Implantation von Herzschrittmachern
Heidelberger Zentrum für HerzrhythmusstörungenErklärung
Es stehen 3 verschieden Schrittmachertypen zur Verfügung:
- Die einfachsten Herzschrittmacher werden heute als Einkammer-Herzschrittmacher bezeichnet, weil sie an eine Elektrode in rechten Herzkammer angeschlossen sind.
- Zweikammer-Herzschrittmacher haben zwei Elektroden: eine im rechten Vorhof und eine in der rechten Kammer. In beiden Kammern nehmen sie den Herzrhythmus war und stimulieren den Herzmuskel, wenn nötig.
- In einigen Fällen benötigt der Patient einen CRT-(cardiac resynchronisation therapie)-Schrittmacher mit 3 Elektroden, um die rechte und linke Kammer in ihrer Schlagtätigkeit zu synchronisieren und wieder gleichzeitig schlagen zu lassen. Dafür wird eine Elektrode im rechten Vorhof, eine in der rechten Kammer und eine in der linken Kammer platziert.
Die heutigen modernen Geräte können darauf programmiert werden, zu erkennen, ob das Herz von alleine schlägt oder vom Schrittmacher ein Impuls benötigt wird. Von einigen Herzschrittmachern ist auch das Wahrnehmen der körperlichen Aktivität des Patienten möglich, so dass sie frequenzreguliert arbeiten können. So kann er bei Bedarf die Herzfrequenz entsprechend beschleunigen, wenn der Patient aktiver wird oder verlangsamen, wenn der Patient ruht.
Der Herzschrittmacher selbst, bestehend aus Computerchips, einer kleinen Batterie mit langer Lebensdauer in einem versiegelten Metallgehäuse, wird operativ in örtlicher Betäubung durch einen kleinen Schnitt in den oberen Brustbereich unter die Haut ggf. unter den Brustmuskel implantiert. Speziell ummantelte Drähte, die Elektroden, verbinden das Schrittmacheraggregat mit dem Herzmuskel, damit bei Bedarf im richtigen Moment ein Impuls abgeben werden kann. Dafür werden über eine in der Nähe des Schlüsselbeins liegende Vene die je nach Schrittmacher-Art notwendige Anzahl Elektroden bis in das Herz vorgeführt und dort mittels Schraubmechanismus im Herzmuskel verankert. Die Elektroden selbst werden im Anschluß an ihrer Eintrittsstelle ins Gefäß auf dem Brustmuskel vernäht, um eine dauerhafte Stabilität zu gewährleisten. Im Anschluss wird unter örtlicher Betäubung eine kleine Tasche zwischen der Fettschicht unter der Haut und dem Brustmuskel geschaffen, in die das Schrittmacheraggregat eingelegt und mit einem Faden fixiert wird. Nun wird die Tasche nur noch mittels Naht verschlossen und der Schrittmacher nach dem Anlegen des Verbandes ggf. programmiert.
Nach der Implantation können die Schrittmachereinstellungen auch weiterhin verändert werden. In den folgenden Routinekontrollen wird regelmäßig die Funktionstüchtigkeit des Schrittmachers überprüft und die eingestellten Parameter kontrolliert und gegebenenfalls angepasst. Dies geschieht über das Auflegen eines speziellen „Programmierkopfes“ auf den Brustkorb und ist völlig schmerzlos. Seine Lebensdauer beträgt in der Regel abhängig vom Batterietyp, der Häufigkeit der Impulsabgabe und dem Gesundheitszustand des Patienten zwischen 5 und 10 Jahren. Die Batterieladung minimiert sich im Laufe der Jahre schrittweise. Bevor der Schrittmacher ausgetauscht werden muss, steht in der Regel genug Zeit zur Verfügung, einen Austausch zu planen, da in regelmäßigen Nachsorgeterminen auch die Batteriespannung überprüft wird. Ergibt sich die Indikation zur Implantation oder wird ein Abfall der Batteriespannung während einer Nachsorgesitzung festgestellt, bieten wir Ihnen gerne in unserer Spezialsprechstunde für Herzrhythmusstörungen einen OP-Termin an. Sollte Ihr Kardiologe bereits die Indikation gestellt haben, kann auch direkt ein Termin mit uns vereinbart werden.
Erkrankungen
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Spezialisten
Prof. Dr. med. Constanze Schmidt, FESC, FEHRA
Clinician-Scientist Professur der Else-Kröner Fresenius Stiftung für Atriale Arrhythmopathie (W3)