Neurosonologisches Labor
Gehört zu Neurologie und PoliklinikDiagnostik
Öffnungszeiten
Mo – Fr | 08:00 – 16:00 |
Leitung
Allgemeine Informationen
Das neurosonologische Labor führt die neurologische Ultraschalldiagnostik für die Stationen und Ambulanzen der Abteilung Neurologie sowie auch konsiliarisch für zahlreiche andere Abteilungen und Kliniken des Universitätsklinikums durch. So sind wir beispielsweise Referenzlabor für Karotisultraschall für die gefäßchirurgischen und angiologischen Kollegen. Im neurosonologischen Labor sind zwei MTAs beschäftigt. Darüber hinaus werden Rotationsassistenten ausgebildet.
Das Hauptanwendungsgebiet der neurosonologischen Techniken liegt bei den neurovaskulären Erkrankungen. Es werden vor allem Schlaganfall-Patienten, aber auch viele Patienten mit Ohrgeräuschen (Tinitus), Schwindel, Ohnmachtsanfällen (Synkopen) untersucht. Zur Anwendung kommen sowohl akustische Methoden (Dopplersonographie) als auch optische (Duplexsonographie). Im Jahr 2015 wurde das Labor – wie auch die Stroke Unit – mit modernsten Duplex-Geräten ausgestattet.
Im Jahr 2015 wurden 2.493 Patienten untersucht, bei diesen wurden 1.787 extrakranielle Dopplersonographien, 2.362 extrakranielle Duplexsonographien, 2.575 intrakranielle Dopplersonographien und 266 intrakraniell Duplexsonographien durchgeführt. Zudem erfolgten 88 Bubble-Tests, eine Untersuchung mit der das Vorliegen eines Rechts-Links-Shunts getestet wird.
Welche Untersuchungen werden durchgeführt?
In dieser Abteilung wird die neurologische Ultraschalldiagnostik durchgeführt. Dabei werden vor allem die Gefäße an Hals und Kopf untersucht, die das Gehirn mit Blut versorgen. Dazu gehören die beiden vorderen Halsschlagadern (A. carotis), die Nackenschlagadern (A. vertebralis) und die verschiedenen Hirnschlagadern (A. cerebri und A. basilaris). Außerdem kann nach bestimmte Herzfehlbildung (offenes Foramen ovale) gesucht werden
Bei welchen Erkrankungen kommen sie zum Einsatz?
Das Hauptanwendungsgebiet der neurosonologischen Techniken liegt bei den sog. neurovaskulären Erkrankungen, also den Erkrankungen, die auf Veränderungen der Hirndurchblutungen beruhen. Hierzu gehören vor allem die Schlaganfälle. Aber auch bei Ohrgeräuschen (Tinitus), Schwindel, Ohnmachtsanfällen (Synkopen) können wichtige Befunde erhoben werden.
Wozu dienen diese Untersuchungen?
Mittels der hier durchgeführten Untersuchungen können viele Veränderungen der hirnversorgenden Gefäße diagnostiziert werden. Bei akuten Schlaganfällen kann die Frage beantwortet werden, ob ein hirnversorgendes Gefäß verschlossen ist. Dies hat direkte Auswirkungen auf die Therapie. Zur Abklärung der Schlaganfallursache wird untersucht, ob Verengungen der Schlagadern vorliegen (z.B. Carotisstenosen). Es ist möglich, das Ausmaß solcher Einengung festzustellen, wodurch die Wahl der optimale Therapieoption entschiedend beeinflusst wird. Sollten Sie an einer Stenose der Halsschlagadern behandelt worden sein, können wir festellen, ob diese Therapie erfolgreich war. Bei Vorliegen von sog. Risikofaktoren ist es möglich das Ausmaß einer eventuellen Gefäßerkrankung (Arteriosklerose) festzustellen, um frühzeitig - vor dem Auftreten schwerwiegender Erkrankungen - Maßnahmen einleiten zu können.
Welche Methoden kommen zur Anwendung?
Es gibt sowohl akustische Methoden (mit Geräuschen) als auch optische (mit Bildern) und Kombinationen hiervon. Nach dem Erstbeschreiber der physikalischen Grundlagen - einem österreichischen Astrophysiker - werden sie auch als Doppler-Untersuchung bezeichnet. Bei der extrakraniellen Dopplersonografie (ECD) werden die Halsgefäße mit einer stiftähnlichen Sonde untersucht und die Flussgeschwindigkeit des Blutes akustisch und grafisch wiedergegeben. In Ergänzung hierzu werden bei der transkraniellen Dopplersonografie (TCD) die Gefäße des Gehirns untersucht. Auch hier wird die Blutflussgeschwindigkeit als Geräusch dargestellt. Im Unterschied hierzu werden bei der Duplex-Sonografie die Gefäße und der darin enthaltene Blutfluss als farbiges Bild dargestellt. Auch diese Untersuchung kann sowohl an den Hals- als auch an den Kopf-Gefäßen durchgeführt werden.
Wie lange dauert die Untersuchung ?
Die Dauer der Doppler-Untersuchung kann sehr unterschiedlich sein. Die Untersuchung kann nach 20 Minuten beendet sein, bei komplizierten Befunden kann sie aber auch bis zu zwei Stunden dauern. Hinzu kommt noch die Zeit zur Erstellung eines Berichtes, den Sie im Falle einer ambulanten Untersuchung direkt ausgehändigt bekommen.