenden Infrastruktur ist ein wichtiger Baustein zur Sicherstellung einer optimalen Versorgungsqualität. Mit dem Neubau der Chirurgischen Klinik des Universitätsklinikums Heidelberg wurde eines der größten Bauprojekte des Landes Baden-Württemberg fertiggestellt. Er verfügt über eine exzellente technische Ausstattung. Digitalisierte Operationssäle, ein vernetztes Patientenmonitoring, der Einsatz hochmoderner bildgebender Verfahren – um nur drei Beispiele hierfür zu nennen – bieten großartige Chancen. Es entsteht ein Leuchtturm, der einmal mehr belegt, dass die moderne Hochleistungsmedizin direkt den Menschen in unserem Lande zugutekommt.
Der gesamte Gesundheitssektor erfährt derzeit eine gravierende Veränderung. Eine der großen Herausforderungen in diesem Kontext besteht darin, die Möglichkeiten der Digitalisierung und der künstlichen Intelligenz nutzbar zu machen. Ziel muss sein, Potenziale der Digitalisierung und der künstlichen Intelligenz einzusetzen, um die Versorgungsqualität weiter zu steigern. Durch die Vernetzung von Forschungsdaten mit Daten aus der Krankenversorgung sowie mit individuellen Daten der Patientinnen und Patienten entstehen ganz neue Therapiemöglichkeiten. Dieser Grundgedanke hat mich auch dazu bewogen, mit dem Forum Gesundheitsstandort einen Prozess zu initiieren, der dazu beitragen soll, die relevanten Akteure des Feldes zusammenzuführen und neue Kooperationen anzustoßen. Hier kommt der Universitätsmedizin die wichtige Aufgabe zu, Antrieb für den Fortschritt im Gesundheitswesen zu sein und medizinische Innovationen zu schaffen. Sie verfügt über die Kompetenz, die Erkenntnisse aus der Forschung in die Krankenversorgung zu überführen, und kann auf der Basis der neuen Technologien diese Translation schneller voranbringen. Dies ebnet den Weg zu einer personalisierten Medizin, um die Behandlungskonzepte noch stärker als bisher passgenau auf die Patientinnen und Patienten zuschneiden zu können.
Ich freue mich, dass es dem Land Baden-Württemberg und dem Universitätsklinikum Heidelberg gemeinsam gelungen ist, mit dem Neubau der Chirurgischen Klinik eine Einrichtung zu schaffen, die für diese Herausforderungen optimal gerüstet ist, um eine Vorreiterrolle auf dem Weg der modernen Medizin einzunehmen.
Prof. Dr. Dr. h.c. Bernhard Eitel
Rektor der Universität Heidelberg
C hirurgie for Life! Für die Universität Heidelberg und ihr Universitätsklinikum ist die Fertigstellung des Neubaus der Chirurgischen Universitätsklinik ein Moment großer Freude. Mit diesem Neubau wird eine Situation beendet, in der die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unter zunehmend schwierigen Bedingungen die Leistungsfähigkeit der Heidelberger Chirurgie aufrechterhalten mussten. Vor fast 90 Jahren wurde mit dem Bau der alten Heidelberger Chirurgie begonnen und viel an baulicher Veränderung hat es seitdem nicht gegeben. Dafür hat sich umso mehr bewegt, wenn es um die Anforderungen an Patientenversorgung oder Forschung und Lehre geht, und umso größer ist nun auch der qualitative Sprung, den wir mit diesem Neubau vollziehen können.
Dieser Neubau ist zugleich das letzte Modul der Umsetzung der Idee eines integrierten universitären Gesamtklinikums, unseres Heidelberger Klinikrings. Er schafft mit seinem beispiellosen unterirdischen Netzwerk an Versorgungsgängen kurze Wege und damit optimale Bedingungen für die Patientenbetreuung. Diese Karrengänge verbinden die Kliniken darüber hinaus auch mit den Naturwissenschaften auf dem Campus. Netzwerke: Sie sind der Motor, wenn es um die Entwicklung und Erprobung modernster medizinischer Techniken und Methoden an der Forschungsfront geht.
