Ernährung und Ausscheidung
Informationen für Angehörige
Nach einer größeren Operation benötigten viele Patienten zusätzlich Flüssigkeit und Nährstoffe. Diesen Bedarf kann der Kranke in der Regel nicht selbst ausreichend decken. Deshalb werden über Geräte kontinuierlich Infusionen und Nährstofflösungen verabreicht. Sie werden über einen Venenkatheter direkt in das Blut gegeben. Sobald ein langsamer Kostaufbau möglich ist, wird die Ernährung der Situation angepasst. Falls die Verdauungsfunktion erhalten ist, kann der Patient über eine Magensonde mit Sondenkost ernährt werden. Die Magensonde ist ein dünner Schlauch, der durch die Nase im Magen platziert wird. Im Verlauf der Genesung wird die normale Ernährungsweise so früh wie möglich schrittweise wieder aufgebaut.
Appetitlosigkeit und Unregelmäßigkeiten bei der Verdauung sind häufig Probleme nach einer Operation, insbesondere bei Operationen im Bauchraum. Es dauert einige Tage bis z.B. der Darm die Arbeit wieder vollständig aufgenommen wird. Möglicherweise wird Ihr Angehöriger von uns durch Abführmaßnahmen unterstützt. In dieser Zeit wird der Nährstoffbedarf über eine Infusionslösung sichergestellt. Wenn der Patient trinken kann, bieten wir häufg sog. hochkalorische Trinklösungen an, die es in vielen verschiedenen Geschmacksrichtungen gibt.
Zur Therapie und Versorgung eines Patienten gehört auch die Überwachung und Kontrolle der Ausscheidungsfunktionen. Während der Operation wird dem Patienten ein Blasenkatheter angelegt, um die Urinproduktion zu überwachen. Häufig wird er direkt über die Harnröhre oder eine kleine Öffnung in der Bauchdecke in der Harnblase platziert. Wir überwachen stündlich die genaue Menge und kontrollieren nach Bedarf die Inhaltsstoffe des Urins. In den ersten Tagen nach der Operation wird viel Flüssigkeit aus dem Blutkreislauf in das Gewebe verschoben. Diesen Mechanismus kann man nicht unterbrechen. Im Verlauf schwemmen wir mit Medikamenten diese Wassereinlagerungen aus, weshalb ein Blasenkatheter in diesem Zusammenhang ebenfalls sinnvoll ist.
Während der Operation werden Drainagen im Wundgebiet eingelegt, um Flüssigkeitsansammlungen zu vermeiden. Alle Drainagen werden regelmäßig bilanziert und überwacht.