Computertomographie des Herzens
Amyloidose-ZentrumErklärung
Die Computertomographie (CT) mit Kontrastmittel stellt ein klinisch sicheres Verfahren zur Diagnostik zahlreicher Erkrankungen dar. Besonders in der Gefäßdiagnostik bietet die CT aufgrund der zeitlichen und räumlich hohen Auflösung die Möglichkeit, Gefäße nicht-invasiv darzustellen, d.h. ohne einen gewebeverletzenden Eingriff (z. B. eine Katheterangiographie) vorzunehmen. In den letzten Jahren wird das nicht-invasive Vorgehen, also die CT des Herzens (sog. Cardio-CT), immer häufiger zur Darstellung der Herzkranzgefäße gewählt.
Die Bildgebung des Herzens erfolgt EKG-getriggert und erlaubt nach der Datenerfassung die Berechnung der CT-Daten für jede Phase der Herzaktion. Zusätzlich ist es möglich, das Herz vierdimensional in einer Filmsequenz (Cine-Darstellung) während der Herzaktion bewegt darzustellen und zu beurteilen. Neben der rein morphologischen Erfassung der verschiedenen Parameter wie Wanddicke, Kammervolumen, Klappenöffnungsfläche oder des Stenosegrades (Verschlußgrad von Gefäßen) kann mit der vierdimensionalen Auswertung der Herzmuskel (Myokard) in Aktion beurteilt und Areale mit verminderter oder fehlender Bewegung (Hypokinese, Akinese) identifiziert werden.
Die neuen Gerätegeneration (z. B. 64-Zeilen- oder 256-Zeilen-CTs) besticht durch ihre verbesserte zeitliche Auflösung von 83 bis maximal 42 Millisekunden. Die erreichbare Ortsauflösung beträgt 0,4 Millimeter. Damit ist die heutige Computertomographie weitgehend unabhängig von der Herzfrequenz des Patienten. In der älteren Gerätegenerationen war dies eine Quelle von Bewegungsartefakten und deshalb auch ein begrenzender Faktor für die Interpretation der Ergebnisse.
Für eine optimierte Untersuchung kann der Patienten unmittelbar vor der Untersuchung Medikamente zur Reduktion der Herzfrequenz, sog. Beta-Blocker (z. B. Metoprolol 5-20 mg), und/oder Medikamente zur Weitstellung der Herzkranzgefäße (z. B. Nitroglycerin (Gycerol-Trinitrat 0,8 mg)) einnehmen.
Die Herzbildgebung mit der Cardio-CT bietet sich besonders zur Diagnostik der Herzkranzgefäße an. Die Untersuchung dauert insgesamt etwa 10 Minuten. Auf diese Weise lassen sich zusätzlich auch der Herzmuskel (Myokards) und die Herzfunktion (Volumetrie, Kinetik des Herzens) beurteilen. So können Veränderungen identifiziert werden, die im Rahmen von Amyloidose auftreten können.
Radiologische Diagnostik zum Ausschluss eines Multiplen Myeloms
Es ist notwendig, einen stabilitätsmindernden Knochenbefall auszuschließen, um Komplikationen wie zB. Wirbelkörperbrüche zu vermeiden.
Einen kurzen Zeitaufwand bei der Diagnostik bietet die Multischicht-Computertomographie (MSCT). Mit der neuen Technologie ist es möglich, das gesamte Körperstammskelett in deutlich kürzerer Zeit zu untersuchen und hochwertige Bildrekonstruktionen anzufertigen. Moderne CT-Geräte fertigen Ganzkörperuntersuchungen (Schädelbasis bis Kniegelenke) bereits in weniger als 1 Minute an. Dabei ist die Strahlenexposition bei einem Myelom-Staging in Niedrigdosis-Technik nur geringfügig höher als bei einem Staging mit konventionellen Röntgenaufnahmen. Weiterer Vorteil gegenüber dem konventionellem Röntgen: Die Patienten nehmen während der Untersuchung eine bequeme Rückenlage ein. Darüber hinaus lassen sich dreidimensionale Bildrekonstruktionen der Knochen und Gelenke anfertigen, die eine Oberflächenbeurteilung und Befunderfassung erleichtern. Die Befunde lassen sich nun übersichtlich und leicht nachvollziehbar präsentieren.
Eine weitere Möglichkeit besteht in einer Kombination aus Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT, Kernspin) der Wirbelsäule und des Beckens sowie aus konventionellen Röntgenuntersuchungen des Skelettsystems. Im Unterschied zu röntgenologischen Verfahren kommt die MRT ohne Strahlenrisiko aus, da sie auf der magnetischen Kernresonanz beruht und einen sehr energiearmen Radiofrequenzbereich zur Bildgebung nutzt.
Vorbereitung der Patienten
Am Vortag der Untersuchung wird der Patient abgeführt. Falls dies nicht möglich ist, kann auf entsprechende Abführmaßnahmen unter Umständen verzichtet werden. Kurz vor der eigentlichen Untersuchung trinkt der Patient 1,5 bis 2 Liter Wasser mit Gastrografin (MRT-Kontrastmittel), und er wird rektal mit 2 Liter Methylcellulose gefüllt. Die so erreichte Darmdistension ist notwendig, um die Darmwand beurteilen zu können. Anschließend werden nativ-Sequenzen in T1- und T2-Wichtung und Sequenzen nach Kontrastmittelgrabe angefertigt. Nach Abschluss der cine-MRT- Sequenz (Dauer ca. 3 bis 4 Minuten) wird die Untersuchung nach einem Standard-Abdomen (Bauch)-Protokoll zur Umfelddiagnostik ergänzt.