Die Chirurgie ist ein operatives Fach, doch auch sie ist mehr und mehr auf das Wissen anderer Disziplinen wie Bildverarbeitung oder moderne IT-Technologien angewiesen. Die Medizin hat die Luft- und Raumfahrttechnik als Technologietreiber abgelöst und hier im Neuenheimer Feld ist der kreative Raum, in dem Zukunft gedacht und gestaltet wird.
Mit außeruniversitären Partnern wie den Max-Planck-Instituten, dem DKFZ sowie auch mit den naturwissenschaftlichen Fakultäten der Universität eng verbunden, finden immer mehr hervorragend ausgebildete Physiker, Chemiker, Biologen, Mathematiker und Informatiker ihren Weg in die medizinische Forschung. Umgekehrt erwerben immer mehr Medizinstudierende naturwissenschaftliche Kompetenzen. Dies macht die Stärke der Lebenswissenschaften in Heidelberg aus, denn die schnelle und unkomplizierte Übertragung der Forschungsergebnisse in die Patientenversorgung ermöglicht rasche Fortschritte.
Daher hat vor zwei Jahren die Landesregierung Heidelberg zum Wissenschaftscampus „Heidelberg 4 Life“ erklärt. Eine weise Entscheidung und eine die Zukunft gestaltende dazu, im Interesse der Menschen und des Landes. Der Neubau der Chirurgischen Klinik ist ein bedeutender Schritt in diese Richtung, hier wird sichtbar: Wir arbeiten in Heidelberg for Life.
Theresia Bauer MdL
Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg
Das Universitätsklinikum Heidelberg hat eine langjährige Tradition sowie ein hervorragendes nationales und internationales Renommee. Die Heidelberger Hochleistungsmedizin realisiert Forschung, Lehre und Krankenversorgung auf Spitzenniveau und trägt in besonderem Maße dazu bei, die herausragende Bedeutung des Gesundheitsstandorts zu stärken. Die Chirurgische Universitätsklinik Heidelberg hat immer schon wichtige Impulse für national wegweisende Entwicklungen gegeben. Mit dem Umzug aus dem Gebäude der dreißiger Jahre des vergangenen Jahrhunderts in den beeindruckenden Klinikneubau wird nun ein weiterer Schritt vollzogen, diese Tradition in die Zukunft zu führen.
Ohne Einsatz modernster Technologien wäre eine optimale medizinische Versorgung nicht denkbar. Die Ausstattung des Chirurgieneubaus setzt dabei europaweit Maßstäbe. Der große Labortrakt ermöglicht eine besonders enge Verzahnung von klinisch integrierter Forschung und deren unmittelbarer Anwendung. Das ist eine wesentliche Voraussetzung, um Forschungserkenntnisse schneller in die Kliniken zu bringen und die Entwicklung neuer Behandlungsmethoden zu erproben. Dazu zählt auch die herausragende digitale Ausstattung, die es den Heidelberger Forscherinnen und Forschern erleichtert, datenintensive und KI-basierte Methoden anzuwenden.
Die Umsetzung eines so komplexen Bauvorhabens bringt vielfältige Herausforderungen mit sich. Das Land Baden-Württemberg und das Universitätsklinikum Heidelberg haben 210 Millionen Euro investiert, um dieses Großprojekt zu realisieren. Es freut mich, dass mit der neuen Chirurgie ein Gebäude entstanden ist, in dem auch die Lehre ihren festen Platz einnimmt – mit einem großen Hörsaal und mehreren Seminarräumen auch räumlich. Für Studierende ist es bereichernd, wenn die Lehre forschungsnah und nahe dem Alltag des chirurgischen Klinikums stattfindet. Dem Medizinstandort Heidelberg ist mit der neuen Chirurgischen Universitätsklinik eine weitere Komponente hinzugefügt worden, um seine Strahlkraft weit über die regionalen und nationalen Grenzen hinaus zu entwickeln. Eingebettet in ein herausragendes Klinik- und Forschungsumfeld, das Kooperationen mit Universität und außeruniversitären Forschungsinstitutionen erleichtert, sind hier beste Bedingungen gegeben, um zum Wohle der Menschen zu arbeiten.
