Patienten - Wege durch die Klinik
Wenn man als Patient eine Klinik aufsucht, möchte man sich schnellstmöglich orientieren können oder Hilfe erhalten. Komplexe Leitsysteme können Patienten in solch einer Situation oft überfordern. „Das wird im Neubau Chirurgie nicht mehr so sein, denn sowohl für Notfall- als auch für ambulante und stationäre Patienten gibt es jeweils eine zentrale und klar bezeichnete Anlaufstelle, an der die Patienten registriert, über die weiteren Schritte informiert und kontinuierlich betreut werden“, erklärt Simone Tanger, leitende Projektmanagerin des Neubaus. Dr. Hannes Kenngott, Baubeauftragter von ärztlicher Seite, sieht insbesondere die Abläufe rund um ambulante Klinikbesuche als „integrierten digitalen Versorgungsprozess mit dem Patienten im Mittelpunkt“. Das bedeutet: Die Ärzte kommen mit wenigen Ausnahmen im zentralen Ambulanz- und Sprechstundenbereich zu den Patienten, die Sprechzimmer der unterschiedlichen Fachbereiche sind nahe dem Wartebereich gelegen. Nötige Wege, beispielsweise zur Anästhesie-Sprechstunde oder zur Röntgenuntersuchung, sind kurz und klar ausgeschildert und werden erstmals am Klinikum durch ein modernes digitales Aufrufsystem unterstützt, das zukünftig erweiterbar ist. Auch bei stationärer Aufnahme wird das Anmeldeprozedere deutlich vereinfacht.
Stationäre Patienten: Check-in im Foyer
Patienten, die vor einem geplanten Eingriff stationär aufgenommen werden, melden sich direkt hinter dem Eingang im gemeinsamen Foyer von Chirurgischer und Medizinischer Klinik an. Danach können sie sich ohne weitere Zwischenstationen zur Zielstation im Bettenhaus begeben. Ein übersichtliches, auf sich aufbauendes Wegeleitsystem mit Farben und grafischen Elementen, unter anderem mit Heidelberger Motiven, erleichtert dabei die Orientierung. Für Aufnahmegespräche und -untersuchungen sowie persönliche Gespräche stehen auf den Stationen im Vergleich zum Altbau doppelt so viele Räume zur Verfügung.
Ambulante Besuche: Übersichtliche Struktur dank zentraler Leitstelle
Für Patienten, die zu einer der Sprechstunden, zur OPPlanung oder zu einem ambulanten Eingriff kommen, gibt es nun eine zentrale Leitstelle mit Anmelde-Kabinen, die leicht aufzufinden sind. Während der Anmeldung erhalten die Patienten alle benötigten Informationen und eine Nummer, über die sie im späteren Verlauf über große Monitore im Wartebereich aufgerufen werden. Telefonische Patientenkontakte wie Terminvereinbarungen finden in einem „Backoffice“ statt. Die in den beiden nun getrennten Bereichen tätigen Mitarbeiter können sich so ganz auf die Patienten konzentrieren. Auch das ist neu: „Für Patienten, die bereits registriert sind und die z. B. zum Nachgespräch kommen, haben wir einen besonderen Service eingerichtet: Sie können sich mit ihrem Versichertenkärtchen digital wie an einem Flughafen ‚einchecken‘ und direkt im Wartebereich Platz nehmen“, so Tanger. Die Sprechstundenzimmer sind rund um den Wartebereich angeordnet. Tagesklinik und ambulanter OP-Bereich befinden sich auf derselben Gebäudeebene.
Im Notfall: Gesamte Versorgung bis zur Not-OP auf einer Ebene
Ungeachtet dessen, wie ein Patient in die Klinik kommt oder mit welchen Verletzungen oder anderen gesundheitlichen Problemen er sich akut konfrontiert sieht: Sein Weg führt immer über die Interdisziplinäre Notaufnahme (INA) im Untergeschoss. Dort wird der Patient von einem interdisziplinären Team der Chirurgischen Klinik und Inneren Medizin untersucht und erstversorgt. Auch dieser Prozess wird digital unterstützt. Zum Beispiel werden Patienten vom Rettungsdienst mit Ankunftszeit und wichtigen Informationen auf einem Bildschirm in der Notaufnahme dargestellt und die Triage wird vollständig von einem digitalen Krankenhausinformationssystem unterstützt. Wichtige Informationen zum Zustand des Patienten liefert ein Fast-Track-Computertomograph (CT), der in wenigen Sekunden Ganzkörperaufnahmen in höchster Präzision anfertigt und in unmittelbarer Nähe des Schockraums aufgestellt ist. Direkt angeschlossen sind der zentrale Operationsbereich und die Intensivstationen der Chirurgischen und Medizinischen Klinik.
Schonend und schnell: Per Aufzug vom Helikopter in den Schockraum
Von der Hubschrauberlandeplattform auf dem Dach der neuen Chirurgischen Klinik gelangen Patienten und Notfallteams über einen Aufzug direkt in den Schockraum im Untergeschoss. Die schwerstverletzten Patienten müssen nicht mehrmals umgelagert werden. Dieser neue kurze Weg hilft, schwerstverletzte Patienten sicher und schnellstmöglich zu versorgen.