Hüftexartikulations- und Hemipelvektomieprothesen
Abteilung für Prothetik der unteren ExtremitätErklärung
Bei der Hüft-Exartikulation wird der Oberschenkel im Hüftgelenk abgesetzt d.h. die Amputation findet in der Gelenkfläche statt. Dabei werden keine Knochen durchtrennt. Die verbliebenen Weichteilstrukturen werden genutzt um eine ausreichende Deckung der verbliebenen knöchernen Strukturen zu erreichen. Die technische Versorgung ist kompliziert, weil der Patient nicht mehr über aktiv sichernde und steuernde Stumpfhebel verfügt und mit der Prothese drei große Gelenke ersetzt werden müssen (Hüft-, Knie-, Fußgelenk).
Entgegen der klassischen Schalenbauweise die lange Zeit als „Kanadische Hüft Ex Prothese“ in verschiedenen Ausführungen gebaut wurde, gilt heute in Europa die Modulartechnik ausschließlich als Standard.
In aller Regel setzt sich die Prothese aus einem Beckenschaft und den Modularteilen für Hüfte, Kniegelenk und Fußkonstruktion zusammen.
Ausführungsmöglichkeiten
Die Gestaltungsmöglichkeiten bei den Beckenschaftausführungen und die Auswahl an Modularhüften sind im Verhältnis zu anderen Prothesen limitiert und in Verbindung mit wenigen Kniegelenken bzw. Füßen sinnvoll.
Bei den Beckenschäften sind drei grundsätzliche Ausführungen zu unterscheiden:
- Interims Beckenschaft aus thermoplastischem Probematerial
- umfassender Beckenschaft aus Gießharz mit Weichharz Anteilen evtl. weiche Laschen im Bauchbereich und großzügigem Polsteranteil.
- Beckenschaft aus Gießharz mit Ramus – oder Sitzbeinumgreifung: als Halbschaft- Ausführung mit Bandagen oder zirkulär Umfassend mit rigiden oder flexiblen Innenschaft & Rastenverschluß
- Carbon Rahmen Beckenkorb mit individueller Silikonhose
- Die Besonderheit der Hemipelvektomie besteht darin, dass das gegenseitige Sitzbein zur Lastaufnahme in der Standphase (prothesenseitig) genutzt wird. Dies erfordert sehr ausgiebige Testphasen und eine ausgesprochen exakte Führung der gesamten Prothese.
Es sind derzeit fünf für uns relevante Modularhüften erhältlich die in der Konstruktion immer frontal am Korb angebracht werden.
Das Kniegelenk zur Hüft Ex Versorgung ist immer im Zusammenspiel mit allen anderen Komponenten zu sehen und die meisten Techniker haben sich auf wenige besondere Gelenke festgelegt:
Als Prothesenfuß ist die Auswahl nicht so begrenzt und in der Wichtigkeit ehr nachrangig zu bewerten solang er die Vorteile der Hüft/Knie Komponenten unterstützt.
Wichtig nach erfolgreichem Probe laufen ist auch die zeitaufwendige kosmetische Gestaltung die nochmals alle Ideen des Technikers erfordern.