Mein herzliches Dankeschön gilt allen, die durch ihr Engagement in vielfältiger Weise zur Realisierung des Neubaus beigetragen haben. Ich wünsche allen erfolgreiches Wirken in der „neuen“ Chirurgischen Universitätsklinik.
Der Vorstand
des Universitätsklinikums Heidelberg
Der Umzug in den Neubau der Chirurgischen Universitätsklinik datiert einen wichtigen Meilenstein in der langen Geschichte der Heidelberger Universitätsmedizin: Im Spätsommer 1939 wurde unsere „alte“ Chirurgie an der Berliner Straße eröffnet. Ein langes Menschenleben später zieht die Chirurgische Klinik nun in ihre neue Wirkungsstätte ein und somit nähert sich auch der Klinikring seiner Vollendung.
Im ersten Bauabschnitt der Chirurgischen Klinik sind die Bereiche der Allgemeinen Chirurgie mit Viszeral- und Transplantationschirurgie, Herzchirurgie, Gefäßchirurgie, Urologie, Anästhesiologie und Radiologie realisiert. Der neue Hubschrauberlandeplatz prägt das unverkennbare Erscheinungsbild der „Chirurgie der Zukunft“. Die neue Klinik erhöht unsere nationale und internationale Sichtbarkeit und macht uns noch leistungsfähiger.
Die Inbetriebnahme des Gebäudes wird das Klinikum wesentlich stärken, da wir unsere Patientinnen und Patienten in vielerlei Hinsicht noch besser versorgen können. In allen Bereichen gewährleistet modernste Medizintechnik mit entsprechender digitaler und baulicher Infrastruktur eine hohe Patientensicherheit und gute Arbeitsbedingungen. Das neue Gebäude ist ebenso ein Ort, an dem neues Wissen geschaffen und bereits erworbenes Wissen weitergegeben wird. Der neue Lehr- und Forschungstrakt in unmittelbarer Nähe zu den Bereichen der Patientenversorgung wird dies ermöglichen.
Herzlichen Dank an das Land Baden-Württemberg sowie die Dietmar Hopp Stiftung, die den finanziellen Rahmen für unsere neue Klinik geschaffen haben. Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sei gedankt für ihr großes Engagement, mit dessen Hilfe wir uns schon heute auf die baldige Inbetriebnahme der neuen Klinik freuen dürfen!
Edith Sitzmann MdL
Ministerin für Finanzen des Landes Baden-Württemberg
Die Gesundheit des Menschen ist eng an den medizinischen Fortschritt geknüpft. Das wachsende Wissen über die komplexen Abläufe im menschlichen Körper und die daraus resultierenden Behandlungsmethoden hat unsere Lebensqualität und nicht zuletzt auch die Lebenserwartung deutlich gesteigert. Auf fast 21.000 Quadratmetern ist mit der neuen Chirurgie eine hochkomplexe Versorgungseinheit mit modernster Medizintechnik und technischer Ausstattung entstanden, die dieses Wissen erweitert und am Ende dorthin bringt, wo es am meisten wirkt: an den Patienten und die Patientin. Das bringt Baden-Württemberg als eine der innovativsten und führenden Regionen Europas ein weiteres Stück voran.
Das Land Baden-Württemberg trägt eine große Verantwortung für seine universitätsklinische Versorgungslandschaft. Mit dem Ausbau der Hochschulmedizin gilt es, den bestmöglichen Rahmen für wissenschaftliche Forschung und eine erstklassige Versorgung für die Patientinnen und Patienten an den Klinikstandorten zu schaffen.
