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Klinische und Translationale Forschung Myelomzentrum Heidelberg

Klinische und translationale Forschungsprojekte am Myelomzentrum Heidelberg verfolgen das übergeordnete Ziel der Heilung des Multiplen Myeloms. Die komplexe Pathogenese der sehr heterogenen Erkrankung mit unterschiedlich verlaufenden Krankheitsformen wird in verschiedenen Arbeitsgruppen und mit unterschiedlichster Methodik wissenschaftlich untersucht. Eine umfassende pathophysiologische Klassifikation der Myelomerkrankung wird durch modernste molekulargenetische Methoden, ergänzt durch Bildgebung (MRT und PET-CT) und systemmedizinische Ansätze, angestrebt.

Innovative Therapiestudien für verschiedene Phasen der Erkrankung stellen einen weiteren Schwerpunkt unseres Zentrums dar. In der Erstlinientherapie mit Hochdosistherapie und autologer Blutstammzelltransplantation wird durch die Integration von neuen Medikamenten zunehmend eine Verbesserung des Überlebens der Patienten bei hoher Lebensqualität erreicht. Ein eigenes Programm für Biomarker-basierte Studien bei refraktärer Erkrankung (PeRMyT - Personalizing Refractory Myeloma Therapy) und neue Immuntherapien tragen zur weiteren Prognoseverbesserung von Myelompatienten signifikant bei. Nach und nach vollzieht sich in der Myelomtherapie ein Paradigmenwechsel hin zu personalisierten Therapieformen. Zahlreiche klinische Studien zur frühen Medikamentenentwicklung (Phase I/II, inkl. Erstanwendungen neuester Substanzen) runden unser klinisches Forschungsspektrum ab.

Das Molekularbiologische Labor des Myelomzentrums ist zugleich das Probeneingangslabor der GMMG-Studiengruppe. Hier werden Biomaterialen aus dem Universitätsklinikum Heidelberg und von externen GMMG Studienzentren aus ganz Deutschland für verschiedene Studien und für die Routine-Diagnostik aufgearbeitet bzw. an beteilige Labore weitergeleitet sowie der Materialbank zugeführt. Verschiedenste Forschungsprojekte, insbesondere die Begleitforschung im Rahmen der GMMG Studien, werden direkt bedient. In diesem Zusammenhang wird auch die „Minimal Residual Disease (MRD)“–Diagnostik zur Quantifizierung von malignen Plasmazellen als prognostischer Marker für das progressionsfreie und Gesamtüberleben beim Multiplen Myelom im Rahmen der GMMG Studien evaluiert.

Alle klinischen Daten der Heidelberger Myelompatienten werden im maßgeblich durch die Dietmar Hopp Stiftung geförderten Heidelberger Myelomregister erfasst. Seit 1992 werden in diesem Register Krankheitsverläufe von Patienten außerhalb klinischer Studien dokumentiert. Studienpatienten werden deutschlandweit im Rahmen der Heidelberger GMMG IIT-Studien oder CST (Company-sponsored-trials)-Studien in Studiendatenbanken registriert. Für die Integration vorhandener und neu zu erhebender klinischer und insbesondere der experimentellen Daten, wird kontinuierlich das Register- und Datenmanagementkonzept angepasst.

Leitung