Mehrdimensionale und multimodale Quantifizierung intrakardialer Flüsse bei hämodynamisch relevanten Klappenvitien
Die Einschätzung des Schweregrads und der hämodynamischen Relevanz von Herzklappenfehlern ist mit den bisherigen invasiven und nicht-invasiven Verfahren schwierig. Alle Methoden erlauben nur eine semiquantitative Abschätzung des Schweregrads und müssen eine Reihe von Störgrößen wie kardiale Vor- und Nachlast berücksichtigen. Als neue Methode zur nicht-invasiven Beurteilung hat sich das kardiale MRT insbesondere für die Regurgitationsvitien etabliert. Das MRT ist bereits der Goldstandard für die Beurteilung der kardialen Anatomie und Funktion. Durch die Phasenkontrast-Technik kann zusätzlich das Regurgitationsvolumen während des gesamten Herzzyklus präzise und reproduzierbar quantifiziert werden.
Es wird angenommen, dass durch eine mehrdimensionale Messung des Blutflusses die Einschätzung eines Klappenvitiums verbessert werden kann. Diese mehrdimensionale Messung ist derzeit nur mittels 3D- Echokardiographie (Abb. 11, 12) und MRT möglich. Das MRT erlaubt eine 7-dimensionale Auflösung nach Ort, Geschwindigkeit und Zeit (3D-Ort und 3D- Geschwindigkeit im Zeitverlauf), ist aber wegen langer Aquisitionszeiten noch nicht klinisch einsetzbar. Die Einführung sehr schneller Gradienten ermöglicht jedoch eine Verkürzung der Datenakquisition. Die zusätzliche Einführung einer schnellen K-Raumabtastung durch k-t-Blast und k-t-Sense verkürzt die erforderliche Akquisitionszeit um ein Vielfaches, so dass diese Methode auch Eingang in die Routinediagnostik gewinnen könnte. Weitere Software-Verbesserungen wie der automatische Ausgleich der Auslenkbewegung der Klappenebene im Herzzyklus bietet weitere Vorteile für die morphologische Beurteilung und Planimetrie der Aorten- und Mitralklappe.
Fragestellungen:
- Bestimmung des Regurgitationsvolumens und hämodynamischer Parameter mittels Phasenkontrast und Methoden vergleich mit 3D-Dopplerechokardiographie
- Vergleich des intrakavitären Blutflusses von ischämischer und nicht ischämischer Mitralklappeninsuffizienz
- Vergleich des intrakavitären Blutflusses vor und nach Aorten- und Mitralklappenoperation und Auswirkungen auf das ventrikuläre Remodeling (Abb. 13).
- Vergleich von Planimetrie der Aorten- und Mitralklappe mittels „valve tracking“ Software mit invasiven und nicht-invasiven Messverfahren.
Arbeitsprogramm
Untersuchung von Patienten mit hämodynamisch relevanter Aortenklappeninsuffizienz, Aortenklappenstenose, ischämischer und nicht-ischämischer Mitralklappeninsuffizienz vor und ggf. nach Klappenoperation.
Abgleich der Daten mit invasiven (Herzkatheter) und nicht-invasiven Verfahren (Echokardiographie).
Untersuchungsablauf: (1) Morphologie und Funktion, (2) Valve Tracking, (3) Phasenkontrast 2D, (4) Phasenkontrast 7D mit k-t-Blast/k-t-Sense.