Die Entwicklung des Klinikums in Heidelberg ist eine Erfolgsgeschichte, die weit über die Grenzen Baden-Württembergs hinaus anerkannt ist. 1386 gehörte die Medizin zu den Gründungsfakultäten der Universität Heidelberg. Über 400 Jahre waren die medizinischen Einrichtungen in der Altstadt von Heidelberg untergebracht. Durch den starken Bevölkerungsanstieg im 19. Jahrhundert wurde die Medizin in die westliche Vorstadt Bergheim verlagert, bis 1933 die Grundsteinlegung für die Chirurgische Klinik im Neuenheimer Feld erfolgte. 1976 wurde ein weiterer bedeutender Schritt für die Entwicklung des Klinikums in Heidelberg eingeleitet: Es entstand der sogenannte Heidelberger Klinikring, in dem verschiedene medizinische Fachgebiete aneinandergereiht sind. Das nun fertiggestellte Klinikgebäude ist der vorletzte Baustein der Ringstruktur auf dem Campusgelände. Fast 210 Millionen Euro haben das Land Baden-Württemberg und das Universitätsklinikum Heidelberg gemeinsam investiert.
Ich bin sicher: Mit diesem richtungsweisenden Klinikbau wird der Medizinstandort Heidelberg gestärkt und mit seiner medizinischen Spitzenforschung und der exzellenten Gesundheitsversorgung weit über die Metropolregion Rhein-Neckar hinaus strahlen.
Herzlich danken möchte ich allen, die bei Planung und Bau des neuen Gebäudes mitgewirkt haben. Ich wünsche dem Universitätsklinikum Heidelberg eine erfolgreiche Arbeit zum Wohle der Patientinnen und Patienten.
Prof. Dr. Dr. h.c. Markus W. Büchler
Zentrumssprecher der Chirurgischen Universitätsklinik, Ärztlicher Direktor der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie
Ohne Visionen gäbe es keinen Fortschritt. Die wirklich großen Dinge im Leben entstehen nur, wenn man bereit ist, die Grenze des Gewohnten zu überschreiten und Neuland zu betreten. Ein Beispiel dafür ist die 200-jährige Geschichte der Chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg. Wesentlich beeinflusst von dem Pioniergeist früherer Heidelberger Ordinarien lassen sich viele der heute maßgeblichen Maximen auf jene bedeutenden Zeiten zurückführen. So fand das heutige „Bedside- Teaching“ seinen Ursprung in den Lehren des Maximilian von Chelius.
Die Gründung des heutigen Heidelberger Ionenstrahl-Therapiezentrums (HIT) geht auf das Wirken Vincenz Czernys in der damals neu aufgekommenen Strahlentherapie zurück. Zudem beschritt Czerny durch die eigenständige Einwerbung von Mitteln neue Wege und legte mit seinem Institut für Experimentelle Krebsforschung den Grundstein für die unter Karl Heinrich Bauer im Jahr 1964 erfolgte Gründung des heutigen Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ). Dank des Pioniergeistes von Christian Herfarth, dem „Vater“ unseres heutigen Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT), wurden wegweisende Maximen verfolgt, die die Zukunft unserer heutigen Chirurgie ganz maßgeblich beeinflussen. Der nun bevorstehende Umzug der Chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg in die sodann modernste Chirurgische Klinik Deutschlands und der damit einhergehende Digitalisierungsprozess stellen uns auch heute vor große Neuerungen und damit verbunden große Chancen zur Optimierung bestehender Prozesse. So sollen künftig auch Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz genutzt werden, um das chirurgische Team bestmöglich bei komplexen Operationen zu unterstützen und den Operationstrakt effizienter nutzen zu können. Die neue Chirurgie steht somit auf den Schultern großer Pioniere, braucht aber auch aktuelle Visionäre. Damit ist ihr eine große Zukunft voraussagbar.
An dieser Stellte möchte ich daher dem Land Baden-Württemberg sowie allen, die dazu beigetragen haben, dass der Neubau der Chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg im Jahr 2020 eingeweiht werden kann, ganz herzlich danken. Mein besonderer Dank gilt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Chirurgischen Klinik sowie der Dietmar Hopp Stiftung und den Spendern der Heidelberger Stiftung Chirurgie, ohne deren finanzielle Unterstützung zahlreiche wegweisende Forschungsprojekte in Heidelberg niemals hätten ermöglicht werden können.