Disorders and Coherence of the Embodied Self (DISCOS) (2007-2011)
Die Debatten um das Selbst, die sich in den letzten Jahren zwischen Neurowissenschaften, Psychologie und Philosophie entwickelt haben, sind keineswegs nur von theoretischer Bedeutung. Sie haben auch Konsequenzen für den klinischen Umgang mit Störungen des Selbst von den somatoformen Störungen über die Borderline-Störung bis zur Schizophrenie. Die Tatsache, dass das Selbst immer auch ein körperliches ist, stellt ein wichtiges Bindeglied dieser verschiedenen Ansätze dar und inspirierte das europäische Marie-Curie Graduiertenkolleg “Disorders and Coherence of the Embodied Self“ (DISCOS), ein interdisziplinäres Konsortium von 10 europäischen Forschungseinrichtungen. Das Projekt verfolgt die verschiedenen Facetten des verkörperten Selbst in theoretischer und klinischer Perspektive. Beteiligt sind philosophische, neurobiologische, entwicklungspsychologische, psychiatrische und psychosomatische Institutionen. Ein erstes Ziel des Projekts liegt darin, sich über Unterschiede im Verständnis des Selbst und zu verständigen: Ist z.B. das Selbst nur die Illusion eines Gehirns oder unhintergehbarer Ausdruck unserer Subjektivität? Weiter kommt der Erforschung des Zusammenspiels von biologischen und psychosozialen Faktoren für die Bildung eines kohärenten Selbst besondere Bedeutung zu. Schließlich besteht ein übergeordnetes Ziel darin, einen integrativen Rahmen für die häufig zersplitterten einzelwissenschaftlichen Zugänge zu entwerfen, die unsere Forschungslandschaft heute prägen.
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