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Sektionen der Allgemeinen Pathologie und pathologischen Anatomie

Aufgabe der Sektion Translationale Gastrointestinale Pathologie ist die Stärkung und Weiterentwicklung der Forschung sowie die morphologische, immunhistochemische und molekulare Diagnostik von Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts, schwerpunktmäßig der Leber und der Gallenwege. Diagnostische Fragestellungen umfassen das gesamte Spektrum gutartiger und bösartiger Tumoren aber auch nicht-tumoröse Erkrankungen.

Im Fokus ist die Weiterentwicklung der Tumordiagnostik. Hierzu werden in Kooperation mit dem Molekularpathologisches Zentrum (MPZ) des Pathologischen Instituts state-of-the-art Technologien genutzt, um prädiktive Biomarker zu identifizieren, zu validieren und in der Diagnostik zu etablieren. Hierzu stehen  akkreditierte, massive parallele Sequenzierverfahren (sog. Next Generation Sequencing) auf DNA- und RNA-Ebene, in situ Hybridisierungen und proteomische Techniken zur Verfügung.

Der wissenschaftliche Fokus der Sektion liegt auf umfassenden Analysen hepatobiliärer Neoplasien. Diese haben zum Ziel den Tumorphänotyp und die assoziierte molekulare Pathologie zu verbinden (AG). In Kooperationen mit dem Liver Cancer Center Heidelberg  (LCCH) wollen wir die Patientenselektion für klinische Studien optimieren (Umbrella-Konzept) und interdisziplinäre Forschungsprojekte unterstützen. Hierzu bestehen enge Kooperationen mit  dem Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen sowie Forschungsgruppen des Deutschen Krebsforschungszentrums Heidelberg. Die Sektion Translationale Pathologie ist aktiv in der Arbeitsgemeinschaft für Gastrointestinale Pathologie der Deutschen Gesellschaft für Pathologie, der Arbeitsgemeinschaft Molekulare Hochdurchsatzdiagnostik der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselerkrankungen,  dem Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung sowie Forschungsverbünden (z. B. SFB-TRR57, SFB-TRR209, German Alliance for Liver Cancer (GALC), LiRADS) und der internationalen Laennec Liver Pathology Society vertreten.

Sektionsleiter: Univ.-Prof. Dr. med. Thomas Longerich Pubmed

Die Sektion Gynäkopathologie betreut die Diagnostik von Biopsie- und Operationspräparaten der Brust (Mamma) und des inneren weiblichen Genitale. In der Brustdiagnostik arbeiten wir mit 5 zertifizierten Brustzentren (Bruchsal, Heidelberg, Heppenheim, Sinsheim/Schwetzingen, Weinheim) des Südwestdeutschen Brustcentrum (SWBC) zusammen und sind mit diesen Zentren mit zahlreichen Kooperationen verbunden. Oberärztliche Ansprechpartner für die Diagnostik sind Fr. OÄ Dr. Christa Flechtenmacher und Prof. Dr. Peter Sinn, die auch für Konsiliardiagnostik seltener und diagnostisch schwieriger Erkrankungen zur Verfügung stehen und regelmäßige Fortbildungsveranstaltungen (Schnittseminare) für die Internationale Akademie für Pathologie durchführen. Der Sektionsleiter ist Mitglied in Leitlinienkommissionen (AGO Organkommission Mamma und S3 Leitlinie Mammakarzinom) sowie Mitglied in der Kommission Digitale Pathologie des Bundesverbandes Pathologie. In der Diagnostik des inneren weiblichen Genitale kooperieren wir mit dengynäkologischen Abteilungen, darunter zwei zertifizierte Zentren für Genitalmalignome (Bruchsal, Heidelberg) und niedergelassenen Ärzten.

Sektionsleiter Prof. Dr. Peter Sinn

Die molekularpathologische Diagnostik  (LINK MPZ) ist, wie die histopathologische Diagnostik, integraler Bestandteil der Pathologie. Die Aufgaben der molekularen Diagnostik sind herausfordernd und beinhalten sowohl die Erforschung und Entwicklung von Biomarkern und zugehöriger Assays, als auch die Überführung dieser Erkenntnisse in die Routinediagnostik unter qualitätskontrollierten Bedingungen. Die Komplexität dieses breiten Aufgabenfeldes wird verstärkt durch den krankheits- und entitätsübergreifenden Ansatz, den die molekulare Diagnostik leistet. Der Fokus liegt auf onkologischen und hämatologischen Erkrankungen, aber es ist auch Aufgabe, solche Erreger, die mittels mikrobiologischer Verfahren nicht sicher darstellbar sind, in Gewebe sicher zu erkennen und so zur erfolgreichen Diagnose und Behandlung beizutragen. Für onkologische Erkrankungen lassen sich verschiedene Biomarkerkategorien unterscheiden, die durch die molekulare Diagnostik je nach Tumorentität und klinischer Konstellation erhoben werden: 1) molekulare Parameter, die die Diagnostik stützen (diagnostische Biomarker), 2) molekulare Veränderungen, die die Wahrscheinlichkeit des Krankheitsverlaufs anzeigen (prognostischer Biomarker),3) molekulare Veränderungen, die das Ansprechen auf eine onkologische Therapie vorhersagen (prädiktiver Biomarker), 4) therapeutische Zielstrukturen, die durch sog. zielgerichtete onkologische Therapien direkt adressiert werden können.

 

Die methodischen Entwicklungsfreiheiten in Deutschland und Europa ermöglichen es  neue wissenschaftliche Entwicklungen schnell und qualitätsgesichert in der Routinediagnostik zu transferieren und entsprechende Nachweisverfahren, die die verlässliche Detektion von molekularen Veränderungen erlauben, in der Diagnostik anzuwenden. Zahlreiche Biomarker basieren auf DNA-Veränderungen von Tumorerkrankungen, so dass vor allem Methoden und Techniken zur Anwendung kommen, die Makro- und Mikroverändungen im Tumorgenom erkennen können. Hierzu gehört neben konventionellen Verfahren insbesondere das sogenannte Next-Generation Sequenzieren, das in der Sektion Molekulare Diagnostik und Biomarkerentwicklung eine große Rolle spielt und durch vier Geräteplattformen ermöglicht wird.

 

Daneben sind auch Veränderungen auf RNA-Ebene wichtig, die mittels spezifischer Verfahren erkannt werden können und sowohl bei der Detektion  von Genfusionen als auch bei der Messung von Mammakarzinomprofilen eine wichtige Rolle spielen. Speziell für die letztere Konstellation hält die Sektion eine eigene Geräteplattform vor.

 

Diese breite methodische und technische Kompetenz und Expertise erlaubt es dem Team (LINK MPZ) der molekularen Diagnostik und Biomarkerentwicklung auch entitätsübergreifend neue Biomarker und Assaykonstellationen zu erforschen und zu entwicklen. Hierzu gehören zurzeit die genetischen Voraussetzungen einer erfolgreichen Immuntherapie zu verstehen, die Entwicklung von DNA-Reparaturgen Assays für die Vorhersage eines Ansprechens auf PARP-Inhibitoren und Chemotherapien sowie die Erforschung der sogenannten Liquid Biopsy in der Diagnostik.

 

Im Mittelpunkt dieser Bemühungen steht der Patient. Den klinischen Kollegen bieten wir durch die Integration klinischer, makro- und histopathologischer sowie molekularpathologischer Ergebnisse einen strukturierten Befund an, der der Komplexität der Erkrankung gerecht wird und somit die Grundlage für eine optimierte Therapie schafft.

 

Sektionsleiter: OA Dr. Albrecht Stenzinger  (LINK MPZ) (LINK PUBMED)

Die Sektion Thoraxpathologie ist eine Einrichtung der Abteilung für Allgemeine Pathologie des Instituts für Pathologie, die in enger Kooperation mit der Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg eingerichtet wurde. Schwerpunkt ist die morphologische, immunhistochemische und molekulare Diagnostik von Erkrankungen des Thorax an zytologischem, bioptischem und Resektionsmaterial. Mit etwa 6000 Fällen jährlich (exklusive Molekulardiagnostik) ist die Sektion eine der größten thoraxpathologischen Diagnostikeinheiten Europas.


Der Schwerpunkt im Bereich der Lungenpathologie liegt auf der Tumordiagnostik sowie der interdisziplinären Diagnostik interstitieller Lungenerkrankungen. Dazu werden umfassende morphologische, immunhistochemische und molekularpathologische Untersuchungen durchgeführt. Prädiktive Biomarkeranalysen werden in Kooperation mit der Sektion Molekularpathologische Diagnostik und Biomarkerentwicklung auf dem neuesten Stand der Technik in akkreditierten Laboren durchgeführt. Im Kontext von Lungenkarzinomen stehen hier sowohl Next-Generation-Sequenziertechnologien zur parallelen Analysen großer Markerpanels als auch Einzelanalysen für KRAS, EGFR, BRAF, ALK, ROS1, RET, FGFR1, PIK3CA, DDR2, TS, ERCC1, TUBB3, cMET, PD1/PDL1 u.v.m. zur Verfügung.


Die Diagnostik von Erkrankungen des Mediastinums umfasst das gesamte Spektrum benigner und maligner Tumoren des Thymus, von Lymphomen, der Sarkoidose u.a., sowie nicht-tumoröser Erkrankungen.
Im Bereich der Kardiopathologie werden sowohl Biopsien zur Abklärung unklarer Herzerkrankungen, der Endokarditis-/Myokarditisdiagnostik als auch der Rejektionsdiagnostik durchgeführt.
Der wissenschaftliche Schwerpunkt liegt auf umfassenden Analysen prognostischer und prädiktiver Charakteristika pulmonaler Neoplasien. Es besteht eine enge Kooperation mit Forschungsgruppen der Thoraxklinik Heidelberg sowie des Deutschen Krebsforschungszentrums Heidelberg. Die Sektion Thoraxpathologie ist weiter aktiv in der Arbeitsgemeinschaft für Pneumopathologie der Deutschen Gesellschaft für Pathologie, dem Deutschen Zentrum für Lungenforschung sowie nationalen und internationalen Forschungsverbünden (z. B. ETOP-Lungscape, LungSys).
 

Leiter der Sektion: OA Dr. med. Felix Lasitschka (AG Lasitschka) (Pubmed)