Tumorerkrankungen der Wirbelsäule

Sektion für Wirbelsäulenchirurgie

Definition der Erkrankung

Tumorerkrankungen der Wirbelsäule umfassen sowohl gutartige als auch bösartige Raumforderung (Neoplasie), welche sich in den Wirbeln oder dem Spinalkanal entwickeln können. Die Raumforderungen können dabei primär sein, d.h., sie entstehen direkt im Wirbelsäulengewebe, oder sekundär als Absiedelung (Metastasen), welche sich von anderen Krebsarten im Körper ausgebreitet haben.

Weitere Informationen

Symptome

Die Symptome von Wirbelsäulentumoren variieren je nach Lage und Größe. Sie führen häufig zu Rückenschmerzen, die oft nachts schlimmer sind und durch Ruhe und Entlastung nicht gelindert werden können. Andere Symptome können Gefühlsstörungen oder Schwäche in den Beinen oder Armen, Koordinationsprobleme oder Schwierigkeiten beim Gehen oder ein Verlust der Blasen- oder Darmkontrolle sein.

Manche Tumorerkrankungen der Wirbelsäule verursachen anfangs keine Symptome.

Diagnose

Neben der strukturierten Erhebung der Vorgeschichte sowie einer körperlichen Untersuchung werden zur Diagnose von Wirbelsäulentumoren bildgebende Verfahren wie MRT, CT und Röntgenbilder eingesetzt. Diese helfen, die Lage und Größe der Raumforderung sowie die Stabilität der Wirbelsäule zu beurteilen und geben erste Hinweise auf die Art des Tumors. 

Bei unklaren Befunden kann eine Biopsie erforderlich sein, um die Art des Tumors zu bestimmen und eine spezifische Behandlungsstrategie zu entwickeln.

Krankheitsverlauf

Die Prognose für Patienten mit Wirbelsäulentumoren hängt stark von der Art des Tumors, dem Stadium bei Diagnose und der allgemeinen Gesundheit des Patienten ab. 

Durch Zusammenarbeit mit dem Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) stehen uns sowohl etablierte wie auch neue erfolgsversprechende Therapieoptionen zur Verfügung.

Als international renommierte Universitätsklinik bieten wir Medizin auf Spitzenniveau für ein bestmögliches Ergebnis.

Ablauf der Behandlung

Die Behandlung von Wirbelsäulentumoren hängt Maßgeblich von der Art des Tumors und dessen Stadium sowie der Stabilität der Wirbelsäule ab.

Die wirbelsäulenspezifischen Behandlungsmöglichkeiten in unserem Hause reichen von der Korsettversorgung und Schmerztherapie bis zur radikalen Tumorresektion und Stabilisierung der Wirbelsäule.

In allen Fällen wird nach zunächst vervollständigter Diagnostik ein individuelles Behandlungskonzept erarbeitet und besprochen. Hierbei arbeiten wir eng verknüpft und interdisziplinär mit den entsprechenden Experten am Universitätsklinikum Heidelberg zusammen (u.a. Interventionelle Radiologie, Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg, Thoraxklinik Heidelberg sowie der Radioonkologie und Strahlentherapie), um eine bestmögliche Behandlung anbieten zu können.

Ziele der operativen Therapie sind die Wiederherstellung der Stabilität und Statik der Wirbelsäule zur raschen Schmerzreduktion. Hierbei kann eine kurze oder langstreckige Versteifung oder in manchen Fällen ein Wirbelkörperersatz notwendig sein. Wenn möglich streben wir dabei eine komplette Entfernung des Tumorgewebes an. Ist dies nicht möglich, gewährleisten wir gemeinsam mit den Kooperationspartnern eine rasche Weiterversorgung (Chemotherapie, Immuntherapie, Bestrahlungstherapie). Im Falle von primären Wirbelsäulentumoren können wir über langjährige Erfahrung mit hochmodernen Carbon-Implantaten eine optimale postoperative Therapie ermöglichen.