Versorgungsforschung
Nur ein Bruchteil effektiver Therapien findet Eingang in den Versorgungsalltag und kommt allen betroffenen Patienten zugute. Um diesen Mangel an Umsetzung zu überwinden, wird es auch in der psychosomatischen Medizin zunehmend darum gehen, die Alltagstauglichkeit von Versorgungskonzepten zu überprüfen. Wichtige Fragen in der psychosomatischen Versorgungsforschung sind: Wie können wir bislang unterversorgte Patientengruppen, z.B. Ältere, Geflüchtete oder körperlich-seelisch Komorbide, erreichen? Wie müssen Versorgungskonzepte aussehen, damit sie in der Breitenversorgung auch wirklich genutzt werden? Können neue Medien, z.B. Telemedizin, oder zielgruppenspezifische Angebote, z.B. Abendklinik, hierbei hilfreich sein? Wie können Fachspezialisten bei der psychosomatischen Grundversorgung oder beim Shared Decision making unterstützt werden? Patientenorientierung und Machbarkeit bei gleichzeitiger Berücksichtigung der Kosten sind hier wichtige Zielkriterien. Wir kooperieren in unseren Projekten mit der Allgemeinmedizin und anderen Facharztgruppen im stationären und niedergelassenen Sektor.
Aktuelle Projekte aus dem Bereich
- Strategien zur Integration von evidenzbasierten digitalen Angeboten in die Behandlung von Essstörungen (SIDA-ESS)
- Übergang von stationärer in AMBulante Psychotherapie – Machbarkeit einer intersektoralen Care Transition IntervenTION bei Depression und Angst (AMBITION)
- Screening auf Menschenhandel im Patrick-Henry-Village Heidelberg
- Überprüfung des Plattformmodells zur Personalbemessung in psychiatrischen und psychosomatischen Kliniken (EPPIK)
- SMILE
Abgeschlossene Projekte
- Psychotherapeutische Abendklinik: Neue Versorgungsform für depressive Patienten (P-AK)
- Biopsychosozialer Versorgungsbedarf und Kosten bei älteren Menschen: eine Vergleichsstudie zwischen Deutschland und den Niederlanden
- Videobasierte psychosoziale Sprechstunde in Hausarztpraxen für Patient*innen mit erhöhtem Risiko für eine somatische Belastungsstörung (VISION)
- Evaluation der Strukturreform der Richtlinien-Psychotherapie: Umsetzung durch Leistungserbringer und Best Practice Beispiel (ESRIP)
- Partizipative Entscheidungsfindung zur Immuntherapie in der Onkologie - prospektive, randomisiert kontrollierte Studie (PEF-Immun)
- Optimierung der Zusammenarbeit zwischen Hausärzten und Psychotherapeuten: Eine Studie zur Implementierung von Videokonsultationen (PROVIDE)
- Gemeinsam priorisieren - Methode/Interview zur Einbeziehung von Bedürfnissen, Werten und Beschwerden in die Therapieplanung bei älteren Menschen mit multiplen Erkranken (PACT)
- Online-basierte Mindfulness Based Intervention zur Stärkung psychischer Stabilität von Schwangeren und Förderung einer physiologischen Geburt (Mind:Pregnancy)