Konsile
Was ist Referenzpathologie?
Eine spezifische und erfolgversprechende Therapie einer Erkrankung beruht oft auf einer korrekten Beurteilung der Art der Erkrankung (Typing), ihrer Aggressivität (Grading) und Ausdehnung (Staging) am Gewebe. Durch die Diagnose dieser Tumoreigenschaften wird der Pathologe zum ‚Lotsen der Therapie’. Intensive fachinterne Weiterbildung und große diagnostische Erfahrung gewährleisten in der deutschen Pathologie, dass diese verantwortungsvolle Aufgabe flächendeckend in hoher Qualität und enger Zusammenarbeit mit der Klinik geleistet wird. In einer vergleichsweise kleinen Zahl (erfahrungsgemäß weniger als 2% aller Diagnosen) z.B. diagnostisch problematischer Tumoren wird es dennoch notwendig sein, für die abschließende Diagnose konsiliarisch auf die spezialisierte diagnostische Expertise oder technische Ausstattung eines Zentrums zuzugreifen (Referenzpathologie). Diese Notwendigkeit erkennt entweder der primär versorgende Pathologe selbst oder sie ergibt sich aus besonderen klinischen Erfordernissen. Die Praxis der Referenzpathologie wird seit Jahrzehnten in der Pathologie erfolgreich und in freiwilliger, kollegialer Weise praktiziert und stellt ein wesentliches Instrument der Qualitätssicherung und damit der verantwortungsvollen Krankenversorgung dar.
Die Abteilung für Allgemeine Pathologie der Universitätsklinik Heidelberg arbeitet im diagnostischen Bereich mit führenden nationalen und internationalen Pathologen zusammen und tauscht sich bei komplexen Fällen mit seinen Partnern aus. Auf Wunsch kann gerne zu den Konsilpartnern Auskunft gegeben werden.
Warum ein Referenzzentrum?
Die Abteilung für Allgemeine Pathologie der Universitätsklinik Heidelberg wird in ihren diagnostischen Spezialgebieten häufig für diese Konsilfragen in Anspruch genommen und möchte diesen Anfragen in vollem Umfang gerecht werden. Dies ist im Rahmen der täglichen umfangreichen Aufgaben in der Krankenversorgung nur schwer möglich. Seit Anfang 2007 hat die Abteilung diese bislang dezentral und individuell erbrachten Referenzleistung organisatorisch in Form eines Referenzzentrums mit dem Ziel gebündelt, vor allem die Bearbeitung weiter zu verbessern und die Kommunikation zu erleichtern. Zusätzlich bildet das Referenzzentrum die Anlaufstelle für Anfragen für Zweitbefundungen bei komplexen Tumorerkrankungen aus dem Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT). Für diese Zwecke wurde das Vorgehen bei Referenzfällen vereinheitlicht und ein zentrales Referenzsekretariat eingerichtet.
Das Referenzzentrum arbeitet daher eng mit dem NCT zusammen und unterstützt dieses in dem Ziel einer innovativen Versorgung von Tumorerkrankungen auf höchstem Niveau.
Referenzpathologie
Pathologisches Institut
Im Neuenheimer Feld 224
69120 Heidelberg
Referenzsekretariat
Frau Milicevic
Tel.: 06221-56 4170