- My Way - Tobias Schäfer
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My Way - Anja Kemptner
Sinnfrage als Hauptmotivation für den Pflegeberuf
Schon zu Schulzeiten hatte ich den Wunsch, mit meiner Arbeit etwas Sinnvolles zu tun. Ich entschied mich für eine Ausbildung zur Kinderkrankenpflegerin, weil ich mit Kindern arbeiten wollte. Mit Kindern, die Hilfe brauchen. Für mich war und ist es auch heute wichtig, dass ich etwas bewirken, mich einbringen kann und wertschätzende Arbeit leiste. Das ist in der Pflege definitiv der Fall.
Von der Kinderklinik in die Psychiatrie
Nach meinem Ausbildungsstart 2005 am UKHD führte mich mein zweites Lehrjahr in das Frühbehandlungszentrum der Psychiatrie. Dort werden unterschiedlichste Patientinnen und Patienten im Alter von 14 bis 28 Jahren behandelt. Die Arbeit dort machte mir großen Spaß und hat mich stark geprägt. Das Team hatte einen unglaublichen Zusammenhalt, ich habe mich direkt wohlgefühlt und konnte mich früh einbringen. Gleichzeitig hatte ich tolle Anleiter und Vorbilder. So entschied ich mich nach meiner Ausbildung für eine Fachweiterbildung für die psychiatrische Pflege. Die zwei Jahre meiner Weiterbildung haben mir gezeigt, wie bunt das Leben ist und wie schön es ist, dass innerhalb der Psychiatrie so viele unterschiedliche Menschen ihren Platz finden. Es hat mich stark beeindruckt, mit welcher Motivation und Engagement die Mitarbeitenden ihrem Job nachgehen.
Auf einmal mehr Verantwortung
2014 fragte mich unser Pflegedienstleiter vollkommen unerwartet, ob ich nicht die stellvertretende Leitung einer Station übernehmen wolle. Das war ein schöner Moment, zu spüren, dass man mir Verantwortung zutraut und hinter mir steht. Ich bekam die Gelegenheit, mich auszuprobieren und einen Bereich frei und selbständig zu gestalten. Ohne diese Chance wäre ich heute nicht da, wo ich jetzt bin.
Nach der Elternzeit die Führung übernommen
Als ich nach der Elternzeit mit meinem zweiten Kind auf die Station zurückkehrte, bekam ich zusätzlich eine Tagesklinik in meinen Verantwortungsbereich. Zwischenzeitlich hatte ich bereits die Leitung der Station übernommen. Ich hatte schon immer wahnsinnig viel Spaß an Teamarbeit und auch an der Leitungsfunktion. Das liegt aber auch an meinen Mitarbeitenden, mit denen ich mich sehr wohl fühle. Um den Jahreswechsel 2021/22 herum erhielt ich die Anfrage, die Leitung der Kinder- und Jugendpsychiatrie (KJP) zu übernehmen. Meine erste Reaktion war: „Nein, auf gar keinen Fall“. Schließlich fühlte ich mich wohl auf meiner Position. Doch dann bin ich trotzdem auf den Zug aufgesprungen, weil ich mich schon immer gerne da einbringe, wo Unterstützung gebraucht wird. Der Auftrag der KJP hat sich in den letzten Jahren stark vergrößert, sicherlich auch bedingt durch die Corona Pandemie. Das Haus bekam einige Betten on top und wir als Team wollten alles tun, um den Kinder- und Jugendlichen zu helfen. Diese neue Herausforderung hat mich gereizt. Seit März habe ich nun die Leitung inne für das Tageszentrum (TAZ), die Station für Entwicklung und Psychotherapie (Station STEP) und die Station Spatzennest.
Herausforderungen der Arbeit
Der Spagat zwischen dem Leitungsdasein und den administrativen Tätigkeiten, wie zum Beispiel der Personalplanung und -entwicklung, ist nicht einfach. Das ist eine echte Challenge. Insbesondere weil sich die KJP so schnell entwickelt. Meine Stellvertreterin ist da aber eine große Unterstützung. Auch mit unserer Oberärztin habe ich eine tolle Zusammenarbeit.
Ich freue mich, dass ich genau da bin, wo ich jetzt bin
Ich hatte schon immer wahnsinnig viel Spaß bei der Arbeit, auch wenn es manchmal anstrengend ist. Mein Team ist einfach klasse. Wir unterstützen uns gegenseitig. Bei uns gibt es keine autoritären Strukturen, sondern wir gehen die Dinge gemeinsam an. Es tut gut zu sehen, dass das, was wir im Team leisten für die Pflege und für unsere Patientinnen und Patienten gut und nachhaltig ist. Da sind diese kleinen Momente, in denen ich merke, dass ich genau den richtigen Job mache.
Seid stolz auf das was ihr tut
Was ich anderen Pflegenden empfehlen würde? Bringt euch ein, bleibt motiviert und lasst euch nicht unterkriegen von einer schwierigen Phase. Denn diese gibt es überall. Aktuell erleben wir eine spannende Zeit in der Pflege, in der wir definieren wie es weitergeht. Die Pflege wird stärker, wir werden viel dominanter. Das merke ich an der rasanten Entwicklung und das ist so wertvoll. Wir als Pflegende können einen entscheidenden Beitrag zur Aufwertung unserer Berufsgruppe leisten. Wir haben alle die gleichen Probleme und sitzen in einem Boot. Deswegen ist es wichtig, dass wir füreinander denken und stolz sind. Wir dürfen auch nicht vergessen, dass die Gesellschaft uns braucht. Es kommt auf jeden von uns an